Ut mine Festungstid Anekdoten, ohne Bitterkeit und mit nachsichtigem Humor und Läuschen un Rimels Geischten und Verse in Mundart von Fritz Reuter Fritz Reuter…

leichte Gebrauchsspuren, OU mit stärkeren Läsuren. "..Wer den Namen Fritz Reuter hört, denkt sogleich an mecklenbörg`sch Platt. An seinen liebenswürdigen Büchern haben sich und werden sich noch viele Generationen "verlustiren und vermüntern". Fritz Reuters literarische Tätigkeit beginnt mit kurzen Verserzählungen, die unter dem Titel "Läuschen un Rimels" (1853) veröffentlicht wurden. Die "niedlichen Geschichten mit einer Pointe", die zum alten Schatz der Schwankliteratur gehörenden Fabeln oder derben Kalenderschnurren hatte er der mündlichen Überlieferung seiner Heimatprovinz entnommen. Aus seiner eigenen Gefangenschaft erzählt er in "Ut mine Festungstid" (1862) Anekdoten, ohne Bitterkeit und mit nachsichtigem Humor. Da ist der alte Vater Kähler, ein Wärter, der ein Herz für die Gefangenen hat, da sind seine Freunde und Mitverschworenen wie z. B. der "Kapitän", da sind die verschiedenen Festungskommandanten, wohlwollend oder auch hartherzig - alle Figuren sind so lebensecht und wahr, weil Reuter aus eigener Anschauung erzählen kann. In der Festung Magdeburg werden die Gefangenen zwar anfangs schrecklich schikaniert, aber auf die Dauer gelingt es ihnen, sich gegen die "Hausordnung" durchzusetzen. Sie besuchen sich gegenseitig in ihren Zellen, rauchen und begeben sich abwechselnd ins Lazarett, um sich ein bißchen zu erholen. Reuter selbst entwickelt sich derweilen zum Porträtmaler. Auf der Festung Graudenz findet das "gesellige" Leben seine Fortsetzung, es wird sogar gekocht, gelesen und wissenschaftlich gearbeitet, und einer bring: es sogar in der Festung bis zu Verlobung und Ehe. Doch verbergen alle diese lustigen Anekdoten nicht, daß alle Gefangenen nur eine Sehnsucht haben: freigelassen zu werden.In Fritz Reuter walten "die Eigenschaften, die einer gesunden Periode der Literatur anzugehören pflegen", man fühlt in seinen Erzählungen eine Luft wehen, "bei der auch dem Hypochonder wohl werden muß" (J. Schmidt). Nur ein wirklicher Dichter, wie Fritz Reuter, kann so erzählen, daß man über diese kuriose Welt bald lachen und bald den Kopf schütteln möchte. Auch der Zeichner unserer Bilder hat sich bei soviel beschaulichem Humor vom Geiste eines Wilhelm Busch, von besinnlichem Ernst und Fröhlichkeit, anstecken lassen. Also: "Wer`t mag, dei mag`t, un wer`t nich mag, dei mag`t jo woll nich mögen."Auszüge aus dem Buch

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