Defizit an menschenwürdiger Beschäftigung

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Viele Länder auf der ganzen Welt haben Phasen des "arbeitslosen Wachstums" erlebt, die durch ein höheres Produktionsniveau und eine Informalisierung der Beschäftigung gekennzeichnet sind. Diese rasche Zunahme der Informalisierung steht für die Verschlechterung der Qualität der entlohnten Arbeit, wie unsichere und flexible Arbeitsplätze mit niedrigeren Löhnen, geringerer wirtschaftlicher und sozialer Sicherheit und schlechten Arbeitsbedingungen. Indien bildet bei diesem Szenario keine Ausnahme. Die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer in Indien arbeitet im informellen Sektor und leidet somit unter dem Problem des Mangels an menschenwürdiger Beschäftigung. Der indische Bundesstaat Punjab, eine überwiegend agrarisch geprägte Volkswirtschaft, bietet einen wichtigen Einblick in das allgemeine Bild des indischen Arbeitsmarktes. In diesem Bundesstaat sind die Früchte der Grünen Revolution schon lange aufgebraucht, und das industrielle Szenario hat sich nicht in der wünschenswerten Weise weiterentwickelt. Daher ist die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer im ländlichen Punjab entweder in der Landwirtschaft oder in kleinen Familienbetrieben mit niedrigem Lohn, schlechten Arbeitsbedingungen und fehlender sozialer Absicherung beschäftigt. Vor diesem Hintergrund ist dieses Buch ein Versuch, das Ausmaß des Defizits an menschenwürdiger Beschäftigung in den ländlichen Gebieten des indischen Bundesstaates Punjab zu messen.

Manpreet Kaur, M.Phil en Economía en la Universidad Punjabi, Patiala, India. Profesora asistente en ASSM College, Mukandpur, SBS Nagar, India.