Zwischen Bergwald und ewigem Schnee die Heimat der Alpentiere ein vollständiges Sammelbilderalbum mit Text von Fritz Lense mit farbigen fotos und Illustrationen von Egon Kingerter…

starke Gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, teils beschädigungen, vor und nachsatz etwas fleckig, papiergebräunte seiten, bilder teils gelockert und nur leicht eingeklebt, bilder teils etwas geknickt, . "aus vergangenen Tagen..tief hängen die Wolken im Garmischen Talkessel und schütten himmlische Feuchtigkeit kübelweise über die Dächer und Straßen. Mißmutig warten die Feriengäste darauf, ob nicht ein willkommener Windstoß das triefende Grau lockert oder gar verjagt. Aber für heute ist ¡ede Hoffnung umsonst, das sieht jeder, der sich ein wenig aufs Wetter versteht. Also greifen wir zum Regenmantel, spannen den Schirm auf und platschen hinüber zu unserem Freund, dem Gemeindearchivar, der uns schon manche interessante Geschichte aus vergangenen Tagen erzählt hat. Lächelnd empfängt er uns. Da er aber im Augenblick beschäftigt ist, drückt er uns eine alte Chronik in die Hand, die uns recht gute Unterhaltung verspricht, Wir blättern sie auf. Feine Stiche von allerlei Getier, wie es vor Zeiten in den Bergen hauste, nehmen uns bald gefangen und kaum können wir es glauben, daß noch vor wenig hundert Jahren pern, wolf, lux, fux und tax" großen Schaden an Haustieren, Feldern und Fluren getan haben. Freilich, es ist nicht zu leugnen, seit der Mensch als Jäger und Siedler bis in die letzten Winkel der Berge vordrang, hat sich das Leben der Tierwelt in freier Wildbahn immer mehr in ein verhängnisvolles Absterben verwandelt. Viele wilde und imposante Gestalten des Bergwaldes sind längst ausgerottet, der gewaltige Bär, der schlaue Luchs und der unersättliche Wolf. Es ist auch verständlich, daß sie mit allen Mitteln verfolgt wurden. Die Gefahr, die den wertvollen Viehbeständen der Älpler und der Bevölkerung selbst von diesem Raubwild drohte, war viel zu groß, als daß man es hätte dulden können. Trotzdem hat es lange gedauert, bis die letzten alpinen Großraubtiere der Büchse des Jägers zum Opfer fielen. In den tiefen, wenig begangenen Schluchten des Gebirges fanden diese heute ausgestorbenen Raubtiere bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts vielerlei Unterschlupf, wo sie sich verstecken konnten. Der Bär war nach Konrad Geßner um 1550 "ein gemein thier". Und diese Feststellung des Züricher Naturforschers galt für die Alpen noch lange. Wurden doch allein in der Gemarkung von Garmisch nach Aufzeichnungen des dortigen Marktarchives von1575-1715 achtzig Stück erlegt. Der letzte Bär aber wurde erst vor 118 Jahren bei Ruhpolding zur Strecke gebracht. Am 24. Oktober 1835 traf ihn die Kugel des Forstamtsaktuars Klein.Jägern und Hirten besonders verhaßt war unter dem heute ausgestorbenen Raubwild der Berge der Luchs. Unter Kälbern, Schafen und Ziegen richtete er oftmals großen Schaden an, da er "weit mehr erwürgt, als er zu seiner Nahrung braucht, von der Beute nur das Blut trinkt und die leckersten Bissen frißt, das übrige aber liegen läßt".Der Luchs muß in großer Zahl bei uns vorgekommen sein. Die Chronik der Landschaft Werdenfels vermeldet noch für die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts den Abschuß von durchschnittlich 20 Luchsen im Jahr. Besonders lange hielt sich dieses Raubtier im Allgäu. Die letzten 16 Stück wurden von dem Jäger Agerer aus Hindelang im Jahre 1838 erlegt. Der letzte Luchs wurde ausgestopft und in der zoologischen Staatssammlung in München aufgestellt. Interessant war die Art, wie man den Luchs jagte. Der Jäger Agerer arbeitete fast ausschließlich mit dem Selbstschuß. Eine starke Armbrust mit dreizackigem Geschoß wurde am ausgelegten Köder aufgestellt. Sie ist auf unserer Abbildung zu sehen.Eine schlimme Landplage war der Wolf. Im Gegensatz zu Bär und Luchs waren die Wölfe in den Bayerischen Alpen nichtständig heimisch. Es handelte sich meist um versprengte Tiere, die wohl aus dem Nordosten kamen. Der letzte Wolf wurde am 28. Dezember am Tegernsee im "Sauriesgraben" geschossen. Der Wolf war im Revier von Egern drei Jahre lang gespürt worden und, hatte unter den Almviehbeständen großen Schaden angerichtet.Inzwischen ist aus der Schweiz die Nachricht eingetroffen, daß neuerdings, vermutlich als Folge der letzten Kriegsereignisse, Wölfe im Gebirge gespürt wurden.im Bergwald, Wildwasser, gefiederte Kavaliere, Waldpolizei, Nachgetier, der König des Bergwaldes, Gäste der Zirbe, eins chwarzer Bergsteiger, von Käfern und Schmetterlingen, Sonnenanbeter, Leben im Schnee, hoch droben im Gamsrevier, Schwingen über den Gipfeln, Hüter einer Wunderwelt, "Auszüge aus dem Buch

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