Johannes Lepsius
Autor von "Armenien und Europa", "Der Todesgang des Armenischen Volkes" und "Die Wiedergeburt des Orients" und weiteren Büchern.
Johannes Lepsius (1858-1926), deutscher evangelischer Theologe und Orientalist, war Mitbegründer der Deutschen Orientmission. Als Reaktion auf die Armeniermassaker Abdul Hamids II. gründete er 1896/1897 mit einer großen Werbekampagne das Armenische Hilfswerk, das den von Mord und Totschlag bedrohten Christen Schutz gewährte. Später kamen nach dem Völkermord an den Armeniern, den die Türken im Schatten des Ersten Weltkriegs (ab 1915) verübten, Flüchtlingsheime und Waisenhäuser sowie Armenier-Neusiedlungen in Syrien und Libanon hinzu. 1914 war er Mitbegründer der in Berlin gegründeten Deutsch-Armenischen Gesellschaft. Während einer Türkeireise wurde er Zeuge der Pogrome gegen die Armenier Ostanatoliens. Diese Verbrechen prangerte er in deutschen Medien und auf Vorträgen an. Lepsius arbeitete in Urfa auch mit der Amerikanerin Corinna Shattuck (1848-1910) zusammen. Von der Reise zurückgekommen, publizierte Lepsius in Deutschland einen Tatsachenbericht unter dem Titel »Armenien und Europa«. Lepsius ist zudem bekannt durch seine Dokumentation des Völkermords an den Armeniern 1915/1916. Sie trägt den Titel »Bericht über die Lage des armenischen Volkes in der Türkei« und wurde am 7. August 1916 von der deutschen Zensur verboten. Die Schrift enthält Augenzeugenberichte und Berichte, wie die Armenier von überall her in die Wüsten Mesopotamiens getrieben wurden, wo sie durch Hunger, Durst und Erschöpfung umkamen. Eine erweiterte Auflage dieser Dokumentation trägt den Titel »Der Todesgang des armenischen Volkes.«
Die Wiedergeburt des Orients
Buch
erschienen am 05.05.2008
Bericht über die Lage des Armenischen Volkes in der Türkei
Buch
erschienen am 07.01.2011
Die Lage des Armenischen Volkes in der Türkei
Buch
erschienen am 28.04.2010