Lehre vom Staat.

143 S. mit Frontispiz, Ein gutes Ex. - Griechisch-römische Schriftenreihe in deutscher Sprache. - „Staat" — das ist zwar ein modernes Wort, aber die Sache ist ihrer ideellen Ausprägung nach eine der großen, dauernden Schöpfungen der Antike und nur dort ist zu erfahren, was der Staat im höchsten Sinne sein kann." Mit diesem Wort von Werner Jaeger1) begleite ich die vorliegende Übersetzung von Ciceros Schrift „Über den Staat" in die Öffentlichkeit. Ich wende mich ebensosehr an Fachgenossen, wie an alle diejenigen, die in Zeitläuften schwersten Ringens um die Staalsidee überhaupt auf der Grundlage geistesgeschichtlicher Bildung an Staatsgestaltung Anteil nehmen. Es zwingt zu geschichtlichem Nachdenken, daß die abendländischen Völker in ihren Sprachen von Haus aus kein eigenes Wort besitzen für , , Staat"; sie haben es von Cicero empfangen, der es erstmalig so verwendet, wie es heute geläufig ist. Das allein rechtfertigt schon eine Übersetzung seines Werkes. Die Staatsidee freilich hat Cicero damit nicht geschaffen, sondern von den Griechen, in erster Linie von Platon, übernommen. „Politik", dieses Wort, das heute mehr als je in aller Munde ist, es ist griechischen Ursprungs und kommt her von Polis, was Stadt und Staat zugleich bedeutet. „Nach- und nebeneinander durchläuft der Grieche alle Formen staatlicher Möglichkeiten in radikaler Gegensätzlichkeit, und in einem unheimlichen Tempo lebt sich sein Staat zu Ende." Die Lehre vom Ablauf staatlicher Gebilde ist griechisches Geistesgut, das von Cicero erstmalig übernommen ward. (Einführung)

Altertum, Literatur, Antike, Cicero