PHILOSOPHIE Mit einer Einleitung von Professor Dr. Helmut Plessner herausgegeben von Dr. Dr. Alwin Diemer und Ivo Frenzel die wesentlichen Probleme des abendländischen Metaphysik die traditionellen Disziplinen Logik ? Ontologie Erkenninistheorie, Ethik Ästhetik die Entwicklung und Aufgaben der Anthropologie Existensphilosophie, geschichtsphilosophie Logistik Naturphilosophie, lPhänenologie<br> rechts`s -, Sozial- und Sprachphilosphie, h Wlssenschaftstheorie u. a. …

sehr sehr starke gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen beschabt, teils bechädigt , papiergebräunte seiten und schnitt. Enzyklopädie des Wissens in der Geschichte der Bildung nimmt die Philosophie einen besonderen Platz ein. Die Fragen, die sie sich seit je selbst vorgegeben hat, gehören zu den ältesten der Menschheit. Platonisches Erstaunen über die Welt, cartesischer Zweifel an der Zuverlässigkeit unserer Erkenntnisse, stoisches Gewahrwerden menschlicher Ohnmacht sind Momente der Unruhe, die den zweieinhalbtausendjährigen Gang systematischen Denkens bestimmt haben. Philosophische Kritik wurde innervierend für die Diskussion über die Grundlagen der empirischen Wissenschaften, so weit diese sich heute auch von der Philosophie entfernt haben mögen. Die Idee der Enzyklopädie schließlich ist selbst philosophischer Herkunft: kritisch gesichertes Wissen soll nicht nur gesammelt, sondern in seinen Bezügen auch überschaubar werden. Im Zentrum der Enzyklopädie stehen daher philosophische Überlegungen. Diese erstrecken sich nicht nur auf die traditionellen Probleme der abendländischen Metaphysik, sondern auch auf gegenwärtige Fragen in den Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften. Die Sachwortartikel des Bandes sind alphabetisch geordnet, Stichwörter im Text durch Kursivschrift hervorgehoben. Die Stichwörter lassen sich mit Hilfe des Registers am Schluß des Bandes aufsuchen. Mit der neuartigen Gesamtkonzeption des Fischer Lexikons in einer Taschenbuchreihe verbindet sich eine alte Aufgabe, die schon d`Alembert 1751 in der Einleitung zur französischen Enzyklopädie formulierte:»Das Werk, das wir begonnen haben und zu Ende zu führen zvünschen, hat einen doppelten Zweck: als Enzyklopädie soll es, soweit möglich, die Ordnung und Verkettung der menschlichen Kenntnisse erklären; und als methodisches Sachwörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe soll es von jeder Wissenschaft und Kunst ? gehöre sie zu den freien oder zu den technischen ? die allgemeinen Grundsätze enthalten, auf denen sie beruhen, und die wesentlichsten Besonderheiten, die ihren Umfang und Inhalt bedingen.«Der vorliegende Band muß sich in zweifacher Hinsicht bewähren: als enzyklopädisches Sammelwerk soll er eine möglichst umfassende Übersicht des Sachgebiets >Philosophie< geben; im Rahmen des Fischer Lexikons möchte er außerdem zwischen den geistes-, sozial- und naturwissenschaftlichen Bänden dieser Reihe vermitteln und durch eine bestimmte, einheitlich dokumentierte philosophische Haltung die Idee der ursprünglichen Einheit aller Wissenschaft in einer Zeit bewußt machen und bewahren, in der die einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen sich zwangsläufig immer mehr verselbständigen. Aus dieser doppelten Aufgabe resultiert die Anlage des Bandes. Der Philosophie kann man auf manchen Wegen begegnen. Unerläßlich und unersetzbar bleibt das Studium der bedeutenden überlieferten Texte. Hierfür das Verständnis vorzubereiten kann sinnvoller Zweck einer Einführung sein, wie sie u. a. dieser Band verfolgt ? einer Einführung, die grundlegende Begriffe klärt, Konturen der geschichtlichen Entwicklung sichtbar macht und den Stand gegenwärtiger philosophischer Diskussion aufzeigt. Dem zeitgenössischen Verlangen nach einer möglichst lückenlosen faktischen Information muß jedoch folgendes entgegengehalten werden: Philosophie ereignet sich im Vollzug von Gedanken, deren eigentliche Inhalte kaum je zum gesicherten Besitz des ein für allemal Gewußten werden. Wesentlicher noch, als einen kurzen Abriß der philosophiegeschichtlichen Entwicklung und ein Begriffswörterbuch zu geben, erschien den Autoren dieses Bandes daher die Aufgabe, die Entwicklung des Gedankens in den nachfolgenden Artikeln zum Ausdruck zu bringen und damit der Darstellung jenes Moment zu erhalten, ohne das Philosophie ein toter Gegenstand, jede Beschäftigung mit philosophischen Sachverhalten aber ein ebenso qualvolles wie sinnloses Unterfangen wäre.Zwar dürfte die Zeit geschlossener philosophischer Systeme auf lange Sicht vorbei sein, doch ist jede eigentliche Arbeit an philosophischen Problemen auch und gerade heute systematischer Natur. Daher versteht sich die systematische Einteilung des Bandes nahezu von selbst. Die großen Artikel über Logik, Ontologie, Metaphysik, Erkenntnistheorie, Ethik resümieren das klassische Erbe; in deren Ergänzung stehen Artikel wie Rechts-, Geschichts-, Sozial- und Sprachphilosophie und in mancherlei Hinblick auf die Naturwissenschaften die Ausführungen über Logistik und Wissenschaftstheorie. Hingegen sind Artikel wie Materialismus, Positivismus (und natürlich auch wiederum Logistik und Wissenschaftstheorie) geeignet, einen Einblick in die Diskussion der letzten Jahrzehnte zu geben. Lediglich dort, wo es um die Darstellung eines Gedankengutes ging, das nicht aus der abendländischen Tradition der philosophia perennis stammt oder aus ihr folgt, haben wir eine monographische Abhandlung für angezeigt gehalten. Das war bei der chinesischen, indischen, islamischen, japanischen und jüdischen Philosophie der Fall. Ansätze und Thesen sind innerhalb der einzelnen Artikel sachgebunden und daher in einer Zeit, in der es für die Philosophie im ganzen keine einheitlich verpflichtenden Grundlagen mehr gibt, bisweilen zwangsläufig voneinander abweichend. Da Philosophie ? welcher Art auch immer ? jedoch nicht möglich wäre ohne das Engagement derer, die sie vertreten, haben die Herausgeber bewußt Wert darauf gelegt, daß die persönliche Handschrift der Autoren im Rahmen des für ein lexikalisches Werk Möglichen erhalten blieb. Wir hoffen, daß die Darstellung dadurch an Lebendigkeit gewonnen hat. Ungeachtet verschiedener Ansätze blieb eine einheitliche Haltung maßgebend: sie bestimmt sich durch die Idee einer kritischen Philosophie, der ein Moment der Aufklärung und ein positiver Sinn von Rationalität innewohnt."Auszüge aus dem Buch

[PHILOSOPHIE, weisheit , Naturphilosophie , Kirche , Weltdeutung, Denken, erkenntnis, bewußtsein, gefühle, Individuum, Epigonen, Propheten, Urmächte, krisen, Strömungen. existenz, logik, anwendung, aufgabe]