De captivitate babylonica ecclesiae praeludium Martini Lutheri. (Wittenberg, Melchior Lotter, 1520) mit einem Nachwort von Dr. Eberhard Wölfel. …

Unpaginiert. Einband minimal lichtrandig, sonst sehr gut und sauber. - Aus dem Nachwort: Im letzten Viertel des Jahres 1519 widmet sich Luther zum ersten Male gründlich der Sakramentsfrage. Insbesonders sind es drei Sermone, in denen er jene Grundgedanken ausbildet, die sich dann zur vollen Reife entwickelt in den Gedankengängen unserer Schrift wiederfinden, nämlich der Sermon „vom Sakrament der Buße“ (WA 2, 713), derjenige „von dem heiligen hochwürdigen Sakrament der Taufe“ (WA 2, 727) und schließlich der „Sermon von dem heiligen hochwürdigen Sakrament des heiligen wahren Leichnams Christi und von den Brüderschaften“ (WA 2, 742). In einem Brief vom 18. Dezember 1519 faßt er das Ergebnis seiner Untersuchung zusammen: Andere Sakramente als diese drei: Buße, Taufe und Abendmahl gibt es nicht (WABr. 1, 595). Schon damals hat er übrigens vor, die Sakramentsfrage im ganzen aufzurollen, so schreibt er an Spalatin: „Was man über die sieben Sakramente gefabelt hat, wirst du zu anderer Zeit zu hören bekommen“ (lat. Text a. a.O.). Eine vorläufige Zusammenfassung seiner Gedanken über jenen Punkt, der ihm der wichtigste war, bietet er dann in seiner Schrift „Ein Sermon von dem neuen Testament, das ist von der heiligen Messe“ (WA VI, 349 ff), die, schon im Frühjahr 1520 geschrieben, erst im August dieses Jahres zur Veröffentlichung gelangt. Zur gleichen Zeit erscheint die erste der drei „Reformatorischen Hauptschriften“, die „An den christlichen Adel deutscher Nation“, an derem Ende wir jenem berühmten Hinweis auf unsere Schrift begegnen, der ihre Veröffentlichung ankündigt: „Wohlan, ich weiß noch ein Liedlein von Rom und von ihnen. Jucket sie das Ohr, ich will’s ihnen auch singen und die Noten aufs höchste stimmen. Verstehst mich wohl, liebes Rom, was ich meine?“