Zur Formgeschichte von Bildnis-Typen. [Aus: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts, Bd. 86, 1971].

S. 179-213, 21 Abb. Mit Widmung des Autors. - Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Einband etwas lichtrandig, Stempel auf der Rückseite, sonst gut und sehr sauber. - Aus dem Text: Römische offizielle Porträts sind im allgemeinen keine Einzelgänger, sondern gehören als eine unter vielen Repliken einem Bildnis-Typus an. Das bedeutet: Sie sind nach einem bestimmten Katalog von unveräußerlichen und konstanten ikono-graphischen Bestimmungen geschaffen, welcher die Identität des einzelnen Porträts garantieren soll und als eine verbindliche Größe die Möglichkeit der immer neuen Reproduktion eines solchen Bildnis-Typus in seinen Repliken ausmacht. Eine mehr oder weniger einheitliche Serienproduktion also — jedenfalls dem Inhalt nach. Was aber die Form angeht, so sind auch römische offizielle Porträts Individuen : Die unter verschiedenen künstlerischen Bedingungen gestalteten jeweiligen Realisierungen des Typus, also die Repliken, unterscheiden sich durchaus, ja geradezu zwangsläufig etwa durch die Zugehörigkeit zu verschiedenen Gattungen oder Landschaften der Kunst, durch unterschiedliche Entstehungszeit oder auch Qualität — es lassen sich noch weit mehr solcher formbestimmender Faktoren denken. Eine in spättiberischer Zeit in Kleinasien in Marmor gehauene Replik ist nicht dasselbe wie ein in spätclaudischer Zeit in Rom geschnittenes Münzbildnis desselben Typus. - Wikipedia: Walter Trillmich (* 23. September 1942 in Breslau) ist ein deutscher Klassischer Archäologe.