Halt - oder Sturz in den Abgrund. Hamburger Finanz- und Sozialpolitik unter Krise und Notverordnungen (1930-1932). - Behörde für Arbeit und Soziales. …

47 S., m. Tabellen, Einband fleckig. - Mit dieser Broschüre wird eine chronologische Übersicht - ergänzt durch Zeitdokumente - über die sozial- und finanzpolitischen Auswirkungen der großen Weltwirtschaftskrise auf Deutschland und Hamburg am Ende der Weimarer Republik gegeben. Die letzten Jahre der Weimarer Republik waren von Massenarbeitslosigkeit, wirtschaftlichem Niedergang und zunehmender Aushöhlung der demokratischen Ordnung geprägt. An die Stelle des parlamentarisch-demokratischen Willensbildungsprozesses traten Notverordnungen der Reichsregierung, die das „Funktionieren“ von Staat und Wirtschaft sicherstellen sollten. Die Priorität politischen Handelns war abgestellt auf die Sicherung der Reichsfinanzen und auf wirtschaftliche „Stabilisierung“. Drastische Lohn- und Gehaltssenkungen, Kürzungen der Arbeitslosen- und Wohlfahrtsunterstützungen und der Stopp öffentlicher Investitionen waren damals das „magische Viereck“ der wirtschafts- und finanzpolitischen Zielsetzungen. Dieser Weg führte in die Sackgasse: Statt die wirtschaftliche Krise zu überwinden, wurde durch einen rigorosen Sparkurs - der Arbeiter, Angestellte, Beamte, Arbeitslose, Wohlfahrtsempfänger und die öffentlichen Haushalte gleichermaßen betraf - ein hoffnungsloser Kreislauf von Lohnsenkungen, Produktionsdrosselungen, Preissenkungen, Lohnsenkungen usw. in Gang gesetzt. Massenarmut und Massenelend waren die Folgen. Die wirtschaftliche Krise führte zu einer politischen Krise, an der die Weimarer Republik zugrunde ging. Geschichte wiederholt sich nicht, schon gar nicht in ihren Einzelheiten. Aber Geschichte kann lehren, welche Fehler auf jeden Fall vermieden werden müssen. (Geleitwort v. Senator Ortwin Runde)

Finanzwesen