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Die Judenpolitik der japanischen Kriegsregierung von Martin Kaneko Die Judenpolitik der japanischen Kriegsregierung von Martin Kaneko Im Umgang mit der eigenen jüngeren Geschichte haben sowohl die japanische Regierung, allen voran das Ministerium für Erziehung und Wissenschaft, Gruppen wie der „Verein zur Verfassung neuer Schulbücher“ (Atarashii rekishi ky?kasho o tsukuru kai, gegr. 1996), die ultranationalistische „Japan Konferenz“ (Nippon kaigi, gegr. 1997) oder die xenophobe „Bürgerinitiative gegen Privilegien der in Japan lebenden Ausländer“ (Zainichi gaikokujin no tokken o yurusanai shimin no kai, gegr. 2007 ), als auch ein erheblicher Teil der Bevölkerung größte Schwierigkeiten. So etwas wie §130 StGB (Volksverhetzung) existiert im japanischen Rechtswesen nicht und somit bleibt fast jede Meinungsäußerung salonfähig. Um japanische Kriegsverbrechen zu negieren oder zu verharmlosen, fanden Nationalisten und Revisionisten seit den späten 1990er Jahren ein neues Argument: nämlich die „Judenfreundlichkeit“ der japanischen Kriegsregierung. Insbesondere drei Argumente sollen diese Behauptung untermauern. 1. Erteilung von japanischen Transitvisa an jüdische Flüchtlinge durch Vizekonsul Sugihara Chiune in Kaunas/Litauen (Juli bis August 1940). 2. Von der „Fünf-Minister- Konferenz“ vereinbarten „Richtlinien für die Behandlung von Juden“ (Dezember 1938). 3. „Zwischenfall von Otpor“, also die Aufnahme von 20. 000 bis 30. 000 deutsch-jüdischen Flüchtlingen in der „Mandschurei“ (März 1938). Japans Nationalisten und Revisionisten, die obige Argumenete vorbringen, erhalten dabei auch Beihilfe von westlischen Berufsgenossen. Anhand von Primärquellen soll die Glaubwürdigkeit obiger Behauptungen kritisch untersucht werden. Martin Kaneko, habilitiert für „Japanologie mit Schwerpunkt Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Japans“ an der Universität Wien im März 1992, gegenwärtig Professor für Sozialgeschichte an der Japan Women’s University. Man könnte im Anschluss an Heinz Eberhard Mauls Studie „Warum Japan keine Juden verfolgte“ die vorliegende Untersuchung als Relativierung der ersteren lesen. Tatsächlich konnte ich die Arbeit von Maul nicht als eine Verschönerung historischer Tatsachen auffassen, zumal darin, erstmals in deutscher Sprache verfügbar, die menschlichen Leistungen Chiune Sugiharas in deutlicher Widersetzlichkeit zu den Direktiven seiner Regierung geschildert worden sind. Aber Martin Kaneko unternimmt vor dem Hintergrund der Vereinnahmung Chiune Sugiharas durch japanische Revisionisten die, meines Erachtens, breiter angelegte Auseinandersetzung. Damit wird jeglicher Schönfärberei im Umgang mit der angeblichen ‚Judenfreundlichkeit’ der japanischen Kriegsregierung ein für allemal die Grundlage entzogen. Die Dokumenten- und Faktenlage, die Kaneko diesbezüglich auffährt, ist erdrückend und unmissverständlich. Das abschließende Kapitel, das sich mit „Japans Fremden- und Asylpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg“(S. 171 ff. ) befasst, ist aber der eigentliche Runterzieher für alle, die die japanischen Verhältnisse vielleicht etwas zu blauäugig bewerten. Der restriktiven Fremdenpolitik aus längst vergangen geglaubten Zeiten Kontinuität bis in die Gegenwart nachweisen zu können, ist geradezu beklemmend. Ein unangenehmes, aber sehr wichtiges Buch! Metropol
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Die Judenpolitik der japanischen Kriegsregierung von Martin Kaneko Die Judenpolitik der japanischen Kriegsregierung von Martin Kaneko Im Umgang mit der eigenen jüngeren Geschichte haben sowohl die japanische Regierung, allen voran das Ministerium für Erziehung und Wissenschaft, Gruppen wie der „Verein zur Verfassung neuer Schulbücher“ (Atarashii rekishi ky?kasho o tsukuru kai, gegr. 1996), die ultranationalistische „Japan Konferenz“ (Nippon kaigi, gegr. 1997) oder die xenophobe „Bürgerinitiative gegen Privilegien der in Japan lebenden Ausländer“ (Zainichi gaikokujin no tokken o yurusanai shimin no kai, gegr. 2007 ), als auch ein erheblicher Teil der Bevölkerung größte Schwierigkeiten. So etwas wie §130 StGB (Volksverhetzung) existiert im japanischen Rechtswesen nicht und somit bleibt fast jede Meinungsäußerung salonfähig. Um japanische Kriegsverbrechen zu negieren oder zu verharmlosen, fanden Nationalisten und Revisionisten seit den späten 1990er Jahren ein neues Argument: nämlich die „Judenfreundlichkeit“ der japanischen Kriegsregierung. Insbesondere drei Argumente sollen diese Behauptung untermauern. 1. Erteilung von japanischen Transitvisa an jüdische Flüchtlinge durch Vizekonsul Sugihara Chiune in Kaunas/Litauen (Juli bis August 1940). 2. Von der „Fünf-Minister- Konferenz“ vereinbarten „Richtlinien für die Behandlung von Juden“ (Dezember 1938). 3. „Zwischenfall von Otpor“, also die Aufnahme von 20. 000 bis 30. 000 deutsch-jüdischen Flüchtlingen in der „Mandschurei“ (März 1938). Japans Nationalisten und Revisionisten, die obige Argumenete vorbringen, erhalten dabei auch Beihilfe von westlischen Berufsgenossen. Anhand von Primärquellen soll die Glaubwürdigkeit obiger Behauptungen kritisch untersucht werden. Martin Kaneko, habilitiert für „Japanologie mit Schwerpunkt Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Japans“ an der Universität Wien im März 1992, gegenwärtig Professor für Sozialgeschichte an der Japan Women’s University. Man könnte im Anschluss an Heinz Eberhard Mauls Studie „Warum Japan keine Juden verfolgte“ die vorliegende Untersuchung als Relativierung der ersteren lesen. Tatsächlich konnte ich die Arbeit von Maul nicht als eine Verschönerung historischer Tatsachen auffassen, zumal darin, erstmals in deutscher Sprache verfügbar, die menschlichen Leistungen Chiune Sugiharas in deutlicher Widersetzlichkeit zu den Direktiven seiner Regierung geschildert worden sind. Aber Martin Kaneko unternimmt vor dem Hintergrund der Vereinnahmung Chiune Sugiharas durch japanische Revisionisten die, meines Erachtens, breiter angelegte Auseinandersetzung. Damit wird jeglicher Schönfärberei im Umgang mit der angeblichen ‚Judenfreundlichkeit’ der japanischen Kriegsregierung ein für allemal die Grundlage entzogen. Die Dokumenten- und Faktenlage, die Kaneko diesbezüglich auffährt, ist erdrückend und unmissverständlich. Das abschließende Kapitel, das sich mit „Japans Fremden- und Asylpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg“(S. 171 ff. ) befasst, ist aber der eigentliche Runterzieher für alle, die die japanischen Verhältnisse vielleicht etwas zu blauäugig bewerten. Der restriktiven Fremdenpolitik aus längst vergangen geglaubten Zeiten Kontinuität bis in die Gegenwart nachweisen zu können, ist geradezu beklemmend. Ein unangenehmes, aber sehr wichtiges Buch! Metropol

von Martin Kaneko Verlag: Metropol

2008 - Softcover 236 S. 23,8 x 16 x 1,8 cm

Produktart:
📚 Bücher
Autor(en):
Martin Kaneko
Anbieter:
BUCHSERVICE / ANTIQUARIAT Lars-Lutzer *** LITERATUR RECHERCHE *** ANTIQUARISCHE SUCHE
Bestell-Nr.:
BN24658
Katalog:
Medizin / Pharmazie / HNO
Sammlung(en):
ISBN:
3938690917
EAN:
9783938690918
Stichworte:

Weltkrieg, Jahrhundert, 1945, Geschichte, Japan, Juden, Judenpolitik, japanischen, Kriegsregierung, Martin, Kaneko, Umgang, jüngeren, sowohl, japanische, Regierung, voran, Ministerium, Erziehung, Wissenschaft, Gruppen, „Verein, Verfassung, neuer, Schulbücher“, (Atarashii, rekishi, kykasho, tsukuru, gegr, 1996), ultranationalistische, „Japan, Konferenz“, (Nippon, kaigi, 1997), xenophobe, „Bürgerinitiative, Privilegien, lebenden, Ausländer“, (Zainichi, gaikokujin, tokken, yurusanai, shimin, 2007, erheblicher, Teil, Bevölkerung, größte, Schwierigkeiten, §130, StGB, (Volksverhetzung), existiert, Rechtswesen, somit, bleibt, fast, Meinungsäußerung, salonfähig, Kriegsverbrechen, negieren, verharmlosen, fanden, Nationalisten, Revisionisten, späten, 1990er, Jahren, neues, Argument, nämlich, „Judenfreundlichkeit“, Insbesondere, Argumente, Behauptung, untermauern, Erteilung, Transitvisa, jüdische, Flüchtlinge, Vizekonsul, Sugihara, Chiune, Kaunas, Litauen, (Juli, August, 1940), „Fünf-Minister-, vereinbarten, „Richtlinien, Behandlung, Juden“, (Dezember, 1938), „Zwischenfall, Otpor“, Aufnahme, 20000, 30000, deutsch-jüdischen, Flüchtlingen, „Mandschurei“, (März, Japans, obige, Argumenete, vorbringen, erhalten, Beihilfe, westlischen, Berufsgenossen, Anhand, Primärquellen, Glaubwürdigkeit, obiger, Behauptungen, kritisch, untersucht, habilitiert, „Japanologie, Schwerpunkt, Sozial-, Wirtschaftsgeschichte, Japans“, Universität, Wien, März, 1992, gegenwärtig, Professor, Sozialgeschichte, Women’s, University, Anschluss, Heinz, Eberhard, Mauls, Studie, „Warum, verfolgte“, vorliegende, Untersuchung, Relativierung, ersteren, lesen, Tatsächlich, Arbeit, Maul, Verschönerung, historischer, Tatsachen, auffassen, zumal, erstmals, deutscher, Sprache, verfügbar, menschlichen, Leistungen, Sugiharas, deutlicher, Widersetzlichkeit, Direktiven, geschildert, Aber, unternimmt, Hintergrund, Vereinnahmung, Erachtens, breiter, angelegte, Auseinandersetzung, Damit, jeglicher, Schönfärberei, angeblichen, ‚Judenfreundlichkeit’, allemal, Grundlage, entzogen, Dokumenten-, Faktenlage, diesbezüglich, auffährt, erdrückend, unmissverständlich, abschließende, Kapitel, „Japans, Fremden-, Asylpolitik, Zweiten, Weltkrieg“(S, befasst, eigentliche, Runterzieher, Verhältnisse, blauäugig, bewerten, restriktiven, Fremdenpolitik, längst, vergangen, geglaubten, Zeiten, Kontinuität, Gegenwart, nachweisen, geradezu, beklemmend, unangenehmes, wichtiges, Buch, Metropol

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