Kochkunst. Lukullisches von A- Z. erlesene Rezepte für Vorspeisen, Suppen, Salate, für Gebratenes und Gebackenes, für Gegrilltes und Gemixtes. Und für anderes mehr! mit 150 Farbfotos und 175 Illustrationen…

starke gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, teils beschädigt, papiergebräunte seiten und schnitt. ".Kochfreudige Feinschmecker finden in diesem attraktiven Kochbuch erlesene Rezepte für Vorspeisen, Suppen, Salate, für Gebratenes und Gebackenes, für Gegrilltes und Gemixtes. Und für anderes mehr! Der Rezeptteil des Buches ist alphabetisch aufgebaut. Die Rezepte sind leicht auffindbar und auch vom Laien gut »nachzuvollziehen« durch die klare Beschreibung der Zubereitung. Daß die Speisen gut schmecken, ahnt man: Die 150 Farbfotos regen direkt zum Zulangen und zum genüßlichen Schwelgen an. Die Kochkunst gehört zur Kultur des Menschen; und darüber, also übers Essen und Trinken, übers Feiern, über Sitten und Bräuche bei Tisch, erfährt der Leser Interessantes. Kenner der Tafelkunst und des Tafelgenusses, der Eßlust und der Schlemmerei gibt es seit Jahrhunderten (daß das notwendige Geld dazu da sein mußte, versteht sich). Viele der mannigfaltigen überlieferten Rezepte könnten Geschichten erzählen ... Dem Einfallsreichtum unserer Vorfahren verdanken wir so mancherlei wohlschmeckende Gaumenfreuden und Geschmacksnuancen. Wer genießen will, seine Familie oder Gäste verwöhnen möchte, wird in dieser Sammlung köstlicher Rezepte viel Geeignetes entdecken.Menüs für ein Abendessen mit Gästen, für Wochenenden, für Festtage oder für ganz besondere Anlässe wie zur Verlobung oder Hochzeit lassen sich mit Hilfe dieses Kochbuchs mühelos selbst zusammenstellen.Vielleicht überraschen Sie Ihre Familie oder Ihre Gäste demnächst einmal mit einer Soljanka auf russische Art. Danach kredenzen Sie ein Schweinsrückensteak mit Tomatenrührei und Käse und reichen einen Mecklenburger Selleriesalat dazu. Zuletzt runden Sie mit einem aromatischem Weingelee das Menü ab.Dieses Beispiel soll nur ein Vorschlag sein, der Experimenticrlust Sind keine Grenzen gesetzt... .Ananas, Artischocke, Aubergine und andere südliche Köstlichkeiten waren nicht erst seit der Erfindung von Delikatessengeschäften, sondern schon vor Jahrhunderten begehrte Leckerbissen auf europäischen Tafeln. Dem in Frankfurt ansässigen, holländischen Kupferstecher de Bry verdanken wir die erste Abbildung der Ananas. Zwischen 1597 und 1628 gab er, unterstützt von seiner Familie, eine 14bändige Schrift heraus, die auf bis dato bekannten Reiseberichten holländischer und englischer Asienreisender beruhte und 240 eigene wie fremde Kupferstiche enthielt. Diese Enzyklopädie verkörpert nicht nur das zu jener Zeit vorhandene Wissen über jene Länder, sie ermöglicht auch kleine Entdeckungen - wie eben eine Beschreibung der Ananas, »die wohl eines der besten Obste ist an Geruch und Geschmack«.Kolumbus soll sie 1493 auf der Antilleninsel Gouadeloupe, wo sie von den Einheimischen bereits kultiviert wurde, erstmals verkostet haben. Ihr Wohlgeschmack begünstigte die schnelle Beliebtheit. Im 17. Jahrhundert wurde sie in allen tropischen Ländern angebaut. Sie gilt als die »Königin der Früchte«. Man behauptet, sie vereine die Süße des Honigs, den Geschmack der Erdbeere, die Säure des Weines, das Aroma des Pfirsichs und die Saftigkeit der Melone. Noch im 19. Jahrhundert galt sie als Fürstengeschenk. Bereits seit dem 17.Jahrhundert wurde versucht, sie in Treibhäusern zu züchten. Dem Arzt Kaltschmidt gelang es als erstem; er schickte seine Ernte an den Wiener Hof. Auch Friedrich der Große ließ in seinen Potsdamer Gewächshäusern Ananas anbauen...Die Artischocke stammt aus dem Mittelmeergebiet. Sie ist eine fast metergroße Staude, deren 15 Zentimeter breite Blütenkörbchen kurz vor dem Aufblühen geerntet werden. Sie wird eine Krone des arabischen Gartenbaus genannt. Ihr Name (ardi schauki - Erddorn) weist darauf hin, daß sie einmal aus einer distelähnlichen Pflanze gezüchtet wurde. Schon im 13. Jahrhundert war sie auch in Spanien bekannt, kam von dort über Frankreich, das Rheingebiet zu den deutschen Fürsten. Auberginen wurden zuerst in Indien gezogen, schon`seit ältesten Zei»^` ten. Heute trifft man sie auch im übrigen Asien, in Ägypten, Italien, Westeuropa, den Balkanländern und im südlichen Teil von Nordamerika an.Fast alle heute bekannten Obst- und Gemüsesorten kamen aus südlichen Ursprungsländern. Teils wurden sie im kühleren Norden heimisch -wie Pfirsich und Tomate, teils sind noch immer Frachtdampfer unterwegs für jene Früchte, die nur im heißen, tropischen Klima gedeihen wollen.Stets hat sich die heimische Küche solchen Zuströmen geöffnet, manchmal schneller, manchmal langsamer. Im Mittelalter waren die Ritter ja regelrecht gierig auf asiatische Waren! Man träumte wohl die Märchen aus Tausendundeiner Nacht, wenn man Pfeffer und Piment, Anis und Karda-mom an die Speisen schütten konnte. Und mit den fremdartigen Zutaten übernahmen die Köche auch die Art der Zubereitung. So ist in den ältesten deutschsprachigen Kochvorschriften Reis nach Art der »Kriechen« verzeichnet, und im Blamensir läßt sich unschwer das blanc manger erkennen. Lesen wir in der »lere von der kocherie«: »Willst du einen Blamensir bereiten, so nimm Ziegenmilch, bereite ein Halbpfund Mandeln vor (das heißt wohl, ziehe sie ab und zerstoße sie), ein Viertel Reis zerstoß zu Mehl und gib es in die Milch. Eine Hühnerbrust klopfe, schneide sie hinein, füge reines Schmalz hinzu und laß es lange genug kochen, dann nimm es ab, gib gestoßene Veilchen und ein Viertel Zucker hinein und reiche es. - Auf die Art kann man in der Fastenzeit auch einen Blamensir von einem Hecht bereiten.«Auch das alte Reis-Rezept soll keinem vorenthalten bleiben: »Zu Reis nach Art der Griechen koche Reis in Wasser. Wenn er halb gar ist, schütte das Wasser ab und koche ihn weiter in reinem Fett. Gieße das Fett ab, streue Zucker darauf, salze ihn hur wenig und reiche ihn.«2 Man orientierte sich gemeiniglich an den in Küchendingen führenden Fürstenhäusern; das waren bis zum 16. Jahrhundert die italienischen, später dann die französischen. Deren Einflüsse wirken bis heute nach. Überhaupt kann man sagen, daß sich - trotz beträchtlicher territorialer Entfernungen und damals erschwertem Handel - keine nationale Küche fremden Einflüssen entziehen konnte, obwohl natürlich jede ihre Eigenständigkeit bewahrte. Vielmehr wurden Anregungen aufgenommen und den eigenen Gewohnheiten angepaßt, allerdings geschah das in längerem Zeitraum als heute. Was wußten unsre Großmütter von einem Steak? Was unsere Großväter von einer Soljanka? Beides gehört seit Jahren zu den Standardrezepturen illealger Kochbücher. Reisen und die Bekanntschaft mit anderen Lände lAnlern auch den Austausch derartiger lukullischer Souvenirs. Allerdings muß man sich dann auch mit gutem Willen versehen ui nlt Iii nur mäkeln, wie es ein Europa bereisender Amerikaner einst tj Stummen von Portici< gemeinte Fisch unter Bezeichnung >König der Meere< sei. Der Sterlet hat ein fades Fleisch, und man bemüht sich nicht einmal, seinen labbrigen Geschmack pikant zu machen. Die Tunke zum Sterlet muß erst noch erfunden werden, und wir wagen vorauszusagen, daß sie nur von einem französischen Koch gefunden werden wird.« . Wir wollen lieber neugierig sein auf die Küchen anderer Länder, wollen - für uns - neue Rezepturen kennenlernen, mitnehmen und weiterempfehlen. Ohne diesen lebendigen Austausch im kleinen, ohne geistigen Export und Import im großen konnte eine Feinschmeckerküche nie bestehen. Heute, wo gutes Essen in einem Teil der Welt kein Privileg mehr ist, erst recht nicht. Kost: Roastbeef, Hammelbraten, Pudding in flammendem Kognak, Gemüse in Wasser gekocht nebst zwei Soßen, wovon die eine aus gelassener Butter besteht? Da lächelt kein Frikassee, da täuscht kein flatterndes Vol-au-vent, da seufzt kein geistreiches Ragout, da tändeln nichi jene tausendartig gestopften, gesottenen, aufgehüpften, gerösteten, durchzuckerten, pikanten, deklamatorischen und sentimentalen Gerichte, die wir bei einem französischen Restaurant finden...Italiens gelbfette, leidenschaftgewürzte, humoristisch garnierte, aber doch schmachtend idealische Küche trägt ganz den Charakter der italienischen Schönen. Oh, wie sehne ich mich manchmal nach den lombardischen Stuffados, nach den Tagliarinis und Broccolis des holdseligen Toskana! Alles schwimmt in Öl, träge und zärtlich, und trillert Rossinis süße Melodien, und weint vor Zwiebelduft und Sehnsucht!...Von der deutschen Küche kein Wort. Sie hat alle möglichen Tugenden und nur einen einzigen Fehler; ich sage aber nicht, welchen. Da gibt`s gefühlvolles, jedoch unentschlossenes Backwerk, verliebte Eierspeisen, tüchtige Dampfnudeln, Gemütssuppe mit Gerste, Pfannkuchen mit Äpfel und Speck, tugendhafte Hausklöße, Sauerkohl - wohl dem, der es verdauen kann. Was die holländische Küche betrifft, so unterscheidet sie sich von letzterer erstens durch die Reinlichkeit, zweitens durch die eigentliche Leckerkeit. Besonders ist die Zubereitung der Fische unbeschreibbar liebenswürdig. Rührend inniger und doch zugleich tiefsinnlicher Sellerieduft. Selbstbewußte Naivität und Knoblauch...«Dieses Kochbuch enthält mannigfaltige Rezepte, die gegenwärtig sind und der Küche unseres Landes entsprechen. Trotzdem wird manches vor Zwiebelduft weinen, seufzen Ragouts, gibt es kunstloses, vortreffliches Roastbeef, liebenswürdige Fischgerichte, Gemütssuppen mit und ohne Graupen und vieles andere, was Heinrich Heine nicht kannte. Auch Ananas, Artischocke und Aubergine - seit Jahrzehnten für Feinschmecker in Delikatessengeschäften erhältlich - werden in diesem Kochbuch neuen Glanz erhalten. Und das, obwohl sie für manches Rezept eben nur das Tüpfelchen auf dem »I« darstellen und man ohne sie ganz gut auskommen kann. Aber: jedes Gericht, jedes Rezept, jede Zutat hat seine Geschichte und seinen Reiseweg bis in unsere Kochtöpfe. Es macht eben einfach Spaß, dieser Tradition ein wenig nachzuspüren.Reihen wir uns also lieber ein unter die kenntnisreichen Bewunderer, welcher einer Heinrich Heine war. In seinem Buch »Aus den Memoiren des I Irrten von Schnabelewopski« schwärmt er gleich von mehreren, Kochkünsten: »Jedes Land hat seine besondere Küche und »eine besondere Weiblichkeit, und hier ist alles Geschmackssache. Der mag gebratene Hühner, der andere gebratene Enten; was mich betrifft liebe gebratene Hühner und gebratene Enten und doch außer gebratene Gänse. Von hohem idealistischem Standpunkte betrachtet, die Weiber überall eine gewisse Ähnlichkeit mit der Küche des Landes und die britischen Schönen nicht ebenso gesund, nahrhaft, solide, .. Auszüg aus dem Buch

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