Der neue lachende Lesering ein Hausbuch für heitere Stunden mit Erzählungen, Anekdoten, Kurzgeschichten, Satiren, Grotesken und Schnurren und lustigen Illustrationen herausgegeben von Helmuth Leonhardt…

starke gebrauchs und Lagerspuren, einband an den kanten bestoßen, teils fleckig, etwas papiergebräunte seiten und schnitt, schnitt teils angeschmutzt. "Haben Sie mit dem Finanzamt zu tun? Natürlich haben Sie - zumindest insofern, als Ihnen allmonatlich ein gewisses Sümmchen, das Ihnen für diese oder jene Anschaffung nicht ganz ungelegen käme, vom Arbeitslohn gleich einbehalten wird. Als etwas Unumgängliches: als Steuer. Soll man sich darüber nun ständig ärgern und sagen, ein bißchen weniger tät`s auch bei den Abzügen? Was würde das helfen? Man kann`s auch anders nehmen, und kein Geringerer als Heinz Rühmann hat vorgemacht, wie. Er spazierte eines schönen Tages zum Finanzamt, ließ sich dort nieder und lächelte den Chef freundlich an. »Was können wir für Sie tun, Herr Rühmann?« erkundigte sich der. »Ach danke, gar nichts«, erwiderte Rühmann sanft; »ich wollte nur mal vorbeikommen und die Leute kennenlernen, für die ich arbeite!«Nicht, daß dies Beispiel nun jedem zur Nachahmung empfohlen werden soll, um Himmels willen! Es soll lediglich zeigen, was wir als guten Rat für die nicht ganz so heitren Stunden, wie der Alltag sie nun mal mit sich bringt, geben möchten: Nehmen Sie`s leichter, nehmen Sie`s mit Humor .`Denn Humor: das bedeutet ja nicht nur in der Lage zu sein, bei einem Witz schallend zu lachen; Humor ist, wie Altmeister Wilhelm Busch es unübertreffbar formuliert hat, die Kunst, trotzdem zu lachen, die Kunst also, auch noch jenen Situationen einen Funken Heiterkeit abzugewinnen, in denen einem eigentlich ganz anders zumute ist.»Anders zumute« mag beispielsweise auch jenem Oboisten in Altenburg, einem Provinznest, gewesen sein, der bei Proben für ein Gastspiel von Franz Liszt immer zu laut blies und den der Meister schließlich anschrie: »Können Sie denn überhaupt nicht piano blasen?« Ein andrer wäre nun ebenfalls aufgebraust oder doch fühlbar beleidigt gewesen; nicht so unser Oboist. Bescheiden erwiderte er: »Herr Doktor, wenn ich piano blasen könnte, wäre ich nicht in Altenburg!« Und das war vielleicht die einzige Reaktion, die Liszt momentan besänftigt hat... Das wären nur zwei der Geschichtchen aus der vorliegenden Neuerscheinung des Leserings, von der wir annehmen, daß sie vielen besonders willkommen sein wird als »Anleitung« geradezu, den Dingen die heitere Seite abzugewinnen. Zahlreiche andere Kinder der »leichten« Muse: Erzählungen, Anekdoten, Satiren, Grotesken, Schnurren reihen sich an, und vor allem auch Zeichnungen aus der Feder vieler glänzender Humoristen. So entstand hier eigens für die Lesering-Mitglieder ein Hausbuch, das man sets in greifbarer Nähe haben sollte: als unaufdringlichen Freund, der fröhlich stimmen kann an allen Tagen des Jahres."Auszüge aus dem Buch

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