Was sollen wir tun? Auferstehung aus Schutt und Asche.

48 Seiten; 20,5 cm; fadengeh. Broschur. Gutes Ex.; mit kl. Läsuren; Einband u. Seiten geringfügig nachgedunkelt. - " Der Schriftsteller Bernhard Kellermann hat es unternommen, in temperamentvollen Ausführungen eine Antwort zu geben. Die "Tägliche Rundschau" hat ihm ihre Spalten dafür zur Verfügung gestellt. Seine Vorschläge, obwohl in der Gesamtrichtung zweifellos zutreffend, sind in manchen Einzelheiten zumindest strittig. Sie sind nicht ohne ein weitreichendes Echo geblieben. Ergänzungen und Entgegnungen erfolgten von Schriftstellern, Wissenschaftlern, führenden Männern der Verwaltung und der Wirtschaft. Mit einer Antwort von Bernhard Kellermann fand diese Diskussion ihren vorläufigen Abschluß. Was macht diese verschiedenen Antworten auf die Frage nach der unmittelbaren Forderung des Tages für uns so wertvoll? Daß die Vielfalt der Betrachtungen die Vielfältigkeit der Aufgabe enthüllt, daß aber gerade dadurch auch das, was alle gemeinsam als dringlichste Forderung ansehen und bejahen, entscheidendes Gewicht erhält. Und das ist der Ruf nach Land, nach Bauernland, und das heißt in die Tat umgesetzt: Bodenreform. Das ist der Ruf nach Initiative auf allen Gebieten, der Aufruf zum Kampf gegen Apathie und Verzweiflung, der Aufruf zum Aufbau, nicht nur der Wirtschaft, sondern auch des ideellen und politischen Lebens. Es ist kein Zufall, daß nicht nur ein Schriftsteller, sondern gerade ein Naturwissenschaftler die Notwendigkeit der politischen und weltanschaulichen Umkehr als Grundvoraussetzung eines wirklichen Neubaus betont, daß er den Neuaufbau eines freien geistigen Lebens an Dringlichkeit neben die wichtigsten Forderungen des materiellen Aufbaus stellt und warnend darauf hinweist, daß vielleicht hier die größeren Schwierigkeiten zu überwinden sind. Auch die geringste Tat zur Sicherung einer zunächst noch so primitiven Existenz ist ein Schritt vorwärts, aber bereits ein Schritt auf einem Wege, um dessen Richtung es hier geht. Denn diese Richtung wird genau so bestimmt durch die Forderung der Stunde, bedingt durch die materiellen Möglich-keiten oder Unmöglichkeiten unserer Gegenwart, wie sie bestimmt sein muß durch die Lehre der deutschen Katastrophe und das fernere Ziel der Wiedereingliederung eines wirklichen demokratischen Deutschlands in die Gemeinschaft der freien Völker. Ein Beitrag zur Klärung dieser Richtung soll das vorliegende Heftchen sein. … " (Vorwort)

Deutschland; 1945; Nachkriegszeit; Politik; Philosophie; Geschichte; Kultur; Geistesgeschichte