Ostberliner Heimatmuseen und Sammlungen. Neue Wege in die Stadtgeschichte.

119 S.; mit zahlreichen Fotos u. Abb., Sehr guter Zustand. - Jeder Berliner Bezirk legt heute großen Wert auf sein Heimatmuseum! Während in Steglitz und Zehlendorf Heimatvereine Träger der Museen sind, unterstehen sie in den übrigen 21 Bezirken den Bezirksämtern. Bereits 1989 stellte der Arbeitskreis Berliner Regionalgeschichte mit der Broschüre „Zwölf Wege in die Stadtgeschichte“ die Westberliner Heimatmuseen vor. „Neue Wege in die Stadtgeschichte“ ergänzt nun das gleiche Thema für den Ostteil der Stadt. Elf weitere Heimatmuseen, von Friedrichshain bis Weißensee, laden zum Besuch ein. „Neue Wege in die Stadtgeschichte“ ist damit einerseits Ausdruck der bereits seit Herbst 1990 praktizierten Zusammenarbeit zwischen Ost und West im Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen. Vor allem aber soll die Broschüre die Westberliner anregen, die östlichen Bezirke zu „erkunden“ wie auch die Ostberliner auf ihre bezirklichen Museen aufmerksam machen. Die zusammenwachsende Berliner Geschichtslandschaft soll jedoch den Blick für die unterschiedlichen Bedingungen nicht verstellen. Während im Westen das Problem der Unterbringung in vielen Fällen als gelöst betrachtet werden kann, tritt es im Osten derzeit in aller Schärfe zutage. Und hier können regionalgeschichtliche Sammlungen auch nicht in wenigen Monaten herbeigezaubert werden. So bedürften die Ostberliner Heimatmuseen und Kabinette statt Kürzungen eher eines Investitionsschubes. Stattdessen verunsichern eine magere Sachmittelausstattung und vom Personalabbau bedrohte Stellenpläne. Wie können diese Ost-West-Unterschiede überwunden, wie die Ostberliner Heimatmuseen gesichert werden? In erster Finie wird es darauf ankommen, in welchem Maße sich die jeweiligen Bezirke hinter ihre Museen stellen und durch entsprechende Räumlichkeiten und Finanzmittel deren Aufbau gewährleisten. (Dies gilt natürlich auch weiterhin für die Westberliner Heimatmuseen, wo nach wie vor chronischer Personalmangel und mangelnde Finanzmittel zu beklagen sind.) Die Unterstützung wird nicht leicht sein, ist aber umso wichtiger, da Heimat und Identität gerade in Umbruchphasen ein besonderer Stellenwert zukommt. Von Seiten der Museen sind hierbei in erster Finie konzeptionelle Neuansätze gefragt, die geeignet sind, die Bürger für ihre Museen zu interessieren und an der Arbeit zu beteiligen, aber auch die Kontinuität musealer Arbeit wie sie trotz Reglementierung in einigen Bezirken praktiziert wurde. Rudolf Dörrier in Pankow bewies mit seinem ständigen Initiativgeist, wie auch in den vergangenen vierzig Jahren in Ostberlin Heimatmuseen wachsen konnten. „Neue Wege in die Stadtgeschichte“ sind eine Momentaufnahme, die Eigenwilligkeit, Defizit und Aufbruch signalisiert Viele der Angaben in dieser Broschüre werdeni hoffentlich bald ergänzt werden müssen. Wohin gehen diese Wege und wo enden sie? Legt heute jeder Bezirk großen Wert auf sein Heimatmuseum . . .? (Vorwort)