Aljoschkas Abenteuer in der Arktis eine Erzählung eines Jungen über die Polarstation in der Arktis die vielen Wunder, Tiere, Beobachtungen, Entdeckungen Abenteuern und Gefahren von Anatoli Tschlenow mit Illustrationen von Hans Wiegandt…

gebrauchs und Lagerspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt, . "Was man unter Arktis versteht und was eine Polarstation ist..natürlich denkt Ihr, liebe Freunde, die Arktis sei unbedingt der Nordpol mit driftenden Eisschollen. Aber so ist es nicht. Nehmt die Landkarte zur Hand! Wenn Ihr damit noch nicht umgehen könnt, so bittet die Eltern oder Geschwister, daß sie Euch dabei behilflich sind. Also, nicht weit vom Nordpol verläuft eine punktierte Linie in der Nähe der Städte Kandalak-scha, Salechard, Ekonda, Shigansk, Syrjanka und Uelen. Diese Linie heißt nördlicher Polarkreis. Und alles, was darüber liegt, nennt man Arktis.Von der Arktis will ich zunächst erzählen. Vor allem ist es dort furchtbar, ja entsetzlich kalt. Puuuuuh! Außerdem wehen fortwährend heftige Winde, und es gibt sehr oft Schneegestöber und Schneestürme. Doch man kann auch Schönes in der Arktis erleben. In stillen Frostnächten ist mitunter das einzigartige, zauberhafte Nordlicht zu sehen. Dann leuchtet und schillert der ganze Himmel in den verschiedensten Farben, so schön, daß man sich nicht satt sehen kann. In der Arktis ist alles anders als bei uns. Ein Tag, zum Beispiel, dauert dort mehrere Monate. Da ist es so hell, daß man selbst nachts Bücher lesen kann. Diese Zeit heißt "Polartag". Er entspricht unserem Frühling und unserem Sommer. Im Winter dagegen ist es fast die ganze Zeit dunkel. Deshalb sagt man auch "Polarnacht" dazu.Viel Merkwürdiges und Wunderbares läßt sich von der Arktis erzählen. Bei uns spricht man von Wald und Feld, von Wiese und Steppe. Aber im Norden heißt das "Tundra". Dort gibt es keinen Wald, kein Feld, keine Steppe und keine Wiesen. Nur eine endlose Ebene. Und auf ihr unzählige kleine Seen, wie Sommersprossen in einem Gesicht.Löwen gibt es dort nicht, auch keine Elefanten und Nashörner. Diese Tiere lieben die Wärme. In der Arktis aber ist es bitter kalt. Deshalb leben dort auch keine Schlangen, nicht einmal Nattern.In den Polarmeeren schwimmen Eisbären und springen von einer Eisscholle zur anderen. Sie sind den Braunbären ähnlich, nur viel größer, und ihr Fell ist weiß.Oft machen sie Jagd auf Robben. Das sind Meerestiere mit Flossen wie die Fische. Damit schwimmen sie sehr geschickt und schnell. An Land oder auf dem Eis sind sie jedoch sehr unbeholfen und machen ganz sonderbare Bewegungen, was sehr komisch aussieht.Das Fell der erwachsenen Robben ist fleckig, aber das der Jungtiere weiß wie Schnee.Denkt aber nicht, die Robbe wäre ein Fisch. So ist das nicht. Die Robbe ist ein Säugetier und ernährt sich von Fischen. Sie muß unbedingt Luft einatmen, genauso wie ein Wal. Eine ganze Weile kann sie unter dem Eis schwimmen, muß aber dann wieder auftauchen, um Luft zu holen. Weil sie so lange unter Wasser bleibt, verwechselt man sie oft mit einem Fisch. In der Tundra gibt es sehr viele Tiere. Da sind die Polarwölfe. Daß sie sehr gefährlich sind, wißt ihr gewiß. Polarwölfe sind etwas heller als die anderen Wölfe. Sie sind auch größer, so groß wie ein kleines Kälbchen. Außerdem leben in der Tundra die Polarfüchse. Sie sind unseren Füchsen ähnlich, aber ihr Fell ist weiß wie Schnee. Das ist deshalb so, damit man sie im Winter nicht bemerken kann. Die Tundra ist weiß und der Polarfuchs auch. Versucht ihn mal zu entdecken!Der Polarfuchs ernährt sich von Mäusen. Auch sie sehen anders aus als bei uns. Die "Polarmäuse" sind im Winter rein weiß. Sie haben große hufförmige Scharrkrallen und können selbst unter der hartgefrorenen Schneedeckö lange Gänge schürfen, um Knospen und Beeren abzuweiden. Diese Wühlmäuse heißen Lemminge.Schließlich leben im Norden noch Vielfraße, Hermeline und Rentiere. Und im Sommer kommen scharenweise die verschiedensten Vögel angeflogen. Aber ich möchte Euch lieber noch etwas von der Polarstation und von Aljöschka erzählen. Die drei Häuschen der Polarstation stehen direkt am Rande des Festlandes, an der Küste des Nördlichen Eismeeres. Schaut man durchs Fenster, so sieht man auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite die Tundra. Und ganz hinten am Horizont schimmern blau die Berge.In dem einen Häuschen leben die Polarbewohner. In dem anderen ist die Werkstatt untergebracht und im dritten das Bad. Ja» ja, ein Bad. Auch in der Arktis muß man baden. Über dem Häuschen, in dem sich die Werkstatt befindet, erhebt sich ein Turm. An ihm ist ein Propeller angebracht, und so wird Strom erzeugt. Auch im hohen Norden laufen Motoren, und wie in Moskau brennen auch hier elektrische Lampen. Die Leute, die in der Arktis leben und arbeiten, nennt man Polarforscher. Sie wollen, daß selbst der rauhe Norden dem Menschen dient. Das Leben in der Arktis ist schwer. Aber die Polarforscher fürchten sich nicht vor Schneestürmen und strengem Frost. Es sind tapfere und unerschrockene Menschen. Sie beobachten das Wetter und übermitteln ihre Beobachtungen den Schiffen und Flugzeugen im Nordpolbereich, damit sie ohne Gefahr, ihren Dienst versehen können.Und natürlich sind auch die tapferen Piloten und Kapitäne, die Matrosen, Ärzte und Köche, alle die in der Arktis arbeiten, Polarforscher. Mehr will ich jetzt nicht von der Arktis und der Polarstation erzählen. Nur über unseren Helden Aljoschka muß man noch etwas sagen. Aljoschka ist fünf Jahre alt. Er hat ein Stupsnäschen und schelmische Augen. Ewig hat er blaue Flecken an den Beinen und Kratzwunden an den Händen. Ihr habt natürlich schon erraten, weshalb. Nun, das ist klar: Dieser Steppke treibt sich immer dort herum, wo er nichts zu suchen hat. So ein Früchtchen ist das.Onkel Mischa ist Mechaniker und wohnt in dem Häuschen, in dem sich die Werkstatt befindet. Er nennt Aljoschka "Spuntik", das heißt auf deutsch etwa Schräubchen oder Federchen, weil der Kleine zu gern mit allerlei Werkzeug, Federn, Muttern und Schrauben spielt. Das sind seine Lieblingsspielsachen. Von etwas anderem will er nichts wissen. Aljoschkas Eltern sind überwinternde Polarforscher. Sein Vati ist Meteorologe. Mit Hilfe verschiedener Geräte beobachtet er das Wetter. Seine Mutti ist Funkerin. Sie steht in Funkverbindung mit den Schiffen, die in den Polargewässern fahren, und den Flugzeugen, die über die Tundra fliegen. Laufend übermittelt sie ihnen die Wetterlage, damit sie nicht in einen Schneesturm oder in Nebel geraten.Spielgefährten hat Aljoschka nicht. Er ist das einzige Kind auf der Polarstation. Alle anderen sind Erwachsene. Enge Freundschaft verbindet Aljoschka mit Onkel Mischa und dem Koch Stepanytsch. Von ihnen werde ich Euch später erzählen."Auszüge aus dem Buch

[Aljoschkas Abenteuer in der Arktis, , Schnee, Kälte, gefahr, tiere, arten, ernährung, körperbau, nordlicht, expedition, forschung, begengung, verhalten, streiche, schelm, schwäche, polarnacht, freundschaft, überleben, wunder]