Grundlagen einer universalistischen Krisenlehre , Versuche einer Strategie zur Krisenverhütung

gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt. Die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer stärker und sinnfälliger werdenden Schwankungen des Wirtschaftslebens, die immer größeren, oft kreislaufartig hervortretenden Zerrüttungen der kapitalistischen Wirtschaft, veranlassen etwa um den Anfang unseres Jahrhunderts auch die Theorie zu bedeutsamen Wandlungen ihrer Auffassung von den wirtschaftlichen Bewegungen und den Krisen. Die schon im Beginn dieser Wandlungen, bei der Begründung der neuen Problemlage, vorwaltende Verwurzelung in den Tatsachen behält nun die Konjunktur- und Krisenlehre weiterhin bei. Zweifellos hat diese "realistische" Richtung kein geringes Verdienst. Ihre jüngsten Ausläufer, die "wirtschaftlichen Wetterwarten", erheben ja sogar den Anspruch, ähnlich wie die Meteorologie die künftige Lage Voraussagen za können und so den praktischen Wirtschafter einen Blick in den naturnotwendig kommenden Ablauf der Wirtschaftsvorgänge tun zu lassen Eine nähere Prüfung dieses Anspruches zeigt aber, daß für ihn weder die verfahrenmißigen Voraussetzungen gegeben sind, da die wirtschaftlichen Vorgänge nicht nach Art des mechanischen Naturgeschehens, nicht natargesetzlich, ablaufen; noch die inhaltlichen Vorauassetzungen, da die Theorie der Konjunkturen und Krisen heute nochkeineswegs so einheitlich und so gefestigt ist, um sich an solche Aafnben zu wagen (vgl. die späteren Darlegungen S. 159fL, S. 163ff. und S. 193ff.). Im Gegenteil, sie ist von theoretischer Vollendung noch weit entfernt. Keine von den verschiedenen Richtungen, die sich um die Lösung der Aufgabe bemühten, vermochten sich den anderen gegenüber durchzusetzen; auch brachte der Widerstreit der Lehrmeinungen, deren jede ausdrücklich die "Tatsachen" für sich ins Treffen führt, durchaus keine Klärung der neuen Problemlage, obwohl die Grundgedanken, die die verschiedene® Richtungen vortragen, in vielen einzelnen Punkten oftmals einleuchtende Erklärungen zu geben scheinen. Der Wert dieser zahlreichen richtigen Einzelgedanken wird aber durch zwei Umstände sehr gefährdet, ja überhaupt in Frage gestellt: erstens durch den Mangel ihrer gegenseitigen systematischen Verknüpfung wie ihrer Einfügung in das Begriffsgebäude der Volkswirtschaftslehre, die erst eine Einsicht in die organische Stellung der jeweils vorgebrachten Erklärung vermitteln könnten (vgl. unten S. 196f., S. 245 und S. 347f.); zweitens durch den großen und grundlegenden, meist allerdings heimlichen und unbewußten Einfluß der marxistischen Krisentheorie auf die Grundbegriffe der modernen Konjunktur- und Krisenlehren. Dieser Marxismus, der seinerseits nichts anderes als die T? nicht jenes kausal-mechanischen Denkens ist, das Ricardo und seine Schule in unsere Wissenschaft zum Siege führte, liegt nicht nur dem heute herrschenden Begriffe der "Expansionskonjunktur" zugrunde, sondern dieser Tropfen marxistischen Blutes bestimmt auch die Konjunkturerklärung, z. R. im Begriffe der "Dberkapitalisation", und die Annahme eines mechanischen Ablaufes der Konjunktur, die seit Marx von keiner der bisherigen lehren aufgegeben wurde (vgl. dazu S. 159ff., 118, 180, 1911, 331 f., 335f. u.ö.). ? Diese unbefriedigende Lage der Konjunktur- und Krisentheorie scheint uns mit dem krisenhaften Zustande der Volkswirtschaftslehre überhaupt zusammenzuhängen.Erster vorbereitender Teil. Die Bausteine ln der Geschieht« der Lehrmeinungen. Die Krisentheorien .. Disproportionalitätstheorien im engeren Sinne. Die reinen Krisentheorien Die klassische Lehre vom Gleichgewicht als Grundlage. Teilweise übererzeugung besonders infolge verhältnisloser Verteilung der Erzeugungskräfte.... Störung des Gleichgewichtes von der Erzeugung her. Störung des Gleichgewichtes durch Unterverbrauch infolge ungleichförmiger Einkommensverteilung. (Sozialistische Krisenfest.) Die Gegenbewegung fegen die mechanistische Lehre vom Gleichgewicht nd gegen die einheitlichen Krisentheorien.... Die deutsche Volkswirtschaftslehre.. Die geschichtlichen Schulen und die realistische Einzelforschung Die modernen Lehren von den Wechsellagen. (Die realistische Hauptphase der Krisenlehre.).... Die überzeugungs- und überkapitstisationslehen. Die Weiterbildung der Unterverbranchslehren.. Die "dynamischen" Lehren.... Die beginnende theoretische Phase der modernen Lehre von Krise und Konjunktur.. Die monetären Krisentheorien...... Die grundlegenden qnantitätstheoretischen Lehren Moderne Quantitätstheoretiker. Die kreditären Konjunkturtheorien . Die Naturtheorien und die psychische Erklärung der Konjunkturen Die Erklärung aus kosmischen und natürlichen Tatsachen, Wetter- und Ernteschwankungen psychologischen Theorien. Beurteilung Anhang zur Lehrgesehiehte.......... Die empirisch-statistische Konjunkturforschung... Darstellung. Das Harvard-Barometer. Ausgangstatsachen... Verfahren..... Gestalt. Das Deutsche Institut für Konjunkturforschung. A. Spiethoffs Beobachtung der wirtschaftlichen Wechscllagen . Vergleichende Übersicht. Würdigung... Ergebnisse Theorie und Statistik..... Wirtschaftsgestalt und Konjunkturbarometer... Die -bisherige Einteilung der Krisen und der Krisenlehren .... Die Unterscheidung der Krisen nach der Erscheinungsform. .. Die inhaltliche Gliederung der Krisen und Konjunkturen: Aufschwungs- und Krisengründe....... Die Einteilung der Krisenlehren........ Der bisherige Krisen- und Konjunkturbegriff . . Der Begriff des "Normalen"... Der Krisenbegriff... Der Konjunkturbegriff... Zweiter aufbauender Teil. Die universalistische Lehre vom Wesen und den Arten der Wirtschaftskrisen. Die Problemlage und die Aufgabe..... Bau und Leben der Wirtschaft... Die Ausgliederungsordnung.. Die soziologische Stellung der Wirtschaft. Teilganze, Stufenbau, Vorrang.... Die Entsprechung.. Verteilung und Preise.... Die Umgliederung...... Das Leben der Wirtschaft als Neueinstellung, Bewegung und Verschiebung: Umgliederung. Die Eigenschaften der Umgliederung. "Statik" und "Dynamik" Krise und Konjunktur Die Zieländerungen Die Neueinstellung........ Die Arten der Zieländerung und ihre Umgliederungswege . . Die wichtigsten Zieländerungen. Die Änderungen der Mittel: A. Aus denTeilganzen(Vorkr`isen) Hervorbringungsreife.. Überspannung des Vorranges Das Gewicht der Krisengründe..... Gemeinsamkeitsreife..... Wirtschaftsfehler (S. 247). 2. Beeinflussung der Marktgröße (S. 248). 3. Verteilung (Sozialpolitik) (S. 249). 4. Der freie Wettbewerb (S. 252). 5. Organisierung und Bindung der Wirtschaft (S. 254). 6. Steuerwesen (S. 258). Das Geld- und Kreditwesen.. Krisengründe in der Marktreifeverleihung des Geldes. (Geldmengenänderungen).. Geldmengeninderungen infolge Schwankungen der goldproduktion... Geldmengeninderungen durch Kreditgewährung: Das Wesen and die Ausströmungswege des Kredites . . Der Erzeugungskredit im besonderen: seine Umgliederungsfolgen; die Überschreitung seiner wirtschaftlichen Grenze als zusitzlicher Krisengrund... Krisenverhütung durch Kreditpolitik.. Grenzen und Mittel.... Die Aufgabe der Kreditpolitik als führendes Mittel der Wirtschaftspolitik... Die Richtpunkte der Kreditpolitik und die Währungspolitik Krisengründein der Geld- und Bankenverfassung (Gemeinsamkeitsreife des Geldes)..... Krisengründe in der Vorreife und in der Hervorbringungsreife . ln der Vorreife.. Bedoutung und Arten der Krisen in der Vorreife . Fruchtbarkeitsfortschritt und Krise..... Der typische Umgliederungsweg des Fruchtbarkeitsfortschrittes: Die Preisverschiebung..... ln der Hervorbringungsreife.. Marktreife: Spekulation Werkreife: Überanlage und Unteranlage von Kapital Störung der Entsprechungen und Überspannung der Vorränge zwischen den Teüganzen.. Vorkrisen.. Die Änderung der Mittel: B. Im Stufenbau (Stufenkrisen) Wesen und Begriff der Stufe.... Die einzelnen Wirtschaftsstufen und ihr arteigenes Kapital höherer Ordnung....... Weltwirtschaft. Volkswirtschaft....... Das Verhältnis von Weltwirtschaft und Volkswirtschaft im Hinblick auf das Krisenproblem ... Kreise von Volkswirtschaften und Gebietswirtschaften Verbandswirtschaften.. Betrieb und Haushalt... Abgeleitete Wirtschaftsstufen.. Vorrangverhältnisse und Eigenleben der Stufen und die Anzeiger der Stufenstellung.... Die Vorrangverhältnisse im Stufenbau der Wirtschaft Das Eigenleben der Stufe.. Die Anzeiger der richtigen und unrichtigen Stufenstellung Umlagerungen im Stufenbau als einzige, geschichtlich-konkrete Erscheinungsform der Wirtschaftskrisen. Mißverhältnisse im Stufenbau infolge mangelnder Entfaltung des Eigenlebens der Stufen.... Die Ausbreitung der Krisen.... Die weltwirtschaftlichen Stufenkrisen im besonderen.... Der sogenannte "Kreislauf der Expansionskonjunktur" .. Dritter abschließender Teil. Ausblick auf die Politik der Krisenverhütung. Krisenverhütung im Gebäude der Mittel... Entfaltung des Eigenlebens der Stufen. (Selbstversorgung) Die Verstetigung der Ziele..... Ergebnisse ......"Auszüge aus dem buch.

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