Jaroslav Hasek in Briefen, Bildern und Erinnerungen.

380 S., Guter Zustand. -- Der Band "Jaroslav Hasek in Briefen, Bildern und Erinnerungen" enthält den gesamten Briefwechsel Jaroslav Haseks, eine Auswahl authentischer Zeugnisse über ihn und biographische Dokumente. -- -- Im Mittelpunkt steht Haseks Korrespondenz mit Jar-mila Mayerovä aus zwei Perioden: vor dem Ersten Weltkrieg (aus den Jahren 1906-1912) und nach dem Krieg (1921). -- -- Der erste Teil der Korrespondenz enthält Liebesbriefe, die von einer fast kindlichen Naivität und Offenheit des Spötters und Bohemiens Hasek zeugen. Die Briefe sind von dem hoffnungslosen Kampf um die Schaffung einer Existenz durchdrungen, der verbunden war mit dem aufrichtigen Werben um Jarmila Mayerovä. Sie sind ein Zeugnis für Haseks damalige Anschauungen, sein anarchistisches Aufbegehren und seine antiklerikale Haltung. Auch die erste Liebesenttäuschung findet hier ihren Niederschlag (vgl. dazu die Andeutungen über die Begegnung mit einer Zigeunerin) und die existentielle Not und Unsicherheit der damaligen radikalen Intelligenz. -- -- Die Briefe, die frisch und unterhaltsam geschrieben sind, verraten, wie leicht Hasek von Banalität und Trivialität zu Humor und Satire wechselte. Viele von ihnen tragen den Charakter einer Humoreske. -- -- Der zweite Teil von Haseks Briefwechsel mit Jarmila Mayerovä-Haskovä (den sie sorgsam aufbewahrte und den ihr Sohn Richard Hasek dem Literaturarchiv der Gedenkstätte des Nationalen Schrifttums zur Verfügung stellte) umfaßt die Nachkriegskorrespondenz. Sie ist geprägt von geschichtlicher Erfahrung und hat etwas Nostalgisches an sich. Bezeichnenderweise schreibt Hasek in einem Brief: "Mifa, der sich aufgegeben hat - oder das Ende eines Vagabunden". Aber gerade diese nostalgische, phlegmatische Haltung ist aufschlußreich, nicht nur für Hasek in der Nachkriegszeit, sondern auch für sein Schaffen schlechthin: er legt endgültig seinen Individualismus ab und findet durch aktive Teilnahme an der Revolution zu einer großen geschichtlichen Konzeption, die sich im "Schwejk" reflektiert. -- Die übrigen Briefe leiden an beträchtlicher Zersplitterung und sind vielfach nur Notizen für den Augenblick. Hasek wurde nicht als Schriftsteller anerkannt, und so hielt es keiner der Adressaten für angebracht, diese Briefe aufzubewahren. Vollständig erhalten ist nur die Kollektion von Ansichtskarten, die er seiner Cousine Marie von seinen Ferienreisen schickte. -- Es wurde versucht, vorhandene Lücken durch interessante biographische Dokumente zu schließen, die hier vielfach zum erstenmal abgedruckt werden. Auch einige Fotografien werden erstmalig veröffentlicht. Es entstand eine Art Montage von Briefen und Kommentaren, die zwar keine Monographie ergibt, aber dennoch ein einheitliches Ganzes bildet. Auch die mosaikartigen und unvollständigen Aufzeichnungen und Zeugnisse erhellen das menschliche Profil Jaroslav Haseks. -- Der Band wurde chronologisch in vier Perioden unterteilt: 1. Ansichtskarten und Briefe von den Reisen . Briefwechsel mit Jarmila Mayero (aus der Vorkriegszeit) und Briefe an andere Adressaten. -- 3. Briefe und Dokumente aus der Zeit der Revolution in Rußland -- 4. Briefwechsel mit Jarmila Mayerova-Hasková (aus der Nachkriegszeit). -- Die Briefe Haseks wurden nach den handschriftlichen Originalen abgedruckt. Nur wenn die Originale nicht zur Verfügung standen, erfolgte eine Übernahme aus den Büchern anderer Autoren. -- Das gesamte Material ist chronlogisch geordnet und datiert, fehlende Daten wurden aus dem Zusammenhang erschlossen und sind in eckige Klammern gesetzt... (aus der Nachbemerkung)

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