Veit Stoß. der Bildhauer und seine Vermächtnis dokumentiert von Kunstkritiker Gottfried Sello mit Aufnahmen von Albert Hirmer…

gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt, OU mit läsuren. Er ist der Dramatiker unter den altdeutschen Bildhauern, der die traditionellen Themen der mittelalterlichen Kunst in leidenschaftlich bewegte Szenen umsetzt. Dies ungestüme Temperament unterscheidet ihn von seinen Zeitgenossen, macht ihn zum Antipoden etwa von Tilman Riemenschneider. Beide, Riemenschneider und Veit Stoß, markieren extreme Möglichkeiten künstlerischen Gestaltens in der Zeit zwischen 1475 und 1525, dieser produktivsten Epoche der deutschen Kunstgeschichte, in der sich der Übergang vom späten Mittelalter zur Neuzeit vollzieht.Woher Veit Stoß kommt, bei wem er gelernt hat, wo seine künstlerischen Wurzeln liegen: Diese Fragen sind mit letzter Sicherheit nicht zu beantworten. Wahrscheinlich wurde er um das Jahr 1445 in Horb am Neckar geboren. Wahrscheinlich hatte er Kontakt zu Nicolaus Gerhaert von Leyden, dem überragenden Bildhauer des späten 15. Jahrhunderts, der ihm den niederländischen Realismus vermittelt haben könnte. Als junger Meister muß er bereits in Nürnberg gearbeitet haben.Die erste gesicherte Nachricht: 1476 gibt er sein Nürnberger Bürgerrecht auf und zieht nach Krakau, der polnischen Residenz, wo ihn eine gewaltige Aufgabe erwartet, die ihn zwölf Jahre lang beschäftigt hat: der Hochaltar für die Marienkirche, mit 13 m Höhe und 11 m Breite der größte unter allen erhaltenen Schnitzaltären. Bei geöffneten Flügeln wirkt der Schrein wie eine riesige Bühne, auf der die überlebensgroßen Apostel mit ihren realistisch ausgearbeiteten Physiognomien in heftigen, weit ausgreifenden Gebärden sich um die Gestalt der knienden Maria drängen.In diesem frühen Meisterwerk hat Veit Stoß seinen Stil, seine unverwechselbare, ungestüme, zupackende Formensprache gefunden, die seinem Temperament, seiner Vitalität angemessen ist, die er abwandelt, aber doch im wesentlichen über Jahre und Jahrzehnte beibehält, nachdem er 1496 zum zweitenmal das Nürnberger Bürgerrecht erworben hat. Auf der Höhe seines Schaffens wird seine künstlerische Arbeit durch einen jahrelangen Konflikt mit der Justiz und dem Stadtrat unterbrochen.Veit Stoß hat sein Geld in Handelsunternehmungen investiert, wird von einem Geschäftspartner betrogen, begeht, um sich zu seinem Recht zu verhelfen, Urkundenfälschung, kommt vorübergehend ins Gefängnis und wird erst durch Intervention des Kaisers, der den Bildhauer Veit Stoß bewundert, rehabilitiert. Danach hat er noch jahrelang um seine verlorenen Gelder prozessiert. Das letzte Werk des Bildschnitzers: der Bamberger Altar, den sein Sohn Andreas Stuß, Prior eines Karmeliterklosters, bei ihm bestellt hatte.Gottfried Sello, Kunstkritiker der ZEIT, verfaßte zahlreiche Publikationen und Fernsehbeiträge zur zeitgenössischen und zur alten Kunst, speziell zum Thema altdeutsche Kunst.Nicht allein ein Bildhauer, Ein unruhiger heilloser Bürger, Der Krakauer Marienaltar , Krakauer Grahmäler, Steinreliefs , Kruzifixe, Hausmadonnen, Der Englische Gruß , Miracolo di legno - Wunder in Holz , Der Bamberger Altar , Ausgewählte Bibliographie, Die Tafeln, Der Krakauer Marienaltar, Die Feierragsseite Tafel Die Werktagsseite Tafel 1-Krakauer Grabmäler, Das Grabmal für König Kasimir IV Tafel , Das Kallimachos-Epitaph Tafel , Steinreliefs Die Volckamersche Gedächtnisstörung Tafel 5-Das Verkündigungsrelief Tafel, Das Lazarusfragment Tafel , Kruzifixe, Der Slacker-Kruzifix Tafel , Kruzifix aus dem Heiliggeist-Spital Tafel , Kruzifix in der Burgkapelle Tafel , Kruzifix aus St. Lorenz Tafel 9z, , Der Wickelsche Kruzifix Tafel 93, Hausmadonnen, Die Hausmadonna vom Weinmarkt Tafel 97 Statuette der Muttergottes aus London Tafel 99 Die Hausmadonna von der Wunderburggasse Tafel 100, Der Englische Gruis Tafel .Miracolo di legno ? Wunder in Holz.Der heilige Rochus Tafel 119.Der Apostel Andreas Tafel 120, Der Erzengel Raphael und der junge Tobias Tafel 121, Der heilige Veit im Ölkessel Tafel 126, Der Bamberger Altar Tafel T29, Der Münnerstädter Kilianszyklus Tafel 161 Die Kupferstiche Tafel"Auszüge aus dem Buch

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