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Florian Mausbach

Autor von "Bauten, die Staat machen", "Campanile H. R. Hiegel" und "Ideen für Berlin" und weiteren Büchern.

BOGDAN KRIEGER (Orohovica 8. Oktober 1863 – 5. Juli 1931 Berlin) Biographie und Bibliographie Der Königliche Hausbibliothekar Dr. Bogdan Krieger zählte zu den profunden Kennern der preußischen Historie und des Kultur- und Geisteslebens in Berlin. So war er es, den der Oberhofmarschall Graf August zu Eulenburg auf Weisung des Kaisers beauftragte, die Geschichte des Schlosses Bellevue nachzuzeichnen. Die fruchtvolle Zusammenarbeit mit dem Berliner Verlagsbuchhändler Ernst Frensdorff brachte 1906 ein reich illustriertes und aufwendig ausgestattetes bibliophiles Kleinod von herausgehobener stadt- und architekturhistorischer Bedeutung hervor. Im Spektrum der Lebensleistung Kriegers ist sein Werk „Das Königliche Schloss Bellevue bei Berlin und sein Erbauer Prinz Ferdinand von Preußen“ ein begeisternder Mosaikstein seines überaus reichen literarisch-historischen Schaffens. Detailgetreue Geschichtskenntnis, didaktisches Geschick und spannungsvolle Erzählkunst sichern dem Autor die stete Aufmerksamkeit des Lesers. Bogdan Leberecht Karl Krieger kam am 8. Oktober 1863 in Orohovica im ungarischen Slavonien als Sohn des Güterdirektors Karl Krieger und dessen Frau Marie geb. Meibauer zur Welt. Er war mit Hildegard Wegener (19. Februar 1869 – 14. Juli 1904) verheiratet und in zweiter Ehe mit Emma, Tochter des Forstmeisters Albert Krieger und der Hedwig Bremer. Nach erster Unterweisung durch einen Hauslehrer besuchte Bogdan Krieger zunächst das humanistische Gymnasium im westpreußischen Konitz; anschließend zog er mit seinen Eltern nach Danzig, Charlottenburg und Berlin. In den Priemen des Askanischen Gymnasiums, das unter seinem ersten Direktor Woldemar Ribbeck Ansehen einer Eliteschule errang, wurden die altsprachlichen und historischen Interessen Kriegers nachhaltig gefördert. Am 12. September 1882 empfing er dort das Zeugnis der Reife und studierte während zweier Semester Geschichte und Philologie in Berlin, um daraufhin in Breslau bei Benedikt Niese, Alfred Dove, Joseph Partsch, August Reifferscheid, Immanuel Oginski und Konrad Zacher zu hören. An der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, klassischer Stätte methodischer Geschichtsstudien, sollten Gelehrte wie Theodor Mommsen, Wilhelm Wattenbach, Heinrich Kiepert, Eduard Zeller, Otto Hirschfeld, Friedrich Paulsen, Julius Weizsäcker und der seit 1886 in Berlin lehrende große Altertumsforscher Ulrich Köhler sein akademisches Weltbild prägen; letzterer auch als sein Doktorvater. Am 17. Mai 1888 wurde der Ungar Bogdan Krieger mit seiner achtzigseitigen lateinisch verfaßten Quellenuntersuchung „Quibus fontibus Valerius Maximus usus sit in eis exemplis enarrandis, quae ad priora rerum Romanarum tempora pertinent.“ zum Doktor der Philosophie und Magister der Freien Künste promoviert. Dieser Dissertationsschrift ist sein vorseitig wiedergegebener lateinischer Lebenslauf entnommen. 1895 wurde Dr. Bogdan Krieger „Königlicher Hausbibliothekar“ und „Bibliothekar Seiner Majestät des Kaisers und Ihrer Majestät der Kaiserin“ und stand damit der Königlichen Hausbibliothek im Berliner Stadtschloss vor. 1906 wurde er zudem „Bibliothekar Seiner Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen“. Die Aufgaben blieben auch nach Ende des ersten Weltkrieges die gleichen, obschon die Dienstbezeichnung „Schlossbibliothekar“ für den vormaligen Hüter der kaiserlichen und königlichen Bücherschätze ein wenig schlicht geklungen haben mag. Das vom Preußischen Staatsministerium herausgegebene „Handbuch für den Preußischen Staat“ verzeichnet ihn 1929 letztmalig vor seiner Pensionierung mit dem Titel „Bibliotheksrat“ als Referenten in der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten. Der Rote Adlerorden, der Königliche Kronenorden, das Eiserne Kreuz und die Rotkreuzmedaille in Silber werden, anders als zur Kaiserzeit, nicht mehr hinter seinem Namen verzeichnet. Als Autor befasste sich Krieger sich immer wieder mit Themata, die in näherem Zusammenhang mit dem Hause Preußen standen; exemplarisch seien hier folgende Veröffentlichungen genannt: 1888 Quibus fontibus Valerius Maximus usus sit in eis exemplis enarrandis, quae ad priora rerum Romanarum tempora pertinent. (Dissertationsschrift) 1900 Sieben Tage am Hofe Friedrich Wilhelms I. 1902 Die Königliche Hausbibliothek 1904 Die ersten 100 Jahre Russisch-Chinesischer Politik 1906 Die Reden Kaiser Wilhelms II. (herausgegeben mit Johannes Penzler, 1906 – 1912 u. 1913) 1906 Das Königliche Schloss Bellevue bei Berlin 1913 Katalog für die Ausstellung der Maximilian-Gesellschaft „Kostbarkeiten und Seltenheiten der Königlichen Hausbibliothek Berlin“ 1914 Friedrich der Große und seine Bücher 1914 Katalog der Sonderausstellung der Königlichen Hausbibliothek auf der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig (mit Gustav A. E. Bogeng) 1915 Die Aquarell-Ausstellung der Königlichen Hausbibliothek im Lichthof des Königlichen Kunstgewerbe-Museums 1915 Mobilmachung und Aufmarsch 1915 Ereignisse im Osten August und September 1914 1915 Ereignisse im Westen August und September 1914 1916 Der Kaiser im Felde 1916 Feldgraue Dichter 1917 Von der flandrischen Küste bis Messines 1919 Kaiserin Auguste Viktoria als Landesmutter im Kriege 1919 Das ‚Geheimleben des Preußischen Hofes' 1919 Die Wahrheit über die angebliche Abdankung und Flucht des Kaisers 1921 Die Kaiserin – Blätter der Erinnerung 1922 Vom Hohenzollern zum Hohenstaufen – Reiseeindrücke aus der schwäbischen Alb 1922 Der Bücherbesitz der Hohenzollern 1922 Das Berliner Schloss in den Revolutionstagen 1918 – Erinnerungen und Eindrücke 1922 Preußischer Kalender (auch 1924 – 1930) 1924 Berlin im Wandel der Zeiten 1924 Schicksalswende Preußen 1812/1813 (Vorwort und Herausgeber) 1924 Die Sektion Mark Brandenburg des deutschen und österreichischen Alpenvereins von 1899-1924 1926 Scheffel als Student 1929 Einhundertfünfzig Jahre Gebr. Habel 1779 - 1929 Präsent in nahezu jedem Bücherschrank war Krieger spätestens mit der Bearbeitung von Georg Büchmanns großem Werk „Geflügelte Worte - Der Zitatenschatz des deutschen Volkes“, die er mit dem Erscheinen der 24. Ausgabe im Jahr 1910 von Eduard Ippel übernahm. Die Großherzogin Luise von Baden, Tochter Kaiser Wilhelms I., bestätigte Krieger ein Zitat ihres Vaters aus dem Jahr 1888, mit dem auch Kriegers rastloses Schaffen überschrieben werden kann: „Ich habe jetzt keine Zeit, müde zu sein.“ Bogdan Krieger lebte in Tiergarten, dem früheren Berlin W 62, in der Landgrafenstraße 14, wo heute das Lützow Center seinen Platz hat. Er starb dort am 5. Juli 1931 und wurde auf dem Friedhof II der Jerusalem- und Neuen Kirche vor dem Halleschen Tor an der Seite seiner ersten Frau beigesetzt, wo das schöne Grabmal noch heute zu finden ist. Stefan Graf Finck von Finckenstein, Herausgeber.
Bauten, die Staat machen  - Erinnerungen und Geschichten von den Baustellen der Berliner Republik
Bauten, die Staat machen
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Campanile  H. R. Hiegel
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