Selbstverlust und Selbstverwirklichung.

315 S. Einband berieben und leicht bestoßen, sonst gut und sehr sauber. - Aus dem Vorwort: Die vorliegende Arbeit enthält den Versuch, das philosophische Werk Rousseaus als Ausfaltung eines einzigen Grundgedankens zu verstehen und seine einzelnen Schriften von diesem Grundgedanken her als in sich selbständige Stücke eines umfassenden Ganzen zu interpretieren. Es ist das Problem des Bösen, in dem Rousseaus scheinbar oft divergierende Aeusserungen ihren Bezugspunkt haben. Diese Grundfrage versucht er von vier verschiedenen Ansätzen her zu bewältigen: - Er entwirft einen hypothetischen Urzustand der Menschheit, in dem es das Böse überhaupt nicht gibt; - verfolgt sodann, wie die Menschen durch ihren gesellschaftlichen Zusammenschluss diesem Zustand natürlicher Güte entsagen und dadurch selbst die Dimensionen des Bösen wie des Guten allererst eröffnen; und sucht schliesslich nach Möglichkeiten, der Ausbreitung des Bösen zu wehren (nicht etwa, sie rückgängig zu machen, wo sie bereits Tatsache ist), und zwar - einerseits für ganze Völker, die von der Entartung noch nicht erfasst worden sind, - und andererseits für den einzelnen Menschen, der dem Bösen immer erst im Verlauf seines Lebens erliegt. Eine solche genetische Betrachtung des Bösen berechtigt und verpflichtet Rousseau, seinen Blick auszuweiten auf die Entwicklung des menschlichen Geistes überhaupt, diesen dabei in umfassendstem Sinne verstanden als Inbegriff aller Funktionen, die in der Materialität des Körpers nicht zureichend begründet erscheinen. Entstehen und Ueberhandnehmen des Bösen sind nur zu begreifen aus dessen Stellung und Bedeutung innerhalb der gesamten geistigen Entwicklung. Oder anders gewendet: geistiger Fortschritt und sittliche Verkümmerung sind Komponenten des einen Entwicklungsganges der Menschheit. ISBN 3261007230