Moskauer Briefe 1932 - 1933. Schönheit, Sachlichkeit und Sozialismus.

Aus dem Vorbesitz des libertären Dokumentaristen Hans-Dieter Heilmann, wie meist kleine Beilagen und ggf. auch Bleistiftanstreichungen, insgesamt aber gut erhalten. Inhalt hier d-nb.info/973061014/04 - In der Erwartung, die Stadt entscheidend mitgestalten zu können, folgte Bruno Taut 1932 der Einladung des Moskauer Stadtrates. Die hier erstmals veröffentlichten Briefe an sein Berliner Büro, die er während seines mehrmonatigen Aufenthaltes in Moskau verfasste, bieten einen authentischen Einblick in den dortigen Paradigmenwechsel. Sie zeigen, wie sich Machtstrukturen des Stalinismus subtil oder offen durchsetzen und vermitteln zugleich Eindrücke von unbeschwerten Lebensbereichen sowie von den Beziehungen der ausländischen Architekten untereinander. Deutlich kristallisiert sich auch Tauts kritisch konstruktive Haltung gegenüber den bolschewistischen Widersprüchen heraus. Sein linksbürgerliches Sendungsbewusstsein, gepaart mit der Hoffnung auf die Realisierung eigener Projekte, wurde mit dem neuen Selbstbewusstsein der sowjetischen Kollegen und deren Interpretation von Architektur und Stadtraum konfrontiert. In der historischen Einordnung stellt die Herausgeberin Tauts Aufenthalt in den größeren Kontext der deutschrussischen Beziehungen und weist auf die widersprüchlichen Erwartungen, unterschiedlichen Leitbilder und Projektionen hin. Die ungekürzt wiedergegebenen Originaldokumente ergänzt Barbara Kreis durch zeitgenössische sowjetische Berichte, sie vertieft angedeutete Themen und verfolgt, was nach Tauts Abreise aus seinen Projekten wurde. ISBN 9783786123880

Taut, Bruno