Lotario oder der Hofnarr.

8°. 2 Bl. 288 S. Mit gestochenem Titelblatt mit Kupfer-Vignette und einem ganzseitig. Kupferstich als Frontispiz. Erste Ausgabe (ADB VI, 725f; NDB V, 103f.). - Einband leicht berieben. Innen sehr schön. Nur das Titelblatt mit altem Besitzerstempel u. handschr. Nummer. Die Kupfertafel (Frontispiz) und der Buchblock sehr schön u. außergewöhnlich sauber und mit weißem Papier ohne Flecken. - // - Der kath. Priester, Orintalist, Kapuziner und spätere Freimaurer sowie Vorsteher der evangelischen Gemeinde in St. Petersburg, Ignaz Aurelius Feßler [Fessler] (1756-1839) hatte als Freigeist ein bewegtes Leben hinter sich: Nach seiner Entlassung aus dem Kapuzinerorden wurde er 1783 Freimaurer. Von dem preußischen Beamten, Dichter und aktiven Freimaurer Joseph von Zerboni di Sposetti wurde er als Führer für die Neugründung eines Geheimbunds ausgewählt. Er sollte die Ideen des 1785 aufgehobenen Illuminatenordens weiterführen. 1791 trat Feßler zum lutherischen Glauben über und verheiratete sich 1792. Seit 1796 lebte er in Berlin und war dort literarisch tätig und arbeitete gemeinsam mit Johann Gottlieb Fichte daran, die Statuten und das Ritual der Berliner Freimaurerloge Royal York zu reformieren. Doch stieß sein Versuch, die Hochgrade abzuschaffen, auf wenig Gegenliebe (Wikipedia). - 1809 wurde er als Professor der orientalischen Sprachen und Philosophie an die Alexander-Newski-Akademie in Sankt Petersburg berufen, verlor diesen Posten aber bald wieder wegen Verdachts des Atheismus. Er engagierte sich weiterhin freimaurerisch und wirkte an einem Gutachten mit, in dessen Folge die Freimaurerei in Russland genehmigt wurde.