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Ulrich Siegele, geboren 1930 in Stuttgart, studierte Musikwissenschaft, Klassische Philologie und Geschichte hauptsächlich in Tübingen, wo er 1957 promovierte und sich 1965 habilitierte. Danach lehrte er dort Musikwissenschaft, von 1971 bis zu seiner Pensionierung 1995 als Professor. Seine Hauptarbeitsgebiete sind historische Kompositionsverfahren, vor allem die Konstruktion von Form im Hinblick auf Dauer und funktionale Differenzierung, besonders bei J. S. Bach, Monteverdi, Schütz, Beethoven, Wagner und in der seriellen Musik des 20. Jahrhunderts, sowie die Biographie J. S. Bachs in ihrem politischen, sozialen und ökonomischen Kontext. Sein analytischer Ansatz stellt sich entschieden auf den Standpunkt des Komponisten und entschlüsselt dessen Problemstellungen und Lösungsstrategien mit dem Ziel, strukturelle Ebenen eines Musikstücks klarzulegen und dadurch der kompositionstechnischen und nach Möglichkeit der ästhetischen Wahrnehmung zugänglich zu machen. Seine Untersuchungen zur Zeitstruktur in J. S. Bachs Musik beruhen auf der Überzeugung, dass das Tempo eines Stücks wie dessen andere Parameter dem Notentext einbeschrieben ist und aus den Satztypen der Komposition präzise erhoben werden kann.