Häns die Geschichte eines Kölner Gangsters von Hans Becker Roman]

gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt. ....Der Autor wurde 1948 in Köln geboren. Nach der Schule lernte er Bauzeichner und arbeitete bei verschiedenen Kölner Architekten. 1970 überfiel er ein Juweliergeschäft auf der Aachener Straße. Zwischen 1970 und 1984 saß er insgesamt 12 Jahre im Gefängnis, siebenmal brach er aus. In der Haft schrieb er dieses Buch..Berger, Hans, 33 Jahre, 1, 86 groß, kräftige sportliche Figur, Haare dunkelblond, große braune Augen, elegant gekleidet. Macht rücksichtslos von der Schußwaffe Gebrauch."So sah es die Polizei."Mensch, Häns, du weißt doch, daß in der Szene viel gequatscht wird. Du hättest den Kram damals Heftzwecke verkaufen sollen. Wir hätten unser Schnäppchen gemacht und wären vielleicht nicht in den Kahn gekommen. Und deine schöne Carla hat dich auch ganz schön verschaukelt?`So sah es ein guter Freund.. Der Autor wurde 1948 in Köln geboren. Nach der Schule lernte er Bauzeichner und arbeitete bei verschiedenen Kölner Architekten. 1970 überfiel er ein Juweliergeschäft auf der Aachener Strafte. Zwischen 1970 und 1984 saß er insgesamt zwölf Jahre im Gefängnis, siebenmal brach er aus. Hans Becker war zweimal verheiratet und hat zwei Söhne. In der Haft schrieb er dieses Buch."Man bescheinigt Ihnen gewiß guten Willen. Aber eben auch seelische Labilität und ein überhöhtes Maß an Ichbezogenheit. Außerdem die Neigung, die Flinte allzu rasch ins Korn zu werfen und den Weg des geringsten Widerstands zu gehen." So sah es der Gefängnispsychologe."Ich habe ein Linolschnitt-Besteck. Damit mache ich Linolschnitte. Und jedesmal, wenn ich einen neuen Mercedes brauche, dann drucke ich mir von diesen Linolschnitten einen Stapel Fünfundsiebzigmarkscheine. Ganz in Gelb. Damit ich bar bezahlen kann."So sah es Hans Berger.. Ich heiße Hans Berger. Man sagt, ich bin ein Gangster. Die "guten Bürger", die abends ihr Flaschenbier neben sich stehen haben und auf die Flimmerkiste starren. Vor allem dann, wenn `Kojak` läuft oder `Magnum` oder `Tatort`, wo die immerguten Polizisten die immerbösen Räuber treffsicher ins Jenseits befördern.Räuber und Gendarm!Ich sitze auch ab und zu vor dem Fernsehen und sehe mir die Räuberspiele an. So stellt sich Klein-Moritz die Gangster vor. Dabei sind die Zeiten von Al Capone, als man jeden Ganoven schon auf hundert Meter an den Schuhspitzen erkannte, inzwischen vorbei.Von den paar Ausnahmen einmal abgesehen. Idioten, Amateure, die ihren Job aus Filmen und Heftchen gelernt haben und sich genauso dämlich anstellen, wie man es von ihnen erwartet.In Wirklichkeit ist "Gangster" ein Beruf wie andere ? mit Kleinarbeit und Karriere, mit Organisation und Managern, mit "Arbeitern" und Leistungsdruck. Von wegen Romantik. Manchmal richtig zum Kotzen. Aber man verdient gut, als Profi, verdammt gut sogar.Ich war auch mal ein guter, wohlanständiger Bürger. Mit Pantoffeln. Und Flaschenbier. Kann sein, ich wäre es heute noch, wenn dieser Drang nicht gewesen wäre. Weg von Kleinkrediten, VW und ekligen Chefs. Raus aus dem Armeleute-Mief von Bratkartoffeln, Schweiß und Bier und freitags Fisch. Ich kann nicht mit dem Bild aufwarten, das Sie sich vielleicht von mir machen. Ich bin kein übermütiges, verhätscheltes und doch vernachlässigtes Söhnchen aus reichem Hause. Und mit dem Klischee vom ganz armen Jungen ? Gosse, Heim, Gefängnis _ kann ich auch nicht dienen.Weil ich selbst ein guter Bürger war, habe ich die guten Bürger kennengelernt. Und darum habe ich die Freiheit gesucht zu leben. Meinen Platz wollte ich haben am reichgedeckten Tisch derer, die wissen, wie man lebt, dieses Wissen genießen. Bei den Löwen wollte ich sein, nicht bei den Christen!Ich habe gelebt. Ich habe das Leben genossen. Ich bereue keine Minute davon. Und doch ? es war nicht das Leben, das ich gesucht hatte. Es war ein Leben in einer anderen Welt.Was ich wollte, habe ich bekommen. Was ich nicht bekommen sollte, habe ich mir genommen. Eins habe ich nicht bekommen und mir auch nicht nehmen können ? diesen kleinen persönlichen Frieden, wenn Sie verstehen, was ich meine. Köln, im März 1985 hans Becker...Auszüge aus dem Buch

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