Roberto Capucci - Roben wie Rüstungen : Mode in Stahl und Seide einst und heute; 5. Dezember 1990-2. April 1991, Neue Burg, Hofjagd- und Rüstkammer, Kunsthistorisches Museum; eine Ausstellung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung. …

313 S. : überwiegend illustriert; 28 cm; kart. Ex. stw. mit leichtem Wasserschaden (H2O); Einband etwas berieben. - INHALT : Geleitwort ---- Vorworte ---- Vorbemerkung und Danksagung ---- Die Rüstung als Robe, Christian Beaufort-Spontin ---- Die habsburgischen Hoffeste von 1560 und 1571 Matthias Pfaffenbichler ---- Mannermode - Frauenmode, Reinhold Knall ---- Roberto Capucci - Zwischen Phantasie und Wirklichkeit, Carlo Bertelli ---- Die Robe als Maske, Anna Zanoli ---- , , Gli basta solo la matita", Sylvia Ferino-Pagden ---- Katalog ---- Roberto Capucci-Anmerkungen zur Biographie ---- Glossar. // … Hat man sich in jüngster Zeit damit abgefunden, "Mode" aus dem Bereich der Kunst als etwas "Eigenständiges" auszusondern, ohne sie damit abzuwerten - im Gegenteil, sie wird zu einem neuen und immer bedeutenderen Anzeiger ökonomischer, sozialpsychologischer, soziologischer, ethnologischer und kulturantropologischer Motive, um nicht von den heute bereits für die Verhaltenstheorie bzw. die Kommunikationstheorie bedeutenden Gesichtspunkten zu sprechen -, so wird angesichts der hier einander gegenübergestellten Objekte ihr "Kunstcharakter" doch wieder ganz unmittelbar ersichtlich. Fast wäre man geneigt, dies, paradoxerweise, doch mit den angewandten und auf höchster kunsthandwerklicher Ebene verarbeiteten kostbaren Materialien in Verbindung zu bringen. Weder der Plattner, noch Capucci beschränken sich auf ihre Kunstfertigkeit, aus den verschiedenen Materien Kleidungen zu schaffen. Sie teilen auch die Gabe, diese Materialien zuverwandeln: Der Stahl wird wie Stoff geformt und umgekehrt Stoff auch wie Stahl behandelt. Es geht in beiden Fällen um die Phantasie, mit der diese Künstler aus nicht kongenialen Materialien andere Welten erschließen, neue Einsichten eröffnen und damit den Bereich des Erfahrbaren verändern. Damit treten sie über das "Modische" und über das rein "Kunsthandwerkliche" hinaus. Dennoch soll hier noch einmal betont werden, daß der Vergleich zwischen der Plattnerkunst und der Modekunst des Capucci nicht unmittelbar verbindend ist, sondern sich rein assoziativ ergibt. Gerade weil Capuccis hier ausgestellte Roben sich den modischen Trends entziehen und bereits etwas zeitlos Gültiges, "Überzeitliches" an sich haben, wird ihr hoher künstlerischer Gehalt unmittelbar einsichtig. Mehr noch als die Prunkharnische entziehen sie sich der eigentlichen Funktion der Körperumhüllung und weiden zu Kunstwerken, "Skulpturen in Stoff'. … (S. 13) ISBN 3900926077

Textilkunst; Kunstgewerbe; Kleidung