Sonnenuntergang. Konzept: U. D. Bauer. Nachwort: Claudia Müller.

Ca. 130 S.; farb. Illustr.; qu.-15 cm; kart. Gutes Ex. - Von U. D. Bauer SIGNIERT. - Illustrationen / Ansichtskartenmotive. - Vorgeschichte. Das künstlerische Projekt um die Ansichtspostkarte mit Sonnenuntergangsmotiven hat sich über einen langen Zeitraum hin entwickelt und verändert. Seine Vorgeschichte reicht bis 1979 zurück. Seit 15 Jahren läßt sich u.d.bauer (farbige) Sonnenuntergangspostkarten schicken, die sie zunächst auf Papierrollen in friesartiger Reihung nach markanten Bildformen skizzierte, analysierte und, auch unter Einbeziehung der Grußworte der Absender, kommentierte (Sonnenuntergänge I, 1980). Später klebte sie sie hinter Glas und übermalte sie bis auf die Sonnenscheiben schwarz; die Skizzen pauste sie mit farbigen Filzstiften auf ebenfalls durchsichtige Folienrollen (Sonnenuntergänge III, 1982) - ein Prozeß der Aneigung und Analyse ebenso wie der Dekonstruktion und des Befreiungsversuches von den Elementen der Sprache "mächtiger" Stimmungsklischees. Schon hier demaskierte die Wahl des Trägers (Meterware) und der offenen Form (Iteration) die Konfektionsware des Stimmungskitsches. In Caprisonne (1982) reduzierte u.d.bauer das Motiv auf meerblaue und sonnengelbe Filzstiftflecken und die Legende "Capri" in Schwarz, die auf Plexiglastafeln und Säulen offen für alle Unterlegungen und Durchsichten exponiert oder auf halbtransparenten zarten Seidenpapieren in einer Mappe kostbar präsentiert, doch durch die Anklänge an Apfelsinenpapier auch wieder profaniert wurden. Damit war das Thema für u.d.bauer jedoch nicht "bewältigt", sondern beschäftigte sie als offenes Projekt weiter. Das aktuelle Werk. Die neuen Arbeiten fußen auf einer Sammlung von inzwischen ca. 500 Postkarten mit dem Sonnenuntergangsmotiv, die u.d.bauer um die literarische Dimension erweiterte. Sonnenuntergangspostkarten und Literaturzitate … (C. Müller)

Ansichtskarte; Bildende Kunst; Malerei, Sonnenuntergang