Der Strassenräuber aus Kinderliebe. Ein Schauspiel in fünf Aufzügen. Für das k. k. Hoftheater.

EA. Es fehlen leider die S. 99-102. - Ebd. fleckig, Randläsuren, anfangs wasserrandig, Gbrsp. - Selten in der Originalbroschur, diese mit dem österreichischen Doppeladler verziert. - Kotzebue, (1761 - 1819), war der Neffe von Johann Karl August Musäus. Nach dem Jurastudium in Duisburg und Jena (1777-81) ging er, protegiert von Graf Johann Eustach Görtz, dem preuß. Gesandten in St. Petersburg, nach Rußland, wo er hohe Ämter bekleidete. 1785 wurde er in den russischen Dienstadel erhoben. Als Gründer und Leiter des Liebhabertheaters in Reval schrieb er das Rührstück Menschenhass und Reue (1789), das in der Folge auf zahlreichen Bühnen gespielt wurde und den Grundstein zu seinem Ruf als populärster Dramatiker seiner Zeit legte... Nach einem Aufenthalt in Paris kehrte K. 1792 nach Rußland zurück, bevor er 1798 als Theaterdichter an das Burgtheater in Wien berufen wurde. Schon bald sah er sich allerdings durch Intrigen der Schauspieler gezwungen, um seine Dienstentlassung zu bitten. Bei seiner erneuten Rückkehr nach Rußland wurde er unter dem Verdacht, Jakobiner zu sein, nach Sibirien verbannt (Das merkwürdigste Jahr meines Lebens, 2 Bde., 1801), nach vier Monaten jedoch von Zar Paul I. begnadigt und zum Direktor des Deutschen Hofschauspiels in St. Petersburg ernannt. 1801, nach der Ermordung des Zaren, reiste K. erneut nach Weimar... Obgleich von den Rezensenten wegen der Trivialität seiner Stücke kritisiert, war K. der meistgespielte Theaterdichter seiner Zeit, dessen Werk durch zahlreiche Übersetzungen und Adaptionen auch internationale Wirkung erzielte, so daß er einer der wenigen Autoren seiner Zeit war, der nicht nur durch lukrative Ämter, sondern auch durch sein äußerst produktives literarisches Schaffen ein finanzielles Auskommen hatte. Neben einigen hundert Schauspielen schrieb K. Romane, Erzählungen, Reisebeschreibungen, historische Schriften, Übersetzungen, Gedichte und Zeitschriftenartikel. (DBE)

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