Paul Wunderlich; Werkverzeichnis der Druckgraphik. 1948 - 1982. Carsten Riediger.

454 S. : überw. Ill.; 36 cm. Neuwertiges Exemplar der großformatigen und wuchtigen Monographie. Deutsch; franz.; engl. // Catalogue raisonné. Mit einem sechsseitigen Vorwort von Walter Koschatzky, dem damaligen Leiter der Albertina. Erstmals wurden auch die frühen Holzschnitte Wunderlichs mit in ein Verzeichnis aufgenommen, alle Arbeiten lagen dem Bearbeiter im Original vor. Desweiteren exemplarisch die Unterschiede von Chromolithographie, Grano-Litho, Heliographie, Irisdruck, Lavis und Umdruckpapier. 690 Arbeiten werden ausführlich dargestellt, alle Farbvarianten, die Papierqualität(en), Blatt- und Darstellungsgröße, Auflagenhöhe, und Drucker gehören zu den Standardangaben. -Es folgen sehr häufig noch genauere Angaben zum künstlerischen und handwerklichen Schaffensprozeß, auch über mißglückte Druckvarianten oder Mit hunderten meist farbigen und oft ganzseitigen Abbildungen, oft werden auch verschiedene Abzüge bzw. der Druckablauf gezeigt. Im Anhang nach einem Doppelblatt mit biographischen Angaben folgt ein vierseitigen doppelspaltiges Register der Titel der Arbeiten. Sehr zahlreiche Illustrationen. // PAUL WUNDERLICH Werk Verzeichnis der Druckgraphik 1948 bis 1982 Das Lithographieren hat für Wunderlich etwas Müheloses. Es ist ihm selbstverständlich. Hier hat er sich ein Medium herangebildet, dem er alles anvertrauen kann. Denn wie kaum ein anderer lebender Künstler handhabt er die nicht unkomplizierte Technik wie ein fügsames Instrument, das alles hergibt, was er ihm abverlangt. Er handhabt die Technik mit einer Leichtigkeit, die so überzeugend wirkt, weil er sie niemals einspurig einsetzt, sich nicht festlegt auf einmal er-rungene Fertigkeiten, sich nicht zur Ruhe setzt im Feld einmal gewonnener Souveränität. Vielmehr wird das eigene Können immer wieder wie spielerisch in Frage gestellt, verfeinert oder auch um das Wagnis einer Variation, die in noch unbekannte Regionen vorstößt, erweitert. Dieses Werkverzeichnis der Druckgraphik Paul Wunderlichs ersetzt frühere Ver-suche, das Werk des Künstlers zu katalogisieren. Der Bearbeiter, Carsten Riediger, hat in mehrjähriger Arbeit unter Auswertung aller Quellen, einschließlich des Archivs des Künstlers, das Werk neu geordnet. Die Graphiken wurden neu vermessen, Varianten beschrieben, die Anzahl der Druckformen und der Farben festgestellt, technische Besonderheiten vermerkt, Druckort und Drucker angegeben. Durch die großzügige Bebilderung - jedes der beschriebenen Blätter ist reproduziert - kann sich der Benutzer über jedes Einzelblatt informieren und über das künstlerische Umfeld, in dem das Werk entstand. Darüberhinaus ermöglicht das Werkverzeichnis, erstmalig das graphische Gesamtwerk des Künstlers in seiner Entwicklung und in seiner Vielfalt zu verfolgen. So entstand für das Graphische Werk der Jahre 1948 bis 1982 das definitive, wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Werkverzeichnis, der "catalogue raisonne". Die Einleitung von Professor Walter Koschatzky, dem Leiter der Graphischen Sammlung Albertina in Wien, geht auf allgemeine Probleme der künstlerischen Druckgraphik ein. Fragen, die im Zusammenhang mit Originalität und Auflagenhöhe immer wieder gestellt werden, beantwortet Koschatzky ebenso temperamentvoll wie schlüssig. … (Verlagstext) // Paul Wunderlich (* 10. März 1927 in Eberswalde; † 6. Juni 2010 in Saint-Pierre-de-Vassols, Kanton Mormoiron, Provence) war ein deutscher Maler, Zeichner, Bildhauer und Grafiker. Er gestaltete in seinen neosurrealistischen Bildern und Skulpturen überwiegend erotische und mythologische Themen. ... Nach einer frühen, im Wesentlichen realistischen Schaffensphase entwickelt er ab etwa 1959 den für ihn charakteristischen Stil. Seine frühen Werke zeigen zerstückelte, disproportionierte Körper vor leerem Hintergrund. In den sechziger Jahren vor allem nimmt Wunderlich immer wieder Impulse aus verschiedenen Kunstrichtungen, hierbei vorzüglich Elemente aus Art Déco und Jugendstil, in sein Werk auf und verarbeitet sie seinem Stil gemäß. 1960 kam es zur Beschlagnahmung des Lithographie-Zyklus "qui s'explique" durch die Hamburger Staatsanwaltschaft wegen unsittlicher Darstellungen. Die Rückgabe erfolgt 1985 ohne Kommentar durch die Staatsanwaltschaft. 1961 erhält Wunderlich den Kunstpreis der Jugend für Graphik, mit dem Preisgeld verlegte er seinen Wirkungskreis nach Paris. 1962 arbeitete er in der Werkstatt Desjobert in Paris, erstmals konnte er vom Verkauf seiner Lithografien leben. 1963 kehrte er nach Hamburg zurück und wurde (bis 1968) - als Nachfolger von Georg Gresko - Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und begann 1969 unter dem Einfluss von Salvador Dalí mit der Erstellung von Skulpturen und Plastiken aus Bronze. 1970 setzte sich der Künstler eingehend mit dem Werk Dürers auseinander und es entstand eine Serie, in der er Dürer-Motive surrealistisch verfremdete. Den größten Teil seines Werkes umfassen Lithografien - ab 1968 schuf Wunderlich aber auch Plastiken als dreidimensionale Abbilder seiner gemalten und gezeichneten Gegenstände und Figuren. ... ISBN 9783921785355

Wunderlich, Paul <Künstler> / Bildband ; Werkverzeichnis ; Lithographie / Bildbände ; Graphik; Bildende Kunst