Das Problem des "cogito, ergo sum".

48 S. Gebraucht, aber gut erhalten. - "eidos" Beiträge zur Kultur; Band 25. - Die Reprise der Dikussion des cartesianischen "cogito, ergo sum" mag angesichts heutiger philosophischer Forschung und Problemstellung befremdlich erscheinen, umso mehr, als man auf eine dreihundertjährige Descartes-Interpretation zurückblicken kann; befremdlicher muß allerdings der Umstand erscheinen, daß trotz dreihundertjähriger Descartes-Forschung eine verbindliche Interpretation dieses Grund-satzes seiner ersten Philosophie - welche Restriktion auf die erste Philosophie insofern geboten ist, als neben der prima philosophia Descartes' in der paradigmatischen Gestalt der "Meditationes de prima philosophia" ein cartesianisches System existiert, in dem das "cogito, ergo sum" nicht als Grund-satz figuriert - und damit zugleich des Grund-ansatzes der neueren kontinentalen Philosophie bis heute nicht erreicht ist3. Genau dies ist das Telos dieser Untersuchung, das sie in systematischer Intention aber historischer Explikation mit den dem cartesianischen Oeuvre immanenten Mitteln zu erreichen sucht, wobei sie insbesondere auf das in der Des-cartes-Literatur nahezu unbekannt, jedenfalls aber für die Descartes-Interpretation bisher unfruchtbar gebliebene Prinzip der "conjunc-tio necessaria" sowie auf die mit seiner Assistenz mögliche Reformu-lierung des cartesianischen Grundsatzes rekurriert. Dieser Rekurs auf die in den "Regulae ad directionem ingenii" exponierte "conjunctio necessaria" vermag allererst Licht in das Dunkel der sog. "prima et certissima cognitio" der cartesianischen prima philosophia sowie ihrer in der Geschichte der Philosophie stets divergierenden Interpretationen zu werfen; (S. 5)