Selbstbiographie. Geschrieben 1752. Herausgegeben von Dr. Carl Rudolph Wilhelm Klose.

Gr.-8°. XXVIII, 457 S. Erste Buchausgabe. - Johann Christian Edelmann (1698-1767) aus Weißenfels "war neben Reimarus (1694-1768) der bedeutendste deutsche radikale Religions- und Bibelkritiker der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der "berüchtigte Religionsspötter" (ADB), Pietist, Frühaufklärer und Schriftsteller hatte schon früh eine starke Abneigung gegen die offizielle Kirche und die "Pfaffenherrschaft" gefaßt. Stationen seiner Suche nach "echten Christen" waren u.a. Herrenhut, Berleburg, "die Hochburg des antikirchlichen Spiritualismus" (NDB), die "religiöse Freistatt" (NDB) Neuwied, die "zweite Freistatt Altona" (NDB) und schließlich Berlin, wo ihm Friedrich d. Gr. eine Freistatt zum Leben, aber nicht zum Schreiben gewährte. Edelmann hat über 160 Schriften verfaßt, war Mitarbeiter der "Berleburger Bibel" und gilt als ein bedeutender Prosaist vor Gotthold Ephraim Lessing. Er bekannte sich als erster deutscher Gelehrter zum Spinozismus. Die Städte Hamburg und Altona, in denen er drei Jahre lang residierte, bildeten den Knotenpunkt seines Netzes an intellektuellen Kontakten. [...] Zwischen 1749 und 1753 verfasste er seine scharfzüngig-ironische Autobiographie, die eine wichtige Quelle für das Geistesleben der deutschen Aufklärung darstellt." (H. E. Stockinger in Hamburgische Biografie V, S. 101 f. )