Walther Rathenau, Die Extreme berühren sich 1867 - 1922.

455 S. Ein gutes und sauberes Exemplar. - Walther Rathenau ist eine Symbolfigur der deutschen Geschichte. Seit er am 24. Juni 1922 rechtsradikalen Attentätern zum Opfer fiel, galt und gilt er als "Märtyrer der Republik und der Demokratie". Dieses Bild ist einseitig und wird der Persönlichkeit Walther Rathenaus, der nicht nur Kunstsammler und Organisator der Kriegsrohstoffwirtschaft, sondern vor allem auch einflußreicher Industriemanager und kulturkritisch philosophierender Schriftsteller war, nicht gerecht. Im Vorstand eines der größten deutschen Industriekonzerne, einer international operierenden Großbank und als Mitglied zahlreicher Aufsichtsräte entwickelte und verwirklichte Rathenau weitreichende industrieorganisatorische Pläne. Dazu gehörte die Zusammenlegung großer Konzerne einer Branche bis zur Bildung von Monopolen ebenso wie der Vorschlag eines "Reichselektrizitätsmonopols", einer Verstaatlichung der Energiewirtschaft, wie sie erst viel später verwirklicht wurde. Auf der anderen Seite und im Widerspruch zu dieser Tätigkeit hat Walther Rathenau in einer Reihe publikumswirksamer Bücher den Prozeß der Industrialisierung einer grundsätzlichen Kritik unterzogen. Er gehört damit zu einer breiten kulturkritischen Bewegung, deren Kritik an der modernen Welt des deutschen Kaiserreichs um 1900 gelegentlich bis zu der Forderung nach einer Rückkehr zu vorindustriellen Lebensformen ging. ISBN 3870242507

Geschichte und Historische Hilfswissenschaften