Islamische Mystik. Ein 'gemachtes Milieu' im Kontext von Modernität und Globalität.

Ein gutes und sauberes Exemplar. - Die vorliegende Studie beobachtet die Interaktion junger muslimischer Mystiker, zumeist Adepten des Naqshbandi-Ordens, die sich in einer deutschen Stadt, hier Mittelstadt genannt, zusammengefunden haben, um eine am Ideal der Sunna orientierte sowie an die Traditionen der islamischen Mystik anknüpfende Ritualität und Geselligkeit zu leben. Indem sie dies tun, bringen die Akteure prägewirksame, relativ stabile Strukturen hervor, die auf sie selbst zurückwirken und ihnen sowohl als Individuen wie auch als Gruppe einen charakteristischen Stempel aufdrücken. Der Zusammenhang von gruppeninterner Interaktion und der dabei erfolgenden Reifizierung von rückwirkenden prägekräftigen Selbstverständlichkeiten wird hier Milieu genannt. Im Fokus der Untersuchung stehen die spezifischen Praxisformen und Techniken der gleichursprünglichen, sich wechselseitig ermöglichenden Selbst- und Milieuzentrierung. Sie sind das Scharnier, welches das lokale Milieu mit Globalität vermittelt. Die Akteure des Milieus sind sowohl geborene Muslime (Migranten oder Nachfahren von Migranten aus muslimisch geprägten Ländern, vor allem der Türkei) als auch Konvertiten (in Deutschland geborene Nachfahren nichtmuslimischer Staatsbürger). In einem Beobachtungszeitraum von etwa einem Jahr (Herbst 1994 bis Herbst 1995) nahm der Verfasser regelmäßig an der allwöchentlichen in privaten Wohnungen stattfindenden Andachtszeremonie des dhikr und der mit ihr verknüpften Geselligkeit beobachtend Anteil. Insgesamt rekrutierten sich die Teilnehmer dieser Zusammenkünfte aus einem Kreis von etwa 25 Männern. Nicht alle waren Sufi und einige wenige nicht einmal Moslems sondern Sympathisanten oder einfach Sucher. ISBN 3899132556

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