Handschriftliche Aufzeichnungen eines Arztes um 1900 zu unterschiedlichen Behandlungen mittels künstlichem Licht ("Finsen") bzw. zur Strahlen-Therapie mittels elektrischer bzw. radiologischer Strahlen. [Handgeschriebener Titel auf vorderem Buchdeckel: Elektrische Luftbäder & Bestrahlungen & elektrische Strahlenwirkungen]. …

Unikat. *** I. Theil. Elektrische Luftbäder, Scheinwerfer und Bogenlichtbäder, Finsenlampen. Glühlicht und Glühlichtlampen, ohne Röntgen und X Radiumstrahlungen und andere Strahlen (ca. 103 beschriftete Blatt). *** II. Theil. Radio = andere Strahlungen. Röntgenstrahlen und andere geheime Strahlungen (ca. 127 beschriftete Blatt, tlw. mit Zeichnungen). *** Interessantes Zeitdokument zur frühen Licht- bzw. Strahlentherapie! *** Vermutlich aus dem Besitz eines anonymen Mediziners oder Naturheilkundigen. *** Die Einträge (zu zahlreichen med. Themen, jedoch viel Hauterkrankungen, Knochentuberkulose, Nervenleiden, Leukämie, Blutdruck etc.) scheinen teilweise Auszüge bzw. Abschriften aus med. Fachzeitschriften zu sein. Hinzukommen kommen eigene Gedanken und Beobachtungen aus einem Sanatorium (?) mit fettgeschriebenen "Überschriften" (z.B. Blatt 110: "Kinder sollen nie mit Röntgenstrahlen behandelt werden, weil sie das Wachstum der Zellen hemmen. Mit handschriftlichem Hinweis "Sanat. 1907/214"). Andere Einträge (Blatt 50: "Ist Radium wirklich ein Element? Also keine Zusammensetzung von Elementen? 1906/92) lesen sich (heute) etwas irritierend, weil man nicht weiß, ob es sich um die Meinung des Autors oder eines Zeitschriftenbeitrags handelt. *** Aber auch Strahlenschäden werden (bereits) beschrieben (Blatt 21: "Röntgen Dermatitis, nach Röntgenstrahlungen"). Hier heißt es bei Punkt 1: "Aerzte, die sich viel mit Röntgenapparaten befassen, fühlen oft die Wirkung zu starker Bestrahlung schrecklich." Mit kleiner handschriftlicher Kennzeichnung Archiv 1905/56". *** Wobei unklar ist, was hier mit "Archiv" gemeint ist? Vielleicht das Archiv eines Sanatoriums? Oder eine Zeitschrift die sich "Archiv" nannte? Wobei dann die bibliographischen Hinweise sehr unvollständig wären. *** Insgesamt fällt auf, dass der unbekannte Autor eine prägnante Sprache besitzt. Dies deutet darauf hin, dass die Einträge gedanklich von ihm gekürzt als "Merksätze" zusammengefasst wurden. Die Zeichnungen belegen ein zeichnerisches Talent, jedoch auch ein großes, technisches Interesse für Röntgenapparaturen. *** Insgesamt gut lesbare Handschrift (Tinte). *** Gute Erhaltung.

Handgeschriebene Bücher; Radiologie