Maniac.

155 S.; 20,5 cm. Gutes Ex. - ... Die keuschen Impressionen meiner Kindheit haben sich nie mehr gefunden. Heute soll ich mich zufrieden geben mit der Fiktion: eigentlich ist es immer nur der Weg dorthin, die Vorstellung davon? Ein Brite hatte mit gebrochenem Kreuz überlebt. Man fesselte ihn auf eine Leiter und schaffte ihn zum Bahnhof, in den Wartesaal, und ich lief nebenher, losgelöst von der Mutter, noch immer den Stein in der Hand. Der junge Mann auf der Leiter starrte zur Decke und verbarg seine Furcht unter der Maske steinerner Abwesenheit. Die Dörfler umringten den Mann, sie waren wie die Belgier im Völkischen Beobachter, voller Haß, niederbestirntes Gesindel, stets gut für einen hinterhältigen Übergriff. Zu gern hätten sie diesem bleichen Menschen die Forke gegeben. Wie einen vom Märzhochwasser in einen Wiesengraben verschlagenen Hecht hätten sie ihn abgestochen, wäre der Hauptmann nicht gewesen. Ein fremder Offizier auf dem Rückzug, sprach leise, wie zu sich selbst, und das Pack verzog sich zu eiligen Besorgungen. Der Hauptmann hatte bei meinem Großvater Quartier genommen, im Gasthaus zur Eisenbahn. Für wenige kostbare Tage hatte ich einen Vater. Wir standen vor dem Gasthaus auf dem Scheitel der Treppe, ich hielt seine Hand, nah murrte die Front, und er zeigte mir die Pulks, die festgefügt wie silberne Broschen über einen azurnen Himmel rückten, getrieben von blinkender Kondenz, stumme Verheißung, unter der Städte stoisch schmolzen. … (S. 11)

Deutsche Literatur