Weimar 1919. Der lange Weg zur Demokratie.

616 S. Deutschland 1919. Ein erschöpftes Reich, ein verlorener Krieg, ein ausgehungertes, demoralisiertes Volk, die kurze Euphorie einer Revolution, die sich im Bürgerkrieg verirrt, die Hoffnung auf einen Frieden, der die junge Republik belasten und beschämen wird. - Diesem Anfang wohnte kein Zauber inne. Und doch war es ein außergewöhnlicher Beginn: die Geburt der ersten deutschen Demokratie. Sie kam in der thüringischen Provinzstadt Weimar zur Welt. Dort tagte mit einigen Unterbrechungen von Februar bis August 1919 die verfassungsgebende deutsche Nationalversammlung. Dort rangen sich die Volksvertreter zur Annahme des bitter enttäuschenden Friedens durch, dort wurde die Republik mit der Verabschiedung der Verfassung staatsrechtlich aus-der Taufe gehoben - die Weimarer Republik. Wir wissen, wie kläglich sie endete und welche Katastrophen aus ihrem Scheitern erwuchsen. Von diesem Endpunkt haben wir uns angewöhnt zurückzuschauen auf die Fehler und das Versagen einer Demokratie, die am Mangel an Demokraten zugrunde ging. Auf dem Feldherrenhügel der Nachgeborenen stehend, meinen wir auch zu wissen, dass schon die Geburt der Republik nur eine Fehlgeburt sein konnte. Aber ihr Ende war nicht in den politischen Quellcode eingeschrieben. Es hätte später alles auch ganz anders kommen können. 1919 war die Zukunft nicht einfach so offen, wie sie es jeden Tag ist. 1919 boten sich historisch einmalige Gelegenheiten - und etliche dieser Gelegenheiten wurden von dem Parlament in Weimar auch genutzt. ISBN 9783963111464

Geschichte