DER WESTFÄLISCHE FRIEDEN Normalausgabe

DER WESTFÄLISCHE FRIEDEN DAS MÜNSTERSCHE EXEMPLAR DES VERTRAGS ZWISCHEN KAISER/REICH UND FRANKREICH VOM 24.OKTOBER 1648 HERAUSGEGEBEN VON HEINZ DUCHHARDT UND FRANZ-JOSEF JAKOBI Zwei Teile: Faksimile und Kommentar (Einführung, Transkription, Übersetzung). Der Westfälische Frieden ist in seiner Bedeutung sicher nur wenigen Friedensschlüssen in der europäischen Geschichte vergleichbar. Wie schr in seiner Wertung die Meinungen auch ausein andergehen mochten, er galt doch immer als ein Ereignis von säkularem Rang, Es mag überraschen, entspricht aber den Schwierigkeiten der Friedensverhandlungen und ihres bis deshalb zuletzt umstrittenen Abschlusses, daß in der historischen Forschung hinsichtlich der Entstehung und Überlieferung des Vertragswerkes von Münster und Osnabrück Unsicherheiten bestehen. Weder ist eindeutig geklärt, wie viele Exemplare des kaiserlich-schwedischen Vertrages, des Instrumentum Pacis Osnabrugense* (IPO), und des kaiserlich-französischen Vertrages, des » Instrumentum Pacis Monasteriense« (IPM), ausgefertigt wurden und für wen sie bestimmt waren, noch, wie die bis heute erhaltenen Exemplare den zeitgenössischen Berichten über die Zweckbestimmung und die Signierung einzelner Ausfertigungen zuzuordnen sind. Um so größeres Aufsehen hätte man in der Fachwelt erwarten können, als im Herbst 1965 cine bis dahin unbekannte Ausfertigung des IPM auf einer Antiquitätenmesse in Florenz auftauchte. Merkwürdigerweise ist davon jedoch kaum Notiz genommen worden. Der Grund dafür ist wohl darin zu sehen, daß das Dokument von privater Seite erworben wurde und zunächst nicht öffentlich zugänglich war. Als es 1978 dem Stadtarchiv Münster als Dauerleihgabe übergeben wurde, ist das nicht weiter bekannt geworden, obwohl es 1979 in der Ausstellung Europa Gedanke und Wirklichkeits des Historischen Archivs der Stadt Köln gezeigt und im Katalog erwähnt worden ist. Auch im Katalog des Stadtmuseums Münster zur Ausstellung wDer West fälische Frieden« von 1988 wurde es vorgestellt. Beide Male ist auf die Deponierung im Stadt archiv Münster hingewiesen worden.Um so erfreulicher ist es, daß der Besitzer, Herr Karl Heinz Danzer/Reutlingen, sich entschlossen hat, dieses bislang in der Forschungsdiskussion unberücksichtigt gebliebene bedeutsame historische Dokument veröffentlichen zu lassen. Er hat dem Vorschlag der Herausgeber, das in Form einer kommentierten Faksimile-Edition zu tun, spontan zugestimmt und die für die Druckvorbereitung und Drucklegung erforderlichen finanziellen Mittel bereitgestellt. Dafür sei ihm auch an dieser Stelle ganz besonders nachdrücklich gedankt, Zu danken ist außerdem dem Dr. Ludwig Reichert Verlag in Wiesbaden, der auf Anfrage des Auftraggebers und der Herausgeber sofort bereit war, das Vorhaben in sein Verlagsprogramm und in die renommierte Reihe von Faksimile-Editionen wichtiger Zeugnisse der europäischen Kulturgeschichte aufzunehmen. Die Verlegerin, Frau Ursula Reichert, hat sich die Betreuung des Vorhabens mit persönlichem Engagement zu eigen gemacht. Die Edition besteht aus zwei Teilen: der originalgetreuen Reproduktion des Dokuments und einem separat gebundenen Textband. Der letztere enthält zunächst eine Einführung der Her ausgeber, in der in knapper Form und unter Verzicht auf einen wissenschaftlichen Apparat über den Friedenskongreß in Münster und Osnabrück und über seine Bedeutung für das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und für Europa, über die konkreten Ergebnisse der Frie densverhandlungen, über den Vertragsabschluß und die Vertragsinstrumente und schließlich über die unterschriftleistenden Diplomaten informiert wird.