Die Verkehrtheit der Mittel. Lust und Unlust an der Gewalt in Schillers Ästhetik und späten Dramen.

261 S. Tadellos, nahezu ohne Gebrauchsspuren. - Inhalt: "eine gewaltige Revolution ..." - Der Aufbruch ins )planmäßige( Leben bei Schiller -- "... mit dem edelsten aller Werkzeuge" - zu Schillers Wissenschafts- und Kunstverständnis -- Hinführung: Themen, Fragen und Perspektiven -- Philosophie der Physiologie. Schillers Grundlegung des kunstphilosophischen Denkens -- Stellung und Intention der Philosophie der Physiologie -- Die "Mittelkraft" und die methodische Grundlegung der )Philosophie( - zur erfahrungswissenschaftlichen Verortung der Kunstphilosophie Schillers -- Quellenkunde. Schillers kunstphilosophische Ideen -- "die Veränderung in der Mittelkraft die Materielle Idee" -Das Muster der Denkfigur in Schillers Wissenschafts- und Kunstwelt -- Schillers späte Dramen zwischen "Weeg der Sinnlichen" und " Wege zum Ideal" -- Schillers Kunst und die ästhetische Erziehung des Menschen -- "Die Aufgabe ist also, die Determination des Zustandes zugleich zu vernichten und beyzuhalten" - zu Schillers tragischer Kunst als Mittel der ästhetischen Erziehung -- Die anthropologische Konstitution der tragischen Kunst -- Schillers Ästhetik des Erhabenen -- Der ästhetische Zustand und die Kritik an der moralischen Kultur der Aufklärung -- Der ästhetische Zustand und die Konzeption der Freiheit -- Der ästhetische Zustand und die Weltgeschichte als "ein erhabenes Object" -- Der ästhetische Zustand und die künstlerischen Gewaltdarstellungen -- "Ueber das Erhabene". Erhabene Theorie - theoretisch Erhabenes? -- Die moderne Literatur und die späten Dramen -- "Das ist das Los des Schönen auf der Erde!" - zur modernen Kunst und Literatur des Erhabenen -- "Punctum saliens" - zur Freiheit von Bedingtheit -- Das Konzept des )Pathetischerhabenen( und seine Funktion -- Das "Punctum saliens" in den Dramen -- "Poetisch ist der Stoff in vorzüglichem Grade" - zu Schillers wirkungsästhetischer Neustrategie in der tragischen Kunst -- Die tragische Kunst im Zeichen des neuen Lebens -- "Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst" - der Teil oder: Schillers Kunst -- Schillers )reiner Vernunftbegriff der Schönheit( -- Das "Ganze" - das Unerreichbare -- Das Schöne, das Uber-das-Erhabene und das Ideal-Schöne -- Schillers Selbst- und Weltverständnis im Zeichen der Geschichte -- Das Ich als das, "was ich mir vorstelle" -- Vom Geist-Körper-Verhältnis zum Gedanke-Tat-Schema -- Schillers Wallenstein-Trilogie -- "Der erhabene Moment der Zeit" - der Künstler Schiller und seine Kunst -- Wallensteins Lager -- Wallensteins Lager und die Weltgeschichte als "ein erhabenes Object" -- Wallensteins Lager und die historische Welt als Kampfplatz -- Die Piccolomini -- Die "Determination des Zustandes" oder: Schillers Wallenstein -- Die "entgegengesetzte" Determination oder: Max Piccolomini -- Der unaufhaltsame Gang der Katastrophengeschichte? -- Im Ausblick auf die tragische Konstellation -- Wallensteins Tod -- "Mit eignem Netz verderblich mich umstrickt" - zum Selbstverursacherprinzip des Schicksals -- "Sie soll mein Leiden sehen" - zur leidenden Natur -- "Wallenstein bleibt unbeweglich" - zur moralischen Selbstständigkeit -- Im Ausblick auf den Ausgang der tragischen Kunst -- Ist Wallensteins Untergang ein tragisches Schicksal? - Resümee. - Schillers Theoriebildung von der Philosophie der Physiologie bis zu den Briefen Über die ästhetische Erziehung des Menschen ist auf eine „nützliche Revolution im Wissensreich“ gerichtet. „In der That, ich“, schreibt Schiller, „find es meiner Absicht gemässer, Theorien umzustoßen, als neuere und beßere zu schaffen“. Wie ist es dann möglich, sich als letzte zu begründen, ohne sich als letzte festzulegen? Schillers Kunstphilosophie wird auf dem Boden eines spezifisch neuzeitlichen Verständnisses vom Menschen eigens erst begründet. Schiller verwandelt die lebenspraktische Unbestimmbarkeit des Menschen in eine Möglichkeit der Philosophie, sich kritisch zu reflektieren. Aber wie lässt sich die Grundspannung, gemäss Schillers Absicht, als Absage an alle theoretische Philosophie aushalten? Diese Absicht wird kritisch bilanziert in einer Lektüre der Dekonstruktion als Bildungsgeschichte einer Theorie, die sich über sich selbst erhebt. Im Versuch, das Umstoßen der Theorien ins Werk zu setzen, und zwar „mit ihren eigenen Waffen“, wird die Dekonstruktion zur unfreiwillig theoretischen Passage durch die Verkehrtheit der Mittel. Denn Schillers Theoriebildung ist bloß ein Schein, der nicht einmal in seinen theoretischen Schriften gewahrt werden kann, wie in seinen späten Dramen gezeigt wird. (Verlagstext). ISBN 9783826047794

Deutsche Literatur