Der Tod der Tragödie: Ein kritischer Essay.

274 S. Minimale Randläsuren, Buchschnitt stockfleckig, Seiten leicht angebräunt, frei von Anstreichungen. - Der große Kulturkritiker George Steiner, dessen Familie aus Wien stammt, wurde 1929 in Paris geboren, studierte in Frankreich, England und den USA und lehrte dort an den Universitäten Stanford, Harvard, Yale und Princeton. Heute hat er einen Lehrstuhl am Churchill College in Cambridge inne. »Tragödien sind unglücklich. Die tragische Gestalt wird von Kräften zerbrochen, die man weder völlig verstehen noch durch rationale Klugheit überwinden kann.« George Steiner untersucht in seinem kritischen Essay die Möglichkeiten seines Themas: daß die Tragödie tatsächlich tot ist; daß sie trotz Veränderungen in der technischen Form die entscheidende Tradition weiterführt; oder schließlich, daß das tragische Drama wieder zum Leben erwachen könnte. Die erste Möglichkeit sieht George Steiner darin, daß Gott der Grausamkeit der Menschen müde wurde und die Welt ihren eigenen unmenschlichen Anschlägen überlassen hat. Daß die Kurve der Tragödie vielleicht doch ungebrochen ist, sich vielleicht nur in Stil und Konvention geändert hat, vermutet Steiner, nachdem er eine Aufführung von Brechts Mutter Courage gesehen hat. Schließlich fragt sich der Autor, ob das tragische Theater ein neues Leben und eine Zukunft vor sich haben könnte. Ein Kulturfilm über die Arbeit einer chinesischen Landkommune schließt mit einer leidenschaftlich getanzten Pantomime vom Kampf gegen die Imperialisten und ihre Besiegung durch die Bauernarmeen. War es nicht ein vergleichbarer Ritus des Trotzes und der Ehrung der Toten, mit dem die Tragödie begann - vor dreitausend Jahren auf den Ebenen von Argos? ISBN 9783518371626

Tragödie ; Tragödie, a Sprach- und Literaturwissenschaft