Ludwig Richter: 1803 - 1884, eine Revision.

443 S. Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Aus Anlaß des 200. Geburtstages von Ludwig Richter revidiert die vorliegende Untersuchung das gängige Bild des beliebten Malers und Illustrators der Spätromantik. Anhand der Aufstellung des umfassenden Themenkatalogs von Richters graphischem Werk erhärtet Demisch seine These, daß das bisherige Bild vom Biedermeier-Künstler und illustrierenden Chronisten kleinbürgerlichen Lebens einseitig bestimmt war, weil es Richters weltoffene Art und seine geistige Eigenständigkeit nicht ausreichend zur Kenntnis nahm. In diesem postum von seiner Tochter, der Kunsthistorikerin Christa Lichtenstern, herausgegebenen Werk bietet Heinz Demisch zunächst einen kritischen Abriß der Rezeption Ludwig Richters von ihren Anfängen bis in die jüngste Zeit. Ausgehend von Richters Aufenthalt in Rom, wo der 21jährige sein religiöses Erweckungserlebnis hatte, untersucht Demisch die Einflüsse der vom Künstler geschätzten Autoren, wie z.B. Thomas a Kempis, Matthias Claudius, Gotthilf Heinrich von Schubert und Goethe. Erstmals deckt der Autor Richters Kenntnis von rosenkreuzerischem Gedankengut auf und weist entsprechende Motive im zeichnerischen und druckgraphischen Werk Richters nach. Welche Konsequenzen dies für seine Kunst hatte, wird in der Analyse von 13 ausgewählten Gemälden und über 180 Holzschnitten - stets im Rückgriff auf Richters »Lebenserinnerungen« -dargestellt. In einem eigenen Kapitel wird Richters Verhältnis zu seinem Sohn und späteren Verleger Heinrich Richter sowie sein Austausch mit dem befreundeten Moritz von Schwind beleuchtet. ISBN 3786124655

Richter, Ludwig