Die Kamera war Zeuge mitten in ihre mörderischen Hochzeitsvorbereitungen platzt Privatdetektiv Peter Chambers -zu spät, um zwei Menschenleben noch zu retten ein Kriminalroman von Henry Kane…

gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt. Bis die Liebe mit ins Spiel kam, waren Joanie, Jay und John ein erstklassiges Erpresser-Team. Aber dann verlor Joanie ihr Herz an den ahnungslosen Senator Glenn Hamilton.Wenn sie ihn heiraten wollte, mußte John beseitigt werden.Und wozu dann noch Jay behalten ? Joanie mag keine halben Sachen. Doch mitten in ihre mörderischen Hochzeitsvorbereitungen platzt Privatdetektiv Peter Chambers -zu spät, um zwei Menschenleben noch zu retten. Und als dritter steht er selbst -auf Joanies Liste..Sie war die Schönste vieler Bälle, aber nie Ballkönigin. Ein jammervoller Zustand, wie sie fand, den zu ändern sie sich gegenwärtig ernsthaft anschickte. Jay hatte sie von dem Projekt überzeugt, und John hatte die Verwirklichung bewerkstelligt.Sie waren ein seltsames Paar, Jay und John; noch seltsamer war das Dreigespann Jay, John und Joan, aber ihr gemeinsames Projekt entwickelte sich erstaunlich erfolgreich, obwohl sie, Joan, eigentlich nicht der Typ für derlei Geschäfte war. Sie lachte in sich hinein.Jay hatte sie überzeugt.Die Schönste vieler Bälle zu sein, bedeute absolut nichts, hatte Jay gemeint. Es sei ein zeitgebundener Zustand, einzig von der Schönheit der Schönen abhängig; schwinde sie, schwänden die Bälle, hatte Jay gemeint. Ballkönigin zu sein, sei eine ganz andere Sache. Die Ballkönigin veranstaltete die Bälle, die Ballschönste besuche sie nur, darin liege der Unterschied, hatte Jay gemeint. Die Ballkönigin sei gewissermaßen der Fixstern am Firmament, immer an seinem Platz und dauerhaft. Die Ballschönste sei wie ein Satellit, der aus dem Weltall kippe, wenn er erst erlischt. Den Unterschied zwischen den beiden, hatte Jay erklärt - mache das Geld.Geld!Joan Monroe, die sich für ihre Verabredung mit Peter Chambers umziehen wollte und gerade bei nackt angekommen war, sah in den Spiegel und lachte. Schuldbewußt. Sie hatte so verzweifelt gerne Geld haben wollen, das richtige große Geld, und hatte sich so bereitwillig auf Jays Projekt eingelassen; aber jetzt, da es die Dollars regnete, wollte sie aussteigen.War das komisch?War das zum Totlachen?Joan sah wieder in den Spiegel. Sie hatte eben geduscht und.verteilte Parfüm auf die passenden (unpassenden?) Stellen. Kritisch, objektiv und unbestechlich prüfte sie ihr Spielgelbild. Wie Jay gesagt hatte, sie besaß alles ? schlicht alles! ?, außer Geld. Sie reckte die Arme und posierte vor dem Spiegel. Bildschön? Allerdings!Schwarz und weiß - chiaroscuro, helldunkel -, das war Joan Monroe. Das glänzende Haar, das ihr ovales Gesicht umrahmte, war so rabenschwarz wie das Dreieck zwischen den Beinen, alles andere war von blendendem Weiß. Sie war hochgewachsen, mit üppiger Figur - aber genau diese Üppigkeit hatte sie ihre Karriere gekostet. Männer (und sie kannte viele) liebten ihre Figur, Fotografen aber (und sie kannte viele) verabscheuten sie. Diese verdammten Fotografen ? verdammte schwule Brüder ? haßten Frauen und besonders die mit fraulichen Figuren; sie bevorzugten jene knochigen, flachbusigen Modelle (die wie Jungs aussahen, natürlich); Joan war nicht knochig und flachbusig wie ein Junge, natürlich; sie war gebaut wie jene Filmschönheit - Raquel Soundso sie hatte üppige, feste Brüste und einen üppigen, festen Popo, an deren vollendeten Rundungen die Männer sich begeisterten, die Fotografen aber verzweifelten, weswegen sic das Durchschnittsmodell blieb, das seinen Lebensunterhalt verdient, indes die Spitze nie erreichen würde, die erst das große Geld einbrachte.»Du hast alles, Baby, schlichtweg alles«, hatte Jay gesagt, »und was bringt es dir ein?«Nichts, Jay. Absolut nichts.Sie war achtundzwanzig, steuerte auf die neunundzwanzig zu und hatte alles - nur kein Geld.Alles?Sie, das Einzelkind, war das Produkt der Ehe eines englischen Vaters mit einer spanischen Mutter. Ihr Vater, leitender Angestellter bei Con Edison, war gestorben, als sie noch klein war. (Begehrte sie darum ältere Männer?) Er hatte genügend Geld für ihre Ausbildung hinterlassen, und ihre Mutter hatte sie nach Radcliffe geschickt. Doch sie starb in dem Jahr, in dem sie ihr Examen ablegte. Allein auf sich gestellt, vollgestopft mit Kunst und Kultur, landete Joan beruflich gewissermaßen bei Null.Sie war eine Schönheit (>Miss Radcliffe« im letzten Semester), hatte Verstand, und wenn schon, war ein faszinierendes Geschöpf, "auszüge aus dem buch

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