Ueber den Genius der Krankheiten

Hirsch-H. V, 981. Erste Ausgabe. - Frühes und seltenes Werk Wolfarts (1778-1832), eine Ausarbeitung seiner Marburger Dissertation von 1797 mit dem Titel "De genii morborum mutatione hominum vitae rationi tribuenda". Wolfart versucht, Krankheiten auf Ursachen zurückzuführen, die hinter den medizinisch-naturwissenschaftlichen Erklärungen liegen. Diese Gründe bezeichnet er als ‚Genius’. „Fassen wir ... alle Krankheiten zusammen, so bekommen wir gleichsam eine Norm, nach welcher sich alle Krankheiten, sie mögen noch so verschieden sein, in ihrem ganzen Wesen mehr oder weniger richten, und wodurch sie einen gewissen Anstrich bekommen, der ihnen allen gemeinschaftlich ist. Diese Norm, diese, wenn ich so reden darf, gemeinschaftliche Harmonie, die selbst das Wesen aller Krankheiten durchdringt, macht den Genius der Krankheiten aus“ (S. 1). In der Folge entwirft Wolfart eine umfassende Kultur- und Gesellschaftskritik, in der er Ernährung, Kinderhygiene und -erziehung, Körperertüchtigung, Luxus und Mode ebenso behandelt wie Geisteskultur, Staatsform und „allgemeines Bürgerglück“. Im Vorwort betont Wolfart, dass er sein Werk als "Volksschrift" begreift und nicht als medizinisches Lehrbuch

Medizin, Aufklärung, Diät