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Das Bewusstsein der Maschinen. Eine Metaphysik der Kybernetik Mit einem Beitrag aus dem Nachlass: »Erkennen und Wollen«- Eberhard von Goldammer (Herausgeber), Joachim Paul (Herausgeber), Gotthard Günther (Autor) Internationale Reihe Kybernetik und Information; #3 Bewusstsein der Maschinen Bewußtsein der Maschinen Das Buch »Das Bewusstsein der Maschinen« des deutsch-amerikanischen Philosophen und Logikers Gotthard Günther (1900–1984) erschien bereits 1957 und in einer erweiterten 2. Auflage im Jahr 1963. Was damals sensationell wirkte, ist heute Bestandteil unseres philosophischen Bewusstseins gewordendie Hereinnahme der Kybernetik nicht nur in unsere praktisch-technische Welt, sondern auch in die philosophische Spekulation wie in unsere soziologische Reflexion. Immer aber noch ist die Lektüre der Güntherschen Theoreme und Einsichten für Wissenschaftler wie auch für den Laien aufregend, die Revolutionierung unseres gesamten Denkens offenbar. Daß die maschinelle Intelligenz den Leistungen des menschlichen Bewusstseins überlegen sein kann – wer bestreitet das heute noch? Daß aber mit dem Maschinenbewusstsein die alten Denkgewohnheiten des Menschen aus den Angeln gehoben und alle klassischen Schemata wie auch die dialektische Spekulation auf einen mehr oder minder aufwendigen Schutthaufen geworfen sind – dagegen werden die philosophischen Lehrstühle sich noch lange wehren. – Auch diese erweiterte Auflage des Güntherschen Buches ist kein Abschluß und kein System, sondern Frage und Anregung zur Metaphysik unseres Jahrhunderts. Die jetzt nach etwa 40 Jahren erneut aufgelegte und nochmals erweiterte Ausgabe ist – betrachtet man den heutigen Stand der Diskussionen um die Themen »Künstliche Intelligenz«, »Maschinelles Lernen« oder »Maschinenbewusstsein« – nicht nur aus philosophischer sondern vor allem aus wissenschaftslogischer Sicht seiner Zeit immer noch weit voraus. Dies begründet sich insbesondere darin, dass Gotthard Günther nicht nur einen Entwurf geliefert, sondern im Verlauf seiner wissenschaftlichen Tätigkeiten am Biological Computer Laboratory (BCL) in Illinois (Urbana) auch die Grundlagen zu einer nichtaristotelischen Logik gelegt hat, die sich am besten unter dem Begriff »Theorie polykontexturaler Systeme« subsumieren lassen. Das Buch stellt jedoch keine grundlegende (theoretische) Einführung in die Theorie der polykontexturalen Systeme dar und erfordert daher auch keine tieferen Kenntnisse über formale Logik, sondern ist – wie viele der Arbeiten Günthers – eine Sammlung mehrerer philosophischer Aufsätze zu den Themen »Robotik«, »Künstliche Intelligenz« und »Maschinenbewusstsein«. Allerdings diskutiert Günther diese Themen vor dem Hintergrund einer erweiterten Logik, die er zunächst als mehrwertige und später als mehrstellige und im Verlauf der weiteren Entwicklung seiner Theorie als polykontexturale Logik bezeichnet. Für die Lektüre genügen also elementare Kenntnisse einfacher logischer Verknüpfungen und/oder arithmetischer Relationen. Dieses Buch eignet sich daher vortrefflich als »Einstiegslektüre« in die philosophischen Arbeiten Gotthard Günthers und ist auch für den fachlich interessierten Laien eine anregende und vor allen Dingen eine verständlich und logisch klar geschriebene Darstellung grundlegender philosophischer Fragen zu den Themen »Bewusstsein« oder »Selbstbewusstsein« und deren möglicher oder eben nicht möglicher technischer Realisierung. In dem Buch werden Themen wie z. B. der Gegensatz der kulturellen Vorstellung des faustischen Homunkulus auf der einen Seite und der des Robots auf der anderen Seite in geradezu spannender Art und Weise behandelt. In dem Beitrag »Erkennen und Wollen« werden der scheinbare Gegensatz der Prozesse des Erkennens (»am Anfang war das Wort«) und des Wollens (»am Anfang war die Tat«) und die kulturellen Hintergründe dieser heute immer noch vorherrschenden dichotomen, d. h. , zweigeteilten »Entweder-Oder«-Vorstellung in der abendländischen Kultur diskutiert. Gerade dieser Beitrag, der in der vorliegenden Auflage neu hinzugekommen ist, bietet natürlich auch Anregungen für die Entwicklung intelligenter technischer Systeme – es handelt sich also um einen Aufsatz, der durchaus auch in einer Fachzeitschrift für künstliche Intelligenz hätte stehen können und der nicht nur für den Fachmann sondern auch für den interessierten und gebildeten Laien verständlich ist. Da Gotthard Günther neben Philosophie und Logik auch Indologie, klassisches Chinesisch, Sanskrit und vergleichende Religionswissenschaften studiert hat, kann sich der Leser über kleinere, kompetent geführte geistige Ausflüge in andere Kulturen erfreuen und sich zu weiteren Studien anregen lassen. Das ist im Zeitalter der Globalisierung sicherlich ein zusätzlicher Gewinn. Eine kurze Biographie Gotthard Günthers sowie eine kleine Einführung in seine Arbeiten sollen dem Leser nicht nur den Zugang zu diesem Autor und seinem Werk erleichtern, sondern ihm auch die Möglichkeit einer Zuordnung seiner Arbeiten – und das betrifft vor allem auch die Theorie der Polykontexturalität – vor dem Hintergrund der heutigen Gehirn- und künstlichen Intelligenz-Forschung geben. Joachim Paul Der Autor: Gotthard Günther Gotthard Günther wurde am 15. 6. 1900 in Arnsdorf (Schlesien) als Sohn eines Pastors geboren. Er studiert neben Philosophie auch Indologie, klassisches Chinesisch, Sanskrit und vergleichende Religionswissenschaften. Seine Dissertation bei Eduard Spranger ist ein Kapitel aus seinem 1933 veröffentlichten Buch Grundzüge einer neuen Theorie des Denkens in Hegels Logik[1]. Er macht eine Ausbildung zum Skilehrer und Segelflieger und legt die A-, B- und C-Prüfung sowie das Internationale Leistungsabzeichen für Segelflug ab, um schließlich 1952 in den USA sogar in den Besitz des Kunstflug- und Motorflugscheins zu gelangen. 1935–1937: Assistent bei Arnold Gehlen in Leipzig. Er ist verheiratet mit der Jüdin Marie Hendel, die 1933 ein Berufsverbot als Lehrerin erhält und nach Italien emigriert. 1937: Günther folgt seiner Frau zunächst nach Italien und emigriert mit ihr 1938 nach Südafrika, wo er als Dozent für Philosophie an der Universität Kapstadt-Stellenbosch tätig ist. 1940: Beide übersiedeln von Südafrika aus in die USA, wo Günther versucht, Anschluß an die neueren Forschungen auf dem Gebiet der mathematischen Logik zu gewinnen. Von 1942 bis 1944 hält Günther Vorlesungen und Seminare (12 Stunden wöchentlich!) am Colby-College in Maine. 1944: Günther erhält ein Forschungsstipendium der US-Army und arbeitet an der Widener Library der Harvard Universität. In dieser Zeit hält er Vorlesungen am Cambridge Adult Center for Education. Privat begegnet er Ernst Bloch, der in seiner unmittelbaren Nachbarschaft wohnt, mit dem ihn seit dieser Zeit eine persönliche Freundschaft verbindet. 1945: Beginn seiner Arbeiten an der Kalkültechnik sowie der reflexionstheoretischen Interpretationen mehrstelliger Logiken. 1948: Günther nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Er lernt J. W. Campbell kennen, der ihn auf die Bedeutung der amerikanischen Science Fiction Literatur aufmerksam macht. 1952: Günther gibt im Karl Rauch Verlag (Düsseldorf) eine vierbändige Reihe (Rauchs Weltraum-Bücher) amerikanischer SF-Literatur heraus (Autoren u. a. : J. Asimov, J. W. Campbell, L. Padgett, J. Williamson). In diesem Jahr erhält er auf Vorschlag von Kurt Gödel einen Forschungsauftrag der Bollingen Foundation. 1953: Erste Veröffentlichungen in den USA über logisch-metaphysische Themen. 1955: Gastvorlesung an der Universität Hamburg, auf Initiative von H. Schelsky und C. F. von Weizsäcker, um Günthers Wiederanschluß an das deutsche akademische Leben zu erreichen. 1957: Publikation einiger maßgeblicher Arbeiten Gotthard Günthers: Das Bewußtsein der Maschinen – Eine Metaphysik der Kybernetik; Metaphysik, Logik und die Theorie der Reflexion[5]; Idee und Grundriß einer Nicht-Aristotelischen Logik[4]. 1960: Günther lernt Warren St. McCulloch kennen, eine Bekanntschaft, die für seine weiteren Forschungsarbeiten von entscheidender Bedeutung wird, da sie nicht nur der Beginn einer Freundschaft zu dem Begründer der Neuroinformatik ist, sondern auch den Beginn von Günthers Arbeit am Biological Computer Laboratory (BCL) zur Folge hat. 1961–1972: Forschungsprofessur am Biological Computer Laboratory der University of Illinois, Zusammenarbeit mit Warren McCulloch und Heinz von Foerster. In dieser Zeit stößt Günther im Zuge der Erforschung reflexiver mehrstelliger, d. h. polykontexturaler Logik-Systeme auf das Problem der morpho- und der kenogrammatischen Strukturen, die der Öffentlichkeit in Arbeiten wie Cybernetic Ontology and Transjunctional Operations[5]; Das metaphysische Problem einer Formalisierung der transzendental-dialektischen Logik[5]; Logik, Zeit, Emanation und Evolution[5] oder Natural Numbers in Trans-Classic Systems[5] vorgestellt werden. Durch seine Emeritierung im Jahr 1972 beendet Günther seine Tätigkeit am BCL, eine Tätigkeit, die er für die fruchtbarste seines Lebens hält. Er übersiedelt nach Hamburg und hält an der dortigen Universität Vorlesungen über Philosophie. 1975: Günthers Selbstbiographie Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas[6] erscheint, in der er ein Resümee seiner Arbeit vorstellt. Seine Bemühungen kulminieren in einer mehrstelligen reflexiven Logik und Arithmetik in seiner »Theorie der Polykontexturalität«, einer Theorie, die er den monokontexturalen Logik-Systemen und der klassischen Arithmetik komplementär zur Seite stellt. 1979: Günther begründet auf dem Hegel-Kongress in Belgrad eine allgemeine Theorie der Negativsprachen unter dem Titel Identität, Gegenidentität und Negativsprache, die die herkömmlichen gegenstandsbezogenen, positiven Wissenschaftssprachen komplementät ergänzt. Am 29. November 1984 stirbt Gotthard Günther in Hamburg. Sein wissenschaftlicher Nachlaß befindet sich in der Staatsbibliothek Berlin-Preußischer Kulturbesitz sowie im Gotthard-Günther-Archiv an der Universität Salzburg. Textauszüge von Das Bewusstsein der Maschinen: Die Neuauflage von Das Bewußtsein der Maschinen Wenn ein Buch mit dem provozierenden Titel Das Bewußtsein der Maschinen Eine Metaphysik der Kybernetik nahezu ein halbes Jahrhundert nach seiner erstmaligen Drucklegung als erweiterte Neuauflage wieder erscheint, dann stellt sich zwangsläufig die Frage nach der Aktualität des Inhalts, insbesondere dann, wenn es sich, wie im vorliegenden Fall, um Computer, Künstliche Intelligenz (KI), Maschinenbewußtsein oder kurz, um die Darstellung mentaler Prozesse mit Hilfe von Maschinen handelt. Wir wollen gleich zu Beginn eine Antwort auf die Frage geben, ob denn der Inhalt dieses Buches von Gotthard Günther noch aktuell ist: Die Antwort ist ein klares Ja! der Inhalt ist immer noch hoch aktuell, und man muß hinzufügen, daß nicht nur der Inhalt dieses Buches, sondern Günthers Arbeiten insgesamt auch heute noch der Zeit . . .
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Das Bewusstsein der Maschinen. Eine Metaphysik der Kybernetik Mit einem Beitrag aus dem Nachlass: »Erkennen und Wollen«- Eberhard von Goldammer (Herausgeber), Joachim Paul (Herausgeber), Gotthard Günther (Autor) Internationale Reihe Kybernetik und Information; #3 Bewusstsein der Maschinen Bewußtsein der Maschinen Das Buch »Das Bewusstsein der Maschinen« des deutsch-amerikanischen Philosophen und Logikers Gotthard Günther (1900–1984) erschien bereits 1957 und in einer erweiterten 2. Auflage im Jahr 1963. Was damals sensationell wirkte, ist heute Bestandteil unseres philosophischen Bewusstseins gewordendie Hereinnahme der Kybernetik nicht nur in unsere praktisch-technische Welt, sondern auch in die philosophische Spekulation wie in unsere soziologische Reflexion. Immer aber noch ist die Lektüre der Güntherschen Theoreme und Einsichten für Wissenschaftler wie auch für den Laien aufregend, die Revolutionierung unseres gesamten Denkens offenbar. Daß die maschinelle Intelligenz den Leistungen des menschlichen Bewusstseins überlegen sein kann – wer bestreitet das heute noch? Daß aber mit dem Maschinenbewusstsein die alten Denkgewohnheiten des Menschen aus den Angeln gehoben und alle klassischen Schemata wie auch die dialektische Spekulation auf einen mehr oder minder aufwendigen Schutthaufen geworfen sind – dagegen werden die philosophischen Lehrstühle sich noch lange wehren. – Auch diese erweiterte Auflage des Güntherschen Buches ist kein Abschluß und kein System, sondern Frage und Anregung zur Metaphysik unseres Jahrhunderts. Die jetzt nach etwa 40 Jahren erneut aufgelegte und nochmals erweiterte Ausgabe ist – betrachtet man den heutigen Stand der Diskussionen um die Themen »Künstliche Intelligenz«, »Maschinelles Lernen« oder »Maschinenbewusstsein« – nicht nur aus philosophischer sondern vor allem aus wissenschaftslogischer Sicht seiner Zeit immer noch weit voraus. Dies begründet sich insbesondere darin, dass Gotthard Günther nicht nur einen Entwurf geliefert, sondern im Verlauf seiner wissenschaftlichen Tätigkeiten am Biological Computer Laboratory (BCL) in Illinois (Urbana) auch die Grundlagen zu einer nichtaristotelischen Logik gelegt hat, die sich am besten unter dem Begriff »Theorie polykontexturaler Systeme« subsumieren lassen. Das Buch stellt jedoch keine grundlegende (theoretische) Einführung in die Theorie der polykontexturalen Systeme dar und erfordert daher auch keine tieferen Kenntnisse über formale Logik, sondern ist – wie viele der Arbeiten Günthers – eine Sammlung mehrerer philosophischer Aufsätze zu den Themen »Robotik«, »Künstliche Intelligenz« und »Maschinenbewusstsein«. Allerdings diskutiert Günther diese Themen vor dem Hintergrund einer erweiterten Logik, die er zunächst als mehrwertige und später als mehrstellige und im Verlauf der weiteren Entwicklung seiner Theorie als polykontexturale Logik bezeichnet. Für die Lektüre genügen also elementare Kenntnisse einfacher logischer Verknüpfungen und/oder arithmetischer Relationen. Dieses Buch eignet sich daher vortrefflich als »Einstiegslektüre« in die philosophischen Arbeiten Gotthard Günthers und ist auch für den fachlich interessierten Laien eine anregende und vor allen Dingen eine verständlich und logisch klar geschriebene Darstellung grundlegender philosophischer Fragen zu den Themen »Bewusstsein« oder »Selbstbewusstsein« und deren möglicher oder eben nicht möglicher technischer Realisierung. In dem Buch werden Themen wie z. B. der Gegensatz der kulturellen Vorstellung des faustischen Homunkulus auf der einen Seite und der des Robots auf der anderen Seite in geradezu spannender Art und Weise behandelt. In dem Beitrag »Erkennen und Wollen« werden der scheinbare Gegensatz der Prozesse des Erkennens (»am Anfang war das Wort«) und des Wollens (»am Anfang war die Tat«) und die kulturellen Hintergründe dieser heute immer noch vorherrschenden dichotomen, d. h. , zweigeteilten »Entweder-Oder«-Vorstellung in der abendländischen Kultur diskutiert. Gerade dieser Beitrag, der in der vorliegenden Auflage neu hinzugekommen ist, bietet natürlich auch Anregungen für die Entwicklung intelligenter technischer Systeme – es handelt sich also um einen Aufsatz, der durchaus auch in einer Fachzeitschrift für künstliche Intelligenz hätte stehen können und der nicht nur für den Fachmann sondern auch für den interessierten und gebildeten Laien verständlich ist. Da Gotthard Günther neben Philosophie und Logik auch Indologie, klassisches Chinesisch, Sanskrit und vergleichende Religionswissenschaften studiert hat, kann sich der Leser über kleinere, kompetent geführte geistige Ausflüge in andere Kulturen erfreuen und sich zu weiteren Studien anregen lassen. Das ist im Zeitalter der Globalisierung sicherlich ein zusätzlicher Gewinn. Eine kurze Biographie Gotthard Günthers sowie eine kleine Einführung in seine Arbeiten sollen dem Leser nicht nur den Zugang zu diesem Autor und seinem Werk erleichtern, sondern ihm auch die Möglichkeit einer Zuordnung seiner Arbeiten – und das betrifft vor allem auch die Theorie der Polykontexturalität – vor dem Hintergrund der heutigen Gehirn- und künstlichen Intelligenz-Forschung geben. Joachim Paul Der Autor: Gotthard Günther Gotthard Günther wurde am 15. 6. 1900 in Arnsdorf (Schlesien) als Sohn eines Pastors geboren. Er studiert neben Philosophie auch Indologie, klassisches Chinesisch, Sanskrit und vergleichende Religionswissenschaften. Seine Dissertation bei Eduard Spranger ist ein Kapitel aus seinem 1933 veröffentlichten Buch Grundzüge einer neuen Theorie des Denkens in Hegels Logik[1]. Er macht eine Ausbildung zum Skilehrer und Segelflieger und legt die A-, B- und C-Prüfung sowie das Internationale Leistungsabzeichen für Segelflug ab, um schließlich 1952 in den USA sogar in den Besitz des Kunstflug- und Motorflugscheins zu gelangen. 1935–1937: Assistent bei Arnold Gehlen in Leipzig. Er ist verheiratet mit der Jüdin Marie Hendel, die 1933 ein Berufsverbot als Lehrerin erhält und nach Italien emigriert. 1937: Günther folgt seiner Frau zunächst nach Italien und emigriert mit ihr 1938 nach Südafrika, wo er als Dozent für Philosophie an der Universität Kapstadt-Stellenbosch tätig ist. 1940: Beide übersiedeln von Südafrika aus in die USA, wo Günther versucht, Anschluß an die neueren Forschungen auf dem Gebiet der mathematischen Logik zu gewinnen. Von 1942 bis 1944 hält Günther Vorlesungen und Seminare (12 Stunden wöchentlich!) am Colby-College in Maine. 1944: Günther erhält ein Forschungsstipendium der US-Army und arbeitet an der Widener Library der Harvard Universität. In dieser Zeit hält er Vorlesungen am Cambridge Adult Center for Education. Privat begegnet er Ernst Bloch, der in seiner unmittelbaren Nachbarschaft wohnt, mit dem ihn seit dieser Zeit eine persönliche Freundschaft verbindet. 1945: Beginn seiner Arbeiten an der Kalkültechnik sowie der reflexionstheoretischen Interpretationen mehrstelliger Logiken. 1948: Günther nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Er lernt J. W. Campbell kennen, der ihn auf die Bedeutung der amerikanischen Science Fiction Literatur aufmerksam macht. 1952: Günther gibt im Karl Rauch Verlag (Düsseldorf) eine vierbändige Reihe (Rauchs Weltraum-Bücher) amerikanischer SF-Literatur heraus (Autoren u. a. : J. Asimov, J. W. Campbell, L. Padgett, J. Williamson). In diesem Jahr erhält er auf Vorschlag von Kurt Gödel einen Forschungsauftrag der Bollingen Foundation. 1953: Erste Veröffentlichungen in den USA über logisch-metaphysische Themen. 1955: Gastvorlesung an der Universität Hamburg, auf Initiative von H. Schelsky und C. F. von Weizsäcker, um Günthers Wiederanschluß an das deutsche akademische Leben zu erreichen. 1957: Publikation einiger maßgeblicher Arbeiten Gotthard Günthers: Das Bewußtsein der Maschinen – Eine Metaphysik der Kybernetik; Metaphysik, Logik und die Theorie der Reflexion[5]; Idee und Grundriß einer Nicht-Aristotelischen Logik[4]. 1960: Günther lernt Warren St. McCulloch kennen, eine Bekanntschaft, die für seine weiteren Forschungsarbeiten von entscheidender Bedeutung wird, da sie nicht nur der Beginn einer Freundschaft zu dem Begründer der Neuroinformatik ist, sondern auch den Beginn von Günthers Arbeit am Biological Computer Laboratory (BCL) zur Folge hat. 1961–1972: Forschungsprofessur am Biological Computer Laboratory der University of Illinois, Zusammenarbeit mit Warren McCulloch und Heinz von Foerster. In dieser Zeit stößt Günther im Zuge der Erforschung reflexiver mehrstelliger, d. h. polykontexturaler Logik-Systeme auf das Problem der morpho- und der kenogrammatischen Strukturen, die der Öffentlichkeit in Arbeiten wie Cybernetic Ontology and Transjunctional Operations[5]; Das metaphysische Problem einer Formalisierung der transzendental-dialektischen Logik[5]; Logik, Zeit, Emanation und Evolution[5] oder Natural Numbers in Trans-Classic Systems[5] vorgestellt werden. Durch seine Emeritierung im Jahr 1972 beendet Günther seine Tätigkeit am BCL, eine Tätigkeit, die er für die fruchtbarste seines Lebens hält. Er übersiedelt nach Hamburg und hält an der dortigen Universität Vorlesungen über Philosophie. 1975: Günthers Selbstbiographie Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas[6] erscheint, in der er ein Resümee seiner Arbeit vorstellt. Seine Bemühungen kulminieren in einer mehrstelligen reflexiven Logik und Arithmetik in seiner »Theorie der Polykontexturalität«, einer Theorie, die er den monokontexturalen Logik-Systemen und der klassischen Arithmetik komplementär zur Seite stellt. 1979: Günther begründet auf dem Hegel-Kongress in Belgrad eine allgemeine Theorie der Negativsprachen unter dem Titel Identität, Gegenidentität und Negativsprache, die die herkömmlichen gegenstandsbezogenen, positiven Wissenschaftssprachen komplementät ergänzt. Am 29. November 1984 stirbt Gotthard Günther in Hamburg. Sein wissenschaftlicher Nachlaß befindet sich in der Staatsbibliothek Berlin-Preußischer Kulturbesitz sowie im Gotthard-Günther-Archiv an der Universität Salzburg. Textauszüge von "Das Bewusstsein der Maschinen": Die Neuauflage von Das Bewußtsein der Maschinen Wenn ein Buch mit dem provozierenden Titel Das Bewußtsein der Maschinen Eine Metaphysik der Kybernetik nahezu ein halbes Jahrhundert nach seiner erstmaligen Drucklegung als erweiterte Neuauflage wieder erscheint, dann stellt sich zwangsläufig die Frage nach der Aktualität des Inhalts, insbesondere dann, wenn es sich, wie im vorliegenden Fall, um Computer, Künstliche Intelligenz (KI), Maschinenbewußtsein oder kurz, um die Darstellung mentaler Prozesse mit Hilfe von Maschinen handelt. Wir wollen gleich zu Beginn eine Antwort auf die Frage geben, ob denn der Inhalt dieses Buches von Gotthard Günther noch aktuell ist: Die Antwort ist ein klares Ja! der Inhalt ist immer noch hoch aktuell, und man muß hinzufügen, daß nicht nur der Inhalt dieses Buches, sondern Günthers Arbeiten insgesamt auch heute noch der Zeit . . .

Auflage: 3. - Softcover 344 S.

Produktart:
📚 Bücher
Autor(en):
Eberhard von Goldammer (Herausgeber), Joachim Paul (Herausgeber), Gotthard Günther (Autor)
Anbieter:
BUCHSERVICE / ANTIQUARIAT Lars-Lutzer *** LITERATUR RECHERCHE *** ANTIQUARISCHE SUCHE
Bestell-Nr.:
BN21834
Katalog:
Medizin / Pharmazie / HNO
Sammlung(en):
ISBN:
3870070099
EAN:
9783870070090
Stichworte:

Philosophie, Neuzeit, Buch, »Das, Bewusstsein, Maschinen«, deutsch-amerikanischen, Philosophen, Logikers, Gotthard, Günther, (1900–1984), erschien, 1957, erweiterten, Auflage, Jahr, 1963, sensationell, wirkte, Bestandteil, unseres, philosophischen, Bewusstseins, gewordendie, Hereinnahme, Kybernetik, praktisch-technische, Welt, philosophische, Spekulation, soziologische, Reflexion, Immer, Lektüre, Güntherschen, Theoreme, Einsichten, Wissenschaftler, Laien, aufregend, Revolutionierung, gesamten, Denkens, offenbar, Daß, maschinelle, Intelligenz, Leistungen, menschlichen, überlegen, bestreitet, Maschinenbewusstsein, alten, Denkgewohnheiten, Menschen, Angeln, gehoben, klassischen, Schemata, dialektische, minder, aufwendigen, Schutthaufen, geworfen, Lehrstühle, wehren, Auch, erweiterte, Buches, Abschluß, System, Frage, Anregung, Metaphysik, Jahrhunderts, Jahren, erneut, aufgelegte, nochmals, Ausgabe, betrachtet, heutigen, Stand, Diskussionen, Themen, »Künstliche, Intelligenz«, »Maschinelles, Lernen«, »Maschinenbewusstsein«, philosophischer, wissenschaftslogischer, Sicht, Zeit, voraus, Dies, begründet, insbesondere, Entwurf, geliefert, Verlauf, wissenschaftlichen, Tätigkeiten, Biological, Computer, Laboratory, (BCL), Illinois, (Urbana), Grundlagen, nichtaristotelischen, Logik, gelegt, Begriff, »Theorie, polykontexturaler, Systeme«, subsumieren, lassen, stellt, grundlegende, (theoretische), Einführung, Theorie, polykontexturalen, Systeme, erfordert, tieferen, Kenntnisse, formale, Arbeiten, Günthers, Sammlung, mehrerer, Aufsätze, »Robotik«, Allerdings, diskutiert, Hintergrund, mehrwertige, mehrstellige, Entwicklung, polykontexturale, bezeichnet, Für, genügen, elementare, einfacher, logischer, Verknüpfungen, arithmetischer, Relationen, Dieses, eignet, vortrefflich, »Einstiegslektüre«, fachlich, interessierten, anregende, Dingen, verständlich, logisch, klar, geschriebene, Darstellung, grundlegender, Fragen, »Bewusstsein«, »Selbstbewusstsein«, möglicher, technischer, Realisierung, Gegensatz, kulturellen, Vorstellung, faustischen, Homunkulus, Seite, Robots, geradezu, spannender, Weise, behandelt, Beitrag, »Erkennen, Wollen«, scheinbare, Prozesse, Erkennens, (»am, Anfang, Wort«), Wollens, Tat«), Hintergründe, vorherrschenden, dichotomen, zweigeteilten, »Entweder-Oder«-Vorstellung, abendländischen, Kultur, Gerade, vorliegenden, hinzugekommen, bietet, Anregungen, intelligenter, handelt, Aufsatz, Fachzeitschrift, künstliche, stehen, Fachmann, gebildeten, Indologie, klassisches, Chinesisch, Sanskrit, vergleichende, Religionswissenschaften, studiert, Leser, kleinere, kompetent, geführte, geistige, Ausflüge, Kulturen, erfreuen, Studien, anregen, Zeitalter, Globalisierung, sicherlich, zusätzlicher, Gewinn, Eine, kurze, Biographie, Zugang, Autor, Werk, erleichtern, Möglichkeit, Zuordnung, betrifft, Polykontexturalität, Gehirn-, künstlichen, Intelligenz-Forschung, geben, Joachim, Paul, 1561900, Arnsdorf, (Schlesien), Sohn, Pastors, geboren, Seine, Dissertation, Eduard, Spranger, Kapitel, 1933, veröffentlichten, Grundzüge, Hegels, Logik[1], Ausbildung, Skilehrer, Segelflieger, legt, C-Prüfung, Internationale, Leistungsabzeichen, Segelflug, schließlich, 1952, sogar, Besitz, Kunstflug-, Motorflugscheins, gelangen, 1935–1937, Assistent, Arnold, Gehlen, Leipzig, verheiratet, Jüdin, Marie, Hendel, Berufsverbot, Lehrerin, erhält, Italien, emigriert, 1937, folgt, Frau, 1938, Südafrika, Dozent, Universität, Kapstadt-Stellenbosch, tätig, 1940, Beide, übersiedeln, versucht, Anschluß, neueren, Forschungen, Gebiet, mathematischen, gewinnen, 1942, 1944, hält, Vorlesungen, Seminare, Stunden, wöchentlich), Colby-College, Maine, Forschungsstipendium, US-Army, arbeitet, Widener, Library, Harvard, Cambridge, Adult, Center, Education, Privat, begegnet, Ernst, Bloch, unmittelbaren, Nachbarschaft, wohnt, persönliche, Freundschaft, verbindet, 1945, Beginn, Kalkültechnik, reflexionstheoretischen, Interpretationen, mehrstelliger, Logiken, 1948, nimmt, amerikanische, Staatsbürgerschaft, lernt, Campbell, kennen, Bedeutung, amerikanischen, Science, Fiction, Literatur, aufmerksam, Karl, Rauch, Verlag, (Düsseldorf), vierbändige, Reihe, (Rauchs, Weltraum-Bücher), amerikanischer, SF-Literatur, heraus, (Autoren, Asimov, Padgett, Williamson), Vorschlag, Kurt, Gödel, Forschungsauftrag, Bollingen, Foundation, 1953, Erste, Veröffentlichungen, logisch-metaphysische, 1955, Gastvorlesung, Hamburg, Initiative, Schelsky, Weizsäcker, Wiederanschluß, deutsche, akademische, Leben, erreichen, Publikation, maßgeblicher, Bewußtsein, Maschinen, Reflexion[5], Idee, Grundriß, Nicht-Aristotelischen, Logik[4], 1960, Warren, McCulloch, Bekanntschaft, Forschungsarbeiten, entscheidender, Begründer, Neuroinformatik, Arbeit, Folge, 1961–1972, Forschungsprofessur, University, Zusammenarbeit, Heinz, Foerster, stößt, Zuge, Erforschung, reflexiver, Logik-Systeme, Problem, morpho-, kenogrammatischen, Strukturen, Öffentlichkeit, Cybernetic, Ontology, Transjunctional, Operations[5], metaphysische, Formalisierung, transzendental-dialektischen, Logik[5], Emanation, Evolution[5], Natural, Numbers, Trans-Classic, Systems[5], vorgestellt, Durch, Emeritierung, 1972, beendet, Tätigkeit, fruchtbarste, Lebens, übersiedelt, dortigen, 1975, Selbstbiographie, Selbstdarstellung, Spiegel, Amerikas[6], erscheint, Resümee, vorstellt, Bemühungen, kulminieren, mehrstelligen, reflexiven, Arithmetik, Polykontexturalität«, monokontexturalen, Logik-Systemen, komplementär, 1979, Hegel-Kongress, Belgrad, allgemeine, Negativsprachen, Titel, Identität, Gegenidentität, Negativsprache, herkömmlichen, gegenstandsbezogenen, positiven, Wissenschaftssprachen, komplementät, ergänzt, November, 1984, stirbt, Sein, wissenschaftlicher, Nachlaß, befindet, Staatsbibliothek, Berlin-Preußischer, Kulturbesitz, Gotthard-Günther-Archiv, Salzburg, Textauszüge, Neuauflage, Wenn, provozierenden, nahezu, halbes, Jahrhundert, erstmaligen, Drucklegung, zwangsläufig, Aktualität, Inhalts, Fall, Künstliche, (KI), Maschinenbewußtsein, mentaler, Hilfe, Antwort, Inhalt, aktuell, klares, hinzufügen, insgesamt

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