Raum und Zeit in Sprachen und Kalendern Nordamerikas und Alteuropas: Der römische Kalender. [Aus: Anthropos, Vol. 77, 1982]. …

S. 533-558, 3 Abb. Mit Widmung des Autors. - Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Einband etwas berieben und bestoßen, sonst gut und sehr sauber. - Aus dem Text: Um die Interpretation des widerspruchsvollen altrömischen Kalenders ist immer wieder gerungen worden; Kalender hier nicht als chronologische Folge historischer Daten verstanden, sondern als , Jahr“. Die Fülle solcher Arbeiten, die uns das vergangene Jahrhundert beschert hat, ist inzwischen zerstoben. Die Forschung hat sich auf bestimmte Abschnitte der Götterbiographien zurückgezogen. Wer über Janus, Mars, Vesta nachdachte, mußte sich auch zu ihren Festen, zu ihren Kalendertagen, zu ihrer Stellung im Jahresring äußern. Die Ergebnisse blieben kärglich. Es sieht so aus, als sei mit den herkömmlichen Methoden und den üblichen religionswissenschaftlichen Redensarten alles erreicht, was im Geist des vergangenen Jahrhunderts zu erreichen war. Das ideenreiche Werk der Amerikanerin Agnes Michels „The Calendar of the Roman Republic“ (1967) mutet wie ein Nachläufer Mommsenscher Zeiten an, wenn auch die Verfasserin den entscheidenden Schritt vorwärts zwar vorbereitet, aber nicht tut. / Abstract. — This study on the ancient Roman calendar is the last in a series by the author dealing with place and time (cf. Anthropos 1962, 1973, and 1979). The orders of the ancient Roman calendar are once again based on the visible horizon and on the sun locations, i.e., on the shifting solsticial points. The “Romulian” as well as the "Numa-nian” year represent two different calendar geographies. The first reflects sun and time motion of subpolar origin, the second reveals equivalent conditions at a central Italian latitude.— The older model, stemming from the North, can still be recognized in the ancient Roman festival calendar, on the south-north axis of Janus and Vesta. The younger pattern, on the other hand, is based on a new order. Mars, as the Roman national deity, is moved to the southwestern point of the horizon, where the sun rises on the winter solstice. —The closest parallel to this procedure is proffered by the ancient Mexican calendar (cf. Anthropos 1979: 462). [Calendar (Ancient Roman)]. - Wikipedia: Werner Müller (* 22. Mai 1907 in Emmerich; † 7. März 1990 in Bad Urach) war ein deutscher Ethnologe.