Lexikon Theater international.

1024 S. Umschl. mit kl. Läsuren. - Das Lexikon Theater International mit seinen annähernd 3 800 Stichworten ist das derzeit umfang- und materialreichste einbändige Nachschlagewerk zum Welttheater, unentbehrlich für Profis wie für Freunde der darstellenden Kunst in allen Genres und Formen. Es enthält Artikel über Personen (Schauspieler, Regisseure, Szenografen, Dramatiker, Pantomimen, Puppenspieler, Choreographen, Kritiker und Wissenschaftler), über Bühnen und Ensembles (von großen Staatstheatern bis zu bedeutenden Freien Gruppen), Sachbegriffe (ästhetisch-dramaturgische, aber auch bühnentechnische und theaterorganisatorische), Artikel über Stilrichtungen, Gattungen und Genres des Theaters von der Antike bis zur Gegenwart sowie Überblicksdarstellungen zu Länderkulturen (vor allem außereuropäischen). 84 Mitautoren aus aller Welt, Kenner der internationalen und heimischen Theaterszene, beteiligten sich mit Beiträgen, unterstützten damit das Bemühen der Herausgeber und des Verlags um Authentizität und Aktualität des Werkes. So ist in mehrjähriger mühevoller Arbeit eine Publikation entstanden, die sich von bescheideneren Unternehmen der Vergangenheit nicht nur durch eine enorme Materialfülle unterscheidet, sondern auch die Reihe ähnlicher Standardlexika bei Henschel - erinnert sei nur an Seegers Opernlexikon oder an »Filmschauspieler International« - auf eindrucksvolle Weise fortsetzt. - Unser Lexikon Theater International, eigentlich müßte es genauer Schauspieltheaterlexikon heißen, enthält Artikel über Personen (Schauspieler, Regisseure, Szenografen, Dramatiker, Pantomimen, Tänzer, Puppenspieler, auch Choreographen, Kritiker und Ästhetiker bzw. Wissenschaftler), Bühnen und Ensembles (von großen Staatsbühnen bis zu bedeutenden Freien Gruppen), Sachbegriffe (ästhetisch-dramaturgische, auch bühnentechnische oder theaterorganisatorische), Artikel über Stilperioden, Gattungen und Genres des Theaters von der Antike bis zur Gegenwart, sowie Überblicksdarstellungen über Länderkulturen (außereuropäische vor allem). ... Unter den neuen Überblicksartikeln sind jetzt auch einige zu europäischen Ländern, deren historisch gewachsene Theaterkultur über Personalartikel nicht ausreichend dokumentiert werden konnte. Aber auch hier klaffen Lücken. Wir hatten ursprünglich die Absicht, alle europäischen Länder in eigenen Artikeln vorzustellen. Zum Prinzip, das nur greift, wenn es für alle Länder gilt, werden wir dieses Verfahren machen, wenn die nächste Überarbeitung fällig ist. Denn es gelang uns nur in etwa der Hälfte der Fälle, Autoreti dafür zu finden. Vor allem in den Ländern des Umbruchs, wie z. B. der in einzelne Staaten zerfallenen UdSSR, sind die Schwierigkeiten noch unüberwind-bar. Selbst wenn es gelingt, alte Direktbeziehungen zu Theatern und Kollegen zu aktivieren, die Möglichkeit der Distanz zu den gegenwärtig ablaufenden Prozessen, die nötig ist, um werten und verallgemeinern zu können, ist nur schwer erreichbar. Ein Problem, vor dem viele, auch aus der DDR kommende Autoren dieses Lexikons gestanden haben. In jedem Fall ist das internationale Theater, das Theater dieses Erdkreises, Gegenstand des vorliegenden Lexikons; Aufdeckung, Beschreibung, Erfassung und, wenn möglich, Interpretation der sowohl nationalen wie internationalen Theaterkunst in ihren Besonderheiten und Eigenarten war erklärte Absicht; der Erschließung sozial-kulturell-künstlerischer Zusammenhänge galt unser Bemühen. Das betrifft Erbe und Tradition wie deren Rezeption in der Gegenwart wie die zeitgenössische Kunst da und hier. Das alles wiederum in strenger Auswahl, bis in die Biografien der Schauspieler, Regisseure, Szenografen, Dramatiker, wo niemals alle Rollen, Inszenierungen oder Stücke angegeben werden konnten. Bei den Auswahlkriterien von Personen und Ensembles waren nationale Repräsentanz, internationale Relevanz und Avantgardismus bestimmend. Aber gerade letzterer ist nicht immer sofort zu erkennen. Avantgardisten sind meist alles andere als Hätschelkinder des Publikums oder der Kritik. Auch ein Mann wie Artaud wurde zu Lebzeiten kaum in seiner Bedeutung begriffen - und welchen Stellenwert hat er heute! Es blieb also immer die Frage: Stellt eine neuaufkommende Gruppe tatsächlich einen Neuanfang dar, eine innovatorische Kunst im Land oder auf der Welt, wie etwa die Wooster Group, oder verbergen sich dahinter nur einige laute junge Leute, die uns ihre Obsessionen aufdrängen wollen? Große Nationalkapazitäten sind nicht immer Welttheater, und mancher Prophet gilt im eigenen Land nichts oder wenig. Wir sind im allgemeinen dem Rat unserer Konsultanten gefolgt, doch bereits zwei oder mehrere in einem Land kamen oft zu anderen Entscheidungen. Kunst ist immer etwas höchst Subjektives. Deshalb konnten auch wir uns nur darum bemühen, größtmögliche Objektivität anzustreben. Ähnliches gilt für den deutschsprachigen Raum. Hier haben wir nicht nur die unumstrittene erste Reihe ausgewählt, sondern auch - weil wir ein vornehmlich deutschsprachiges Leserpublikum haben - die ersten der zweiten Reihe einbezogen. (Vorwort) ISBN 3894871806

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