Ein unerwartetes Plädoyer. Seit 1977: Addenda ad Formulam Concordiae!

95 S.; 21 cm; kart. Gutes Ex. - Als Typoskript gedruckt. - ... Die jeweils etablierte Selbstverständlichkeit, daß man die Gemeindeglieder alle Lasten selbst tragen müssen und zugleich ihr Anschluß in der Regel ein bewußter ist, in den auch die Jugend hineinwächst, erhöht in der Regel den Abstand und Mut solcher Gemeinden, vor die umgebende Öffentlichkeit zu treten mit ganz eigener Haltung und Mitteilung. Dies wird auffällig, wenn Lehrfreudigkeit entsteht und Gott solche sich ausbreiten läßt (im nächsten Teil wird auf einen Sonderfall, der nach 1839 einsetzte^ ausführlich hingewiesen). Hier erlaube man diese Vorwegnähme: Wenn in dem Jahrhundert eines allgemeineren Neo-Luthertums ein seinerseits von Europas Hemmungen freies, völlig selbstständiges entschlossenes Bekenntnis -Luthertum in Amerika auftrat und dazu infolge unablässiger Einwanderung aus Europa zahllose neue Familien missionarisch und seelsorgerlich in wirkliche Gemeinden eingegliedert werden konnten, so ist es einerseits verständlich, daß die sich lutherisch nennenden Kirchenkörper in den Vereinigten Staaten heute fast 9 Millionen Mitglieder aufweisen, bei denen die regelmäßigen Kirchgänger überwiegen, besonders im Mittelwesten. Nun ist vom Sündenfall her alles Fleisch Gott und seinem Evangelium feind, auch hat der historische Abfall vom Christentum Amerika nicht verschont. Jede Ideologie, die es gibt, machte sich heimisch, und in den Großstädten könnte der moralische Sumpf kaum überboten werden. Zudem erkennt ein Großteil des in Gemeinden auftretenden Glaubens, auch gerade des Reformiertentums, Bibel und Bekenntnisbindung nicht mehr im Ernst an, von Rom nicht zu reden. Dennoch gilt: geistlicher Widerstand, oft verblüffender, kann dort größeren Nachdruck gewinnen! ... (S. 3)

Christentum; Religion; Kirchengemeinschaft; Lutherische Kirche