Politik des Schweigens: Hintergründe der Hungerkatastrophe in Äthiopien.

351 S.; 18 cm, Papier am Rand leicht vergilbt, sonst guter Zustand. -- Dieses Buch hat ein Anliegen: Es geht darum, den vom Hunger bedrohten mehr, besser zu helfen. Die Mittel, das zu erreichen, und: nicht die Augen verschließen, mehr informieren, nicht zögern, die Scheinwerfer auf die Hindernisse zu richten. Man darf sich nicht durch Uniformen, ideologische und politische Etiketten und das diplomatische Schweigen der Angehörigen "internationaler Organisationen von den nötigen Schritten abhalten lassen. Es gibt nun einmal viele Vermittler zwischen der Großzügigkeit im gutmütigen Europa und den Hungernden - den Ländern der gequälten Dritten Welt, und darum auch viele nicht immer übereinstimmende Interessen und unzählige Untersuchungen zu privater und öffentlicher Veruntreuung der Spenden. Aber zum Glück gibt es nicht nur phantastischen Betrug, sondern auch großen Mut. Die Helfer können nicht immer alles berichten, aber sie müssen unaufhörlich für den Informationsfluß sorgen und die Dinge beim Namen nennen. Dieses Buch ist geschrieben worden, weil wir von ihnen angesteckt wurden - und wir wiederum den Leser anstecken möchten. Zwischen dem Erscheinen des Buches in Paris und der hier vorliegenden deutschen Übersetzung vergingen nur wenigen Monate - und doch ist der Kampf - wie es scheint - in dieser kurzen Zeit schon zu einem Gutteil gewonnen. Am 8. Januar 1987 lud ein offizielles Schreiben die wichtigsten europäischen Hilfsorganisationen zu einer Versammlung Die Hilfstätigkeit kann zu einer Situation führen, die nicht im Sinne der betroffenen Bevölkerung ist". Leider ist es so. Die Hilfe für Äthiopien kann sich gegen die vitalen Interessen der Bevölkerung richten. Die Autoren dieses Buches haben gerade das gesagt. Natürlich argumentieren und sprechen sie viel direkter und haben keinen professionellen Grund, eine Sprache des diplomatischen Understatements zu pflegen. Doch bringt der Brief von Dr. Hartmut Bauer, der das Startsignal für die Auseinandersetzung der Hilfsorganisationen gab, die Sache auf den Punkt. "Die von Spenden getragenen Organisationen, die sich weiterhin für die Bevölkerung Äthiopiens einsetzen wollen, werden sich damit auseinandersetzen müssen, daß sie - direkt oder indirekt - möglicherweise Regierungsmaßnahmen unterstützen, die auf lange Sicht schreckliche Folgen haben werden. Sie werden damit konfrontiert, daß sie trotz ihres guten Willens nicht den humanen Zielsetzungen, für die sie stehen, dienen. In Anbetracht der schwierigen Situation frage ich mich, ob die Nicht-Regierungsorganisationen zu einer Verständigung darüber kommen können, wie sie ihre Ziele verwirklichen und die äthiopische Regierung von Zielsetzungen einer Entwicklungsförderung, die den Menschen zugute kommt, überzeugen können ...". Viel bleibt zu tun, damit die Hilfe den Hungernden und nicht den Aushungerern zugute kommt. Was die gut informierten Kreise wissen, kommt noch nicht ans Licht der Öffentlichkeit. Es ist so, als ob die großen Hilfsorganisationen sich freiwillig einem Schweigegebot verpflichtet fühlen, um ihre Spender nicht in Verlegenheit zu bringen. Glauben wir denn wirklich, daß es genügt, daß Schüler Zucker und Linsen sammeln und große Säcke füllen, um das Elend der drei Kontinente zu beseitigen?: "Liebe Kollegen, viele europäische Nicht-Regierungsorganisationen machen sich ernsthaft Gedanken über das Umsiedlungs- und >Verdorfungs

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