Das Glück der Andernachs.

459 S. Aus dem Vorbesitz des libertären Dokumentaristen Hans-Dieter Heilmann, wie meist kleine Beilagen und ggf. auch Bleistiftanstreichungen, der Einband ist leicht berieben, insgesamt aber ein gutes Exemplar. - Der in den vierziger Jahren im amerikanischen Exil entstandene Roman "Das Glück der Andernachs" ist das Hauptwerk von Wilhelm Speyer. Der Romancier, der in den zwanziger Jahren vor allem mit Unterhaltungsliteratur und Jugendbüchern berühmt geworden ist - die zweimal verfilmte Erzählung "Der Kampf der Tertia" hat hohe Auflagen erlebt und ist noch heute unvergessen schildert hier das Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Handlung ist im Dreikaiserjahr 1888 angesie-delt. Im Mittelpunkt des behaglich und breit ausgemalten, atmosphärisch ungemein dichten Romans steht die weitverzweigte berlinisch-jüdische Familie Andernach. Ihre Geschichte ist zugleich die des Berlins der Nachgründerzeit. Mit diesem Alterswerk hat Speyer den Höhepunkt seiner Kunst der Menschen- und Milieuschil-derung erreicht. Seine Dialoge erinnern mit ihrer bis- weilen ironisch getönten Treffsicherheit an Fontane - den Meister, dessen von einem preußischen Juden mit Wehmut und Liebe gezeichnete Epoche hier noch einmal aufersteht. ISBN 9783806707380

a Schöne Literatur